Kleve/Goch. Baldiger Bürgerentscheid zum Nationalpark Reichswald: Stadtwerke Kleve und Goch sensibilisieren auf einer Internetseite für die Trinkwasserversorgung.
Der Kreistag des Kreises Kleve hat am 23. April mit breiter Mehrheit beschlossen, sich nicht für die Einrichtung eines Nationalparks im Reichswald beim Landesumweltministerium zu bewerben. Diese Entscheidung führte zu einem Bürgerbegehren, welches der Kreistag am 26. September ebenfalls abgelehnt hat. Nun steht ein Bürgerentscheid bevor. Der Reichswald ist eine bedeutende Quelle für die Trinkwasserversorgung vieler Bürgerinnen und Bürger in unserer Region.
Trinkwasserversorgung als oberste Priorität
Während die beiden Stadtwerke grundsätzlich nicht gegen die Einrichtung eines Nationalparks sind und sich vielfältig im Bereich Klima- und Umweltschutz einsetzen, müsse der Schutz und die Sicherheit der Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung oberste Priorität haben, heißt es in einer Presseerklärung. Als zuverlässige Wasserversorger gehe es den beiden Häusern ausnahmslos um die derzeitige und insbesondere zukünftige sichere Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser.
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Claudia Dercks, Geschäftsführerin der Stadtwerke Kleve: „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Die Trinkwasserversorgung muss weiterhin stabil und sicher aus dem Reichswald gewährleistet werden.“ Die Stadtwerke Kleve und die Stadtwerke Goch haben im Hinblick auf den bevorstehenden Bürgerentscheid eine Informationsseite veröffentlicht, auf welcher sie ihre Bedenken hinsichtlich der Ausweisung des Reichswaldes zum Nationalpark im Hinblick auf die Sicherheit der Trinkwasserversorgung darlegen.
Ministerium habe keine Lösungsvorschläge unterbreitet
Unter www.trinkwasser-im-reichswald.de informieren die beiden Versorger ausführlich. Neben der Beantwortung häufig gestellter Fragen besteht auch die Möglichkeit, über die Kontaktseite unmittelbar Fragen an die Trinkwasserversorger zu richten. „Unsere Trinkwasserversorgung ist ein hohes Gut. Wir dürfen keine Kompromisse eingehen, wenn es um die Sicherheit dieser Versorgung geht.“ erläutert Carlo Marks, Geschäftsführer der Stadtwerke Goch.
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Die Einrichtung eines Nationalparks wird nach Einschätzung der beiden Stadtwerke erhebliche Einschränkungen mit sich bringen, die auch die Wasserversorgung gefährden könnten. Die bestehenden Bedenken wurden dem zuständigen Landesumweltminister Oliver Krischer in einer gemeinsamen Stellungnahme mitgeteilt. Laut Stadtwerke liegen leider bis heute aus dem Ministerium keine konkreten Lösungsvorschläge vor. Aus Sicht der Stadtwerke lässt sich das Spannungsfeld zwischen der Gründung eines Nationalparkes und einer zukunftssicheren Trinkwasserversorgung nicht lösen.