Kleve. Die Gewoge Kleve baut im Wohnpark Spyck 63 meist kleine Wohnungen, auch für Alleinerziehende. So kann man sich jetzt als Mieter bewerben.

Die ersten der 63 Wohnungen in den vier neuen Miethäusern an der Spyckstraße in der Klever Unterstadt sind vergeben. Geduldig warteten Bewerber von der Warteliste aus der Planungsphase. Viele ließen jetzt ihre Wohnungen reservieren, sagt Michael Dorißen, Geschäftsführer der Gewoge Wohnungsgesellschaft mbH in Kleve.

Sogenannte Zweieinhalbraum-Wohnungen für Kinderzimmer oder Büro

Aber es sind noch einige Wohnungen zu haben – 60 Quadratmeter, 68 und 74 m2. Die Vermietung geschieht fürs erste Haus ab November, in den anderen drei im Februar und April. Die vier Häuser liegen unmittelbar vor der Draisine und Europaradbahn, nah zu Innenstadt, Supermärkten, Grundschule und Hochschule.

Noch ist es Baustelle, bald begrünter Innenhof des Wohnparks Spyck.
Noch ist es Baustelle, bald begrünter Innenhof des Wohnparks Spyck. © NRZ | Astrid Hoyer-Holderberg

Die Gewoge investiert im Wohnpark Spyck 16 Millionen Euro. Es sind 47 Zweiraumwohnungen, zugeschnitten auf Einzelpersonen, sechs Dreiraumwohnungen und zehn sogenannte Zweieinhalbraum-Wohnungen für Alleinerziehende mit Kind mit kleineren Kinderzimmern (knapp unter zehn Quadratmetern), der Wohnraum mit offener Küche schön groß, zeigt Gewoge-Geschäftsführer Michael Dorißen beim Rundgang über die Baustelle: „Diese Mietergruppe lag uns immer am Herzen.“ Das kleine Zimmer bietet sich alternativ als Büro an.

Ab sofort Besichtigungstermine möglich

Der helle Klinker wird gerade aufgebracht. Jede Wohnung hat Balkon oder Terrasse.
Der helle Klinker wird gerade aufgebracht. Jede Wohnung hat Balkon oder Terrasse. © NRZ | Astrid Hoyer-Holderberg

Ab sofort kann man Besichtigungstermine ausmachen. „Manch können sich das nicht so recht vorstellen, wenn der Estrich noch nicht trocken ist. Aber andere sind technik-affin und sehr interessiert“, weiß er. „Als wir das Projekt damals in Düsseldorf vorgestellt haben, ist es als Klimaschutzsiedlung zertifiziert worden“, betont Dorißen.

Jede Wohnung hat einen Balkon oder Terrasse – sowohl im Erdgeschoss als auch in den größeren Wohnungen oben im Staffelgeschoss, großzügig bis zu 90 Quadratmeter mit zwei Terrassen.

Zur vielbefahrenen Rampenbrücke Klever Ring hin liegen schallgeschützt nur Versorgungsräume
Zur vielbefahrenen Rampenbrücke Klever Ring hin liegen schallgeschützt nur Versorgungsräume © NRZ | Astrid Hoyer-Holderberg

Pelletheizung statt Wärmepumpe

Noch bis vor zwei Jahren stand eine Wärmepumpenheizung mit Unterstützung einer Brennwertheizung in Planung. Dann aber gab es die bestmögliche Förderung für eine „zu hundert Prozent energieneutrale Holzpellet-Heizung“, berichtet Dorißen. Die Gewoge plante also um.

Heute sieht man die Energiefrage umgekehrt. „Ja, da dreht sich die Welt in den zwei Jahren schon mal“, betrachtet Dorißen. „Aber wir sind mit einer Pellet-Anlage ebenfalls hervorragend aufgestellt“, betont er. „Man kann die Grundsatzdiskussion beginnen, ob dabei Restholz verbrannt wird, das ohnehin anfällt, oder ob wirklich irgendwo Bäume gefällt werden. Also wir haben die bestmögliche Unterstützung von Seiten der Bundesregierung für die Pelletanlage erhalten. Im Moment ist ganz vieles im Fluss, man kann vieles miteinander kombinieren. Ich glaube, generell befinden wir uns alle auf dem richtigen Weg, vielleicht nicht immer auf dem ganz geraden, aber alle in die gleiche Richtung.“

Unter der Rampenbrücke Klever Ring.
Unter der Rampenbrücke Klever Ring. © NRZ | Astrid Hoyer-Holderberg

Elektronische Schließanlage

Ursprünglich war auch noch keine Fußbodenheizung integriert gewesen in den Passivhäusern (Entwurf Reppco-Architekten) mit nunmehr zentraler Lüftungsanlage. Jetzt in der Ausführung wird auch aus Platzgründen auf Heizkörper verzichtet. Barrierefrei sind alle (bodentiefe Duschen mit Glasabtrennung) über Aufzüge erschlossen.

