Kreis Wesel. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft will raus aus dem Niedriglohnsektor. Welche Summe die Vorsitzende fordert und welche Gründe sie dafür anführt.
„Sauberer Lohn für saubere Arbeit“, verlangt die Gebäudereiniger-Gewerkschaft für ihre 2480 Reinigungskräfte, denn wer im Kreis Wesel Büros, Schulen, Arztpraxen oder Altenheime sauber halte, der soll dafür auch vernünftig entlohnt werden. Mindestens 16,50 Euro pro Stunde, drei Euro mehr als zuvor, werden gefordert, heißt es in einer Pressemitteilung. „Das ist der Lohn, den die meisten Reinigungskräfte im Kreis Wesel verdienen. Und das muss das neue Lohn-Limit für die harte Arbeit sein, die die Beschäftigten in der Gebäudereinigung leisten“, sagt demnach Karina Pfau, die Vorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein.
Sie rechnet vor: „Am Monatsende käme eine Gebäudereinigerin dann auf knapp 2.790 Euro brutto, wenn sie Vollzeit arbeiten kann. Die meisten haben allerdings nur einen Teilzeitjob. Sie sind an den Tagesrandzeiten – frühmorgens und spätabends – im Einsatz. Also dann, wenn die allermeisten Berufstätigen im Kreis Wesel noch schlafen oder schon ihre Freizeit genießen.“ Die Arbeit in der Reinigungsbranche sei „ein Knochenjob“. Und der gehe an die Substanz.
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„Es wird daher höchste Zeit, in der Gebäudereinigung anständige Löhne zu zahlen. Die Zeiten, in denen sich eine Gebäudereinigerin brav ans Ende der Lohnkette stellt, sind vorbei“, macht Karina Pfau klar. Einen Inflationsausgleich habe es für die Beschäftigten auch nicht gegeben.
Auch der Nachwuchs soll profitieren: Für Azubis im ersten Ausbildungsjahr fordert die IG BAU ein Plus von 150 Euro pro Monat. Die Vergütung würde dann schon zum Ausbildungsstart bei 1.050 Euro liegen. Im dritten Ausbildungsjahr sollen, so die Forderung der IG BAU, Azubis mit 1.500 Euro pro Monat nach Hause gehen. Das wären 300 Euro mehr als heute. Die Verhandlungen der IG BAU mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks gehen Mittwoch, 11. September, in die zweite Runde.