Moers. Am wärmsten Tag des Jahres hat’s viele Besucher in die Bäder gelockt. Am Samstag wollten auch etliche Gäste ins Solimare. Es gab nur ein Problem.
Am Samstag war der bisher wärmste Tag des Jahres. Hochsommerliche Temperaturen haben allerorten die Menschen an die Gewässer gelockt. Wenn die Sonne von oben brutzelt, lässt es sich im Wasser oftmals am besten aushalten. Auch in Moers haben etliche Menschen das kühlende Nass aufgesucht. Am Freibad Solimare ging es allerdings ab der Mittagszeit für einige Wasserratten am Eingang nicht mehr weiter.
„Achtung! An alle, die ein Online Ticket für das Solimare haben heute! Einlass trotz Ticket zu! Systemfehler! Angeblich zu voll“, hieß es am Samstag am frühen Nachmittag in einer Moerser Facebookgruppe. „Trotz vorzeitiger Online-Buchung für Samstag wurden wir nicht reingelassen. Ich kann es nicht fassen … wieviele Familien dort standen mit gültigem Ticket .. grottenschlechte Organisation“, hieß es in einer anderen Gruppe.
Die Beiträge wurden vielfach kommentiert. Weitere Nutzerinnen und Nutzer des sozialen Netzwerkes machten ihrem Unmut über den Betreiber Enni und über die Stadt Luft oder kommentierten das Geschehen.
Es wurde im Freibad zu voll
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Und in der Tat wurden ab etwa 13 Uhr am Mittag keine Schwimmgäste mehr in das Bad gelassen. Das bestätigte Enni-Sprecher Herbert Hornung am Sonntagnachmittag auf Nachfrage der Redaktion. Zum Vorgang äußert er sich mit Bedauern. Was war passiert?
„Es war ja zu erwarten, dass viele Besucherinnen und Besucher kommen würden“, sagt Hornung mit Blick auf die angekündigte Wetterlage. Im Solimare gelte auch in diesem Sommer weiterhin die Einlassregelung über Online-Tickets. Wie der Enni-Sprecher erklärt, gibt es zwei Arten von Einlasskarten. Das bedeutet: Schwimmgäste können online entweder ein auf einen festen Tag gebuchtes Ticket erwerben. Oder sie kaufen ein tagesunspezifisches, zwölf Monate gültiges Ticket, das sie an einem Tag ihrer Wahl einlösen können. Vorausgesetzt, es bestehen an eben diesem gewählten Tag noch Aufnahmekapazitäten.
Und dieser Umstand war es, der sich am Samstag zum Problem entwickelte. „Wenn das Bad überfüllt ist, kommt man nur noch mit Tagestickets rein“, erläutert Hornung. Das hätten am Samstag einige Badegäste bedauerlicherweise nicht akzeptiert. „Das ist leider eskaliert“, sagt Hornung. Menschen seien über die Drehkreuze und Zäune gesprungen. Wie er weiter ausführt, seien aus den Reihen der besagten Besucher Schläge angedroht worden. Daraufhin habe der Badleiter gesagt, dass der weitere Einlass ins Solimare komplett unterbunden wird, also auch für jene Besucherinnen und Besucher, die sich für diesen speziellen Tag online ein Ticket gekauft hatten.
Die Enni arbeitet an den Prozessen
Der Badleiter habe reagieren müssen, sagt Hornung. Schließlich muss er die Sicherheit gewährleisten. Zu dem Zeitpunkt am späten Mittag befanden sich etwa 1600 Badegäste im Solimare. In Spitzenzeiten können bis zu 2200 Besucher rein. Hornung: „Etwa 500 mussten abgewiesen werden.“ Die Tagestickets verfallen nicht; sie behalten ihre Gültigkeit für einen Zeitraum von zwölf Monaten und können umgebucht werden. „Der Ärger bleibt“, weiß der Enni-Sprecher natürlich.
Für die Unternehmensgruppe bedeutet der Vorgang ein anstehendes Krisengespräch. „Wir müssen an den Prozessen arbeiten“, kündigt Hornung an. Am Sonntagnachmittag sprach er von aktuell 89 Badegästen im Solimare.