Kreis Wesel. Wer beim Heizen möglichst effektiv vorgehen und dabei Geld sparen will, sollte sich an Regeln halten. Energieberater Akke Wilmes erklärt sie.
Die Tage werden kürzer und kälter – die Heizsaison steht kurz bevor. Die Energiekosten belasten aber neben weiteren Preissteigerungen die Budgets vieler Haushalte. Mit Beginn der kommenden Heizsaison rückt das Sparen bei Heizkosten wieder stärker in den Blickpunkt. „Wichtig ist, informiert zu bleiben, seine Verhaltensweisen kritisch zu prüfen und Schritt für Schritt die Heizspartipps im Alltag anzuwenden“, rät Akke Wilmes Energieberater der Verbraucherzentrale NRW für den Kreis Wesel, jetzt in einer Pressemitteilung und hat dazu sechs Tipps zusammengestellt.
Erstens rät er, den Zählerstand von Gas- oder Stromheizungen zu notieren, bei Öl, Holz oder Kohle sollten die vorhandenen Mengen gemessen werden. „So können Sie jederzeit und am Ende der Heizsaison feststellen, was verbraucht wurde“, so der Energieexperte.
Zweitens sollten die Heizungen gut eingestellt sein. „In der Bedienungsanleitung finden sich Hinweise für eine individuell zugeschnittenen Zeitsteuerung“, sagt Akke Wilmes. Absenkungszeiten und Temperaturen für den Tag und die Nacht könnten programmiert werden. Bei längeren Abwesenheiten gebe es den Urlaubsmodus. Moderne Systeme verfügten dazu über Wochenprogramme, mit denen das persönliche Heizprofil für Werktage und Wochenenden eingestellt werden könne. Grundsätzlich sollten Wohn- und Nutzräume beheizt werden, „ansonsten drohen Frostschäden und Schimmel“.
Drittens: Heizkörper entlüften. „Wenn es im Heizkörper gluckert oder es nicht richtig warm wird, ist meist Luft im Spiel“, erklärt Energieexperte Wilmes. „Die Heizungsanlage verliert an Wirkung.“ Eine Entlüftung und der richtige Wasserdruck (Wasser auffüllen) im Heizkreis verbessern demnach den Wirkungsgrad und mindern den Verbrauch. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung sei eine Rücksprache mit Vermieterinnen, Vermietern oder der Hausverwaltung notwendig.
Heizungen sollten nicht zugestellt sein
Akke Wilmes vierter Tipp bezieht sich auf die Thermostate: „Zu warme Räume verbrauchen unnötig Energie. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent“, sagt Wilmes. Mit den Heizungsthermostaten lasse sich für jeden Raum die individuelle Wohlfühltemperatur einstellen. Stufe 3 bedeute ungefähr 20 Grad Celsius, „zwischen den Stufen ergeben sich je drei bis vier Grad Unterschied“, so der Experte weiter. „Wohnräume sind mit 20 bis 21 Grad auf idealer Temperatur. Im Schlafzimmer reichen oft 16 bis 18.“
Außerdem sollten die Heizungskörper nicht zugestellt sein – das ist der Tipp Nummer fünf. „Vorhänge, Gitter oder Möbel vor Heizkörpern verhindern die Wärmeabgabe des Heizkörpers“, so Wilmes weiter. „Wenn der Heizkörper gut zu sehen ist, dann kann er seine Arbeit machen.“
Als sechsten und letzten Tipp rät Akke Wilmes, Türen und Fenster dichtzuhalten. „Undichte Außentüren und Fenster vergrößern Wärmeverluste in Haus und Wohnung und sorgen für unangenehme Zugluft.“ Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, könne ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden. „Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug.“ Ansonsten reiche es häufig, die Dichtung zu erneuern oder die Fensterflügel zu justieren. Bei Haus- und Wohnungstüren könne meist nachträglich ein Dichtprofil einfach angebracht werden, um Heizverluste zu minimieren, so der Experte abschließend.