„Wir haben den gleichen Standard gewählt wie schon in der Klimaschutzsiedlung Richard-van-de-Loo-Straße“, so der Geschäftsführer. Wie dort können auch die Mieter an der Spyckstraße über eine elektronische Schließanlage mit einem programmierten Chip die Bereiche benutzen, die sie angemietet haben: Wohnung, Keller, eventuell Fahrradabstell-Bereiche mit E-Ladeplätzen und Tiefgarage – 42 Stellplätze, zehn echte Elf-Kw-Wallboxen für E-Autos (draußen weitere 21 Parkplätze). „Der Zugang über einen Chip hat sich bewährt“ so Dorißen. Ebenso eine anmietbare Gäste-Wohnung.

Hochbeete zum Bepflanzen und eine Boule-Bahn

Auf der Baustelle Wohnpark Spyck, Spyckstraße.
Auf der Baustelle Wohnpark Spyck, Spyckstraße. © NRZ | Astrid Hoyer-Holderberg

Ein paar Highlights kamen dazu, zum Beispiel in den Außenanlagen. Sehr positiv reagierten die bisherigen Interessenten auf die geplanten Hochbeete, die von den Mietern selbst bepflanzt werden sollen. In der zentralen Grünanlage mitten zwischen den u-förmig angeordneten Häusern soll eine Boule-Bahn angelegt werden. Seitlich verzichtet man auf einen Kinderspielplatz, lässt aber Natur zu mit Blumenwiese, Kräutern, Bäumen direkt an der Brücke Klever Ring, hier im Wendehammer.

Bald sollen nebenan sieben Reihenhäuser entstehen

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und Umland

Kleve: Kiesow baut Geschäft um – neuer VIP-Raum wird gerade Frauen interessierenKleve: 121 neue Solaranlagen im ersten Quartal installiertKreis Kleve: Sozialverband VdK fordert HitzeaktionspläneKreis Kleve: Kinder-Sommer wird actionreich und verspieltLesen Sie hieralle Artikel aus Kleve und Umland

Begrünt wird auch ein Teil der Fassaden, speziell zur Brücke hin, wo hinter Sonnenschutzglas das Treppenhaus und die Versorgungsräume der Wohnungen liegen. Die Fassaden bekommen derzeit helle Klinker. Der Müll verschwindet in Unterflurcontainern. Familien sollen sich als Interessenten anschließen, spätestens, wenn sieben Reihenhäuser an der rechten Grundstücksgrenze entstehen. Frühzeitig hatte die Gewoge das Grundstück gekauft, das leere Wohnhaus wird in Kürze abgebrochen. „Mal schauen, was man da finanzierungstechnisch hinbekommt, die Dinge haben sich ja enorm verschlechtert, verweist der auf die Baukosten.

„Inzwischen sind überall die Kosten ja nochmal explodiert“, erinnert Dorißen. So stiegen auch die Mietpreise ein wenig. Es gibt 20 Prozent Sozialwohnungen. „Da sehe ich unsere Verpflichtung. Aber auch die anderen würden vom Amt für Arbeit und Soziales als angemessen übernommen“, meint Dorißen. Dort zahlt man 7,50 Euro pro Quadratmeter, für die anderen 10,80/m2 Kaltmiete netto. Die Betriebskosten seien in der Klimasiedlung gering.

Eine eigene Paketstation für die Siedlung

Blick von der Rampenbrücke runter auf das Gewoge Bauprojekt.
Blick von der Rampenbrücke runter auf das Gewoge Bauprojekt. © NRZ | Astrid Hoyer-Holderberg

Schon während des Ausschachtens in der Bauphase hatte die Gewoge an diese Stelle recht nah am Spoykanal Wasserhaltung betreiben müssen. Sie ließ von drei Punktschächten zwei bestehen und kann künftig die Gartenanlage mit Grundwasser bewässern. „Ich möchte eine alte Pumpe wie früher, das wird schön“, sieht der Geschäftsführer voraus.

Weitere Besonderheit ist eine Paketstation am Eck-Haus, Spyckstraße 100, für den ganzen Wohnkomplex. Hierhin kann man sich Pakete liefern lassen – Dorißen: „Die Lieferanten senden eine Benachrichtigung aufs Handy“ – und eigene zum Verschicken abstellen. Zugang ebenfalls über den Mieter-Chip.

Alle Details und ausgemessene Grundrisse auf der Homepage https://gewoge-kleve.de/aktuelle-projekte/.