Kreis Kleve. Die Initiative Internationalpark Reichswald wird 15.000 Unterschriften beim Landrat des Kreises Kleve einreichen. Was dann folgt.
Am kommenden Montag, 22. Juli, werden Vertreter der Bürgerinitiative Internationalpark Reichswald um 11 Uhr das Bürgerbegehren zum Nationalpark Reichswald bei der Kreisverwaltung einreichen. Alle Bürger, die dabei sein wollen, treffen sich um 10:50 Uhr vor dem Eingang der Kreisverwaltung.
Sehr viele Unterstützer
Die Initiative hat in den letzten drei Monaten, unterstützt durch viele Helferinnen und Helfer, weit mehr als die für ein Bürgerbegehren benötigten 10.601 Unterschriften gesammelt. Insgesamt haben zirka 15.000 Bürgerinnen und Bürger das Begehren unterschrieben. Dies sei ein überzeugender Nachweis dafür, wie stark die Bürger die Idee eines Nationalparks im Reichswald unterstützen, so die Initiative. Es zeige aber auch, wie sehr sie die Möglichkeit dieser politischen Teilhabe wertschätzen. Es hätten sogar noch viel mehr Unterschriften sein können, denn auch viele Menschen, die nicht im Kreis Kleve wohnen, sondern nur zu Besuch waren oder hier ihren Urlaub verbringen, somit aber nicht wahlberechtigt sind, hätten das Begehren gerne unterstützt.
Die Initiative hofft nun, dass der Kreistag angesichts dieser eindrucksvollen Beteiligung am Bürgerbegehren seine ablehnende Haltung gegenüber einer Bewerbung überdenkt, vor allem da die Konkurrenten für einen Nationalpark Reichswald bereits aus dem Verfahren ausgeschieden sind.
Jetzt muss der Kreistag ran
Sollte der Kreistag diese Chance und Verpflichtung, durch einen Nationalpark Reichswald die Biodiversität zu stärken und dem Artensterben entgegenzuwirken, nicht ergreifen, beantragt die Bürgerinitiative einen Bürgerentscheid zu dieser Kreisangelegenheit.
Einen besonderen Dank möchte die Initiative allen Helferinnen und Helfern aussprechen. Ohne ihre Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen, in dem großen Gebiet des Kreises Kleve eine so beeindruckende Zahl an Unterschriften zu sammeln.
So haben wir am Sonntag, 14. Juli 2024, berichtet:
Katja Eis von der Initiative Internationalpark Reichswald freut sich über einen Teilerfolg: „Ausreichend Stimmen für einen Bürgerentscheid sind aller Voraussicht nach vorhanden. Wir haben über 12.000 Stimmen gesammelt und bedanken uns vor allem bei allen tatkräftigen Sammlerinnen und Sammler.“ Ohne deren Hilfe wäre dieser Erfolg in diesem Zeitraum kaum möglich gewesen.
‚Die Aktivistin erinnert an die Notwendigkeit des Handelns: „Bisher greifen wir Menschen bis auf einen winzigen Teil in allen Wäldern überall ein. Wir pflanzen, wir holzen ab, wir zählen, gestalten, kontrollieren, pflegen, entscheiden, verbrauchen.“ Dann fragt sie: Was bringt es uns für tatsächliche lebensnotwendige Vorteile? Welche Arten sterben dadurch aus, beziehungsweise vernichten wir damit und welche Lücke hinterlassen sie in unserem Ökosystem und schwächen es und uns dadurch? Welche Faktoren im Ökosystem Wald verändern wir durch unser Leben nachhaltig zu unserem eigenen Nachteil?
Mit diesen Fragen sollten sich alle auseinandersetzen und dann entscheiden, was wir sei, für unsere Umwelt, für unsere Nachkommen, für uns selbst.“
Unterschriften werden in Kürze der Kreisverwaltung überreicht
Die Entscheidung zum Nationalpark Reichswald werde kommen und gehe alle an, so Katja Eis. Am Montag, 22. Juli, würden die 12.000 Stimmen der Kreisverwaltung überreicht. Dann würden sie geprüft und der Kreistag werde entscheiden müssen, ob er sich direkt bewirbt oder einen Bürgerentscheid organisiert und durchführt.
Die Initiative Internationalpark Reichswald ergänzt: „Dann sollten Sie alle sich spätestens informiert, belesen, ausgetauscht haben und wählen gehen. Denn dann braucht es noch einmal ihre Stimme. Erst mit einer Wahlbeteiligung von 20 Prozent der Wahlberechtigten bekommt der Bürgerentscheid eine Chance.“
Die nächste große Veranstaltung zu diesem Thema werde am Samstag, 31. August, um 17.30 Uhr im Kastell in Goch stattfinden, so Eis, die als Slogan vorgibt: „Ja, zum selber denken und mitbestimmen, zur Demokratie, zum Wald- und Klimaschutz! Eine umsetzbare Möglichkeit dazu: Ein (Inter)Nationalpark Reichswald.“