Kleve. Der Landrat hat keine Bedenken, dass Klimaschutzmanager Christian Bomblat in Kleve neuer Technische Beigeordnete wird. Das steckt dahinter.
Christian Bomblat ist endgültig bestätigt als neuer Technischer Beigeordneter der Stadt Kleve. Am 1. August wird er sein Amt antreten. Der Landrat des Kreises gab mit Schreiben am Montagabend bekannt, dass er nach eingehender Prüfung gegen die Wahl und die Aushändigung der entsprechenden Ernennungsurkunde keine Bedenken erhebt. Kämmerer Klaus Keysers als Vertreter des Bürgermeisters (in Urlaub) überbrachte am Dienstagvormittag Christian Bomblat die Information, zusammen mit Glückwünschen.
Kollegen nehmen ihn „in die Tiefen der deutschen Kommunalverwaltung mit“
Im Gespräch mit der NRZ sagt Christian Bomblat zu seiner Wahl: „Das ehrt mich.“ Gespräche mit Kollegen habe er bisher nicht geführt, weil noch die Antwort des Landrats ausstand. „Das werde ich jetzt als Erstes tun. Ich werde jetzt viel zu hören, welche Themen die Mitarbeiter bewegen.“ Als Basis, „um vernünftige Fragen stellen zu können, wo man Fragen stellen muss. Es sind wirklich gute Leute hier in der Verwaltung“. Er werde sich einarbeiten, was der Konzern der Stadt bedeute. „Finanzielle und administrative Dinge habe ich in den letzten drei Jahren am Rande mitbekommen. Ich freue mich, dass ich jetzt viel in kürzester Zeit lernen darf – so wie andere in meinem Themenkomplex Klima dazugelernt haben und weiter dazu lernen.“
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Kämmerer Klaus Keysers beschreibt der NRZ: „Wir werden die nächsten Schritte der Einarbeitung konkretisieren und ihn in die Tiefen der deutschen Kommunalverwaltung mitnehmen. Unterstützung bekommt er natürlich. Wir sind drei Dezernenten in Kleve, da muss vernünftig zusammengearbeitet werden. Das geht ja auch nicht anders, zum Wohl der Stadt. Wir haben wechselseitig keine Probleme damit.“
„Ich habe jetzt acht Jahre Zeit, mitzugestalten“
Vor seinem Karrieresprung sagt der bisherige Klimaschutzmanager der Stadt Kleve: „Ich freue mich einfach darauf. Ich habe jetzt acht Jahre Zeit, mitzugestalten. Ich bin sehr zuversichtlich.“
Kritiker bemängeln an seinem Werdegang, dass dem Umweltwissenschaftler der technische eines Ingenieurs oder Architekten fehle (wie berichtet). Bomblat räumt ein: „In Deutschland habe ich nichts mit Bauen zu tun gehabt“, in seinen 26 Jahren in Bolivien aber die Bebauung von Grundstücken für eine Stiftung mit verhandelt und als Leiter einer Arbeitsgruppe einen ganzen Universitäts-Campus geplant. „Natürlich ist das eine andere Sache als in Deutschland, aber die Abläufe sind wohl vergleichbar“, sagt er.
Bewerberauswahl wurde begleitet durch ein Assessment Center
Für den Posten des Technischen Beigeordneten – nach 22 Jahren als Nachfolger von Jürgen Rauer – hatte es zwei Bewerber in der engeren Wahl gegeben. Für das begleitende Assessment Center hatte er sowohl Fragen zur eigenen Person beantworten müssen als auch zur Stadtentwicklung von Kleve. Außerdem stand er Politikern im Ausschuss für Personal und Digitalisierung Rede und Antwort unter Moderation dieses Assessment Centers.
Christian Bomblat bekam als danach einziger Kandidat im Rat am 18. April in geheimer Wahl Zustimmung der politischen Mehrheit. Es gab 21 Nein-Stimmen, so viele wie die CDU Köpfe im Rat hat. Die CDU hatte eine erneute Ausschreibung gewünscht.
Diese drei Dezernate gibt es in der Stadtverwaltung Kleve
Drei Dezernate gibt es in der Stadtverwaltung Kleve: Dezernat 1 unter Bürgermeister Wolfgang Gebing behandelt die Zentrale Verwaltung, Bürgerservice, Ordnung, Schulen, Kultur und Sport. Dezernat 2 unter Stadtkämmerer Klaus Keysers: Finanzen und Liegenschaften, Arbeit und Soziales/Jobcenter, Jugend und Familie. Dezernat 3 (bisher Jürgen Rauer, ab August Christian Bomblat) Planen und Bauen, Klimaschutz, Umwelt, Nachhaltigkeit und Tiefbau.