Weeze. Die Stiftung „Jetzt Weeze“ erhält eine Spende in Höhe von 110.000 Euro. Die Erweiterung des Windparks Kalbeck ist auf dem Weg.

Die Windkraft in Weeze zahlt sich weiter für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde aus. Einen Scheck mit der stattlichen Summe von 110.000 Euro haben die Häuser Wissen und Kalbeck sowie der Windpark Baaler Bruch Betriebs GmbH & Co. KG der Stiftung „Jetzt Weeze“ nun wieder übergeben. Das Geld wird an Vereine und Organisationen ausgezahlt.

Dabei sei 2021 ein „sehr schlechtes Windjahr“ gewesen, stellt Max Freiherr von Elverfeldt. „Wir haben 23 Prozent weniger Energie produziert als noch im Jahr davor“, so der Hausherr des Hauses Kalbeck. Nach der Vereinbarung, die die Windkraftbetreiber mit der Gemeinde Weeze getroffen haben, hätte es angesichts dieser Flaute gar keine Spende an die Stiftung geben müssen. „Doch weil der Strompreis seit September an der Strombörse stark gestiegen ist, haben wir ungefähr genauso viel verdient wie 2020. Deshalb soll davon natürlich auch die Stiftung profitieren“, sagt Elverfeldt. Zusätzliche 10.000 Euro gehen als Spende an die ukrainische Flüchtlingshilfe in Weeze. Seitdem die Windkraftanlagen in der Gemeinde 2017 in Betrieb gegangen sind, hat die Stiftung „Jetzt Weeze“ insgesamt fast eine halbe Million Euro erhalten.

Drei weitere Windräder in Kalbeck sind geplant

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Max Freiherr von Elverfeldt möchte die Erfolgsgeschichte der Windenergie in Weeze fortschreiben. Wie berichtet, plant er, den Windpark Kalbeck um drei weitere, leistungsstärkere Windräder zu vergrößern, die zusammengenommen in etwa die gleiche Menge an Strom wie die vier alten Anlagen produzieren sollen. Das sind jährlich rund 32 Millionen Kilowatt Strom, mit denen circa 9000 Drei-Personen-Haushalte versorgt werden können.

Das Projekt zeigt sehr anschaulich, wie schleppend der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland derzeit noch vonstatten geht – obwohl in Weeze mit der sehr breiten Unterstützung von Bürgerschaft und Politik eigentlich beste Voraussetzungen bestehen. Nach jahrelanger Planung der neuen Anlagen verabschiedete der Rat der Gemeinde Weeze Ende des vergangenen Jahres die Änderung des Flächennutzungsplans, der die Erweiterung der Konzentrationszone für die Windenergie Kalbeck erst ermöglicht. Die Bezirksregierung hat dies mittlerweile genehmigