Kreis Wesel. Vor allem in ländlichen Gebieten wie dem Kreis Wesel sind Reh, Hirsch und Wildschwein nicht auf die Zeitumstellung eingestellt. Das ist gefährlich
In der Nacht auf Sonntag endet die Sommerzeit, doch das verstehen Wildtiere nicht. Nach der Zeitumstellung steigt die Gefahr für Wildunfälle. Autofahrer sollten sich dieser erhöhten Gefahr bewusst sein und wissen, wie sie schwere Unfälle vermeiden können, gerade in ländlichen Gebieten wie dem Kreis Wesel.
Wildtiere passen sich an – und werden jetzt überrascht
Der Landesbetrieb Wald und Holz warnt aus diesem Anlass: Wildtiere orientieren sich an Tageslicht und Temperatur. Weil sie sich aber auch in ihrem Lebensraum fortbewegen, um Nahrung zu finden oder sich fortzupflanzen, überqueren sie auch Straßen. Sind Autos und Motorräder nun nach der Zeitumstellung Autofahrer zu anderen als von den wilden Tieren gewohnten Zeiten unterwegs, können sie überrascht werden.
Für Autofahrer endet dieser Umstand damit, dass auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit oder am Abend plötzlich ein Reh oder anderes Wildtier im Kegel der Scheinwerfer auftaucht. Doch viele wilde Tiere fliehen nicht, sie bleiben wie erstarrt im Licht der Scheinwerfer stehen.
Deshalb: In den Tagen nach der Zeitumstellung sollte man besonders wachsam sein und das Tempo verringern. Wer ein Wildtier sieht, geht am besten vom Gas und fährt langsam an ihm vorbei, so der Tipp. Aber Achtung bei möglichem Gegenverkehr.
Einmal kurz hupen und abblenden kann ebenfalls helfen. Allerdings sind wilde Tiere selten allein unterwegs, wer eines sieht, sollte mit weiteren rechnen.
Unbedingt die Polizei rufen und die Unfallstelle sichern
Manchmal hilft all das nicht, es kommt zu einem Unfall. Dann, so der Tipp vom Landesbetrieb Wald und Holz, sollte die Unfallstelle mit Warnblinker und -dreieck gesichert und die Polizei informiert werden. Sie kann dem zuständigen Jäger Bescheid geben, der das verletzte Tier notfalls erlösen kann.
Das Risiko für einen Wildunfall ist besonders hoch, wenn der Straßenabschnitt durch einen Wald führt. Hier finden Rehe und anderes Wild Nahrung und Deckung. Ein dichter Baumbestand und Sträucher verhindern zudem, dass Autofahrerinnen und Autofahrer die Tiere frühzeitig entdeckenm, so die Warnung. Regelmäßiger Wildwechsel findt zudem in Bereichen statt, in denen Wald und Feld beieinander liegen. Wild zieht in diesen Zonen vom Wald auf die Wiese, um zu äsen.
Ein weiterer Faktor für das Risiko eines Wildunfalls ist die Straßendichte. In Gebieten mit einer dichten Infrastruktur halten sich Wildtiere eher selten auf. In ländlichen Gegenden wie im Kreis Wesel, in denen Straßen nur hin und wieder Wälder und Felder durchqueren, fühlen sie sich dagegen wohl. An Stadträndern oder in Dörfern steigt demnach die Gefahr für Wildunfälle.
Dementsprechend liegt die Gefahr, auf Wild zu treffen, auf Bundes- oder Landstraßen, die ein mittleres Verkehrsaufkommen aufweisen, höher, als auf viel befahrenen Straßen oder Autobahnen, die mit hoher Geschwindigkeit befahren werden. Gefährlich wird es zudem, wenn eine neu gebaute Straße durch ein Waldgebiet führt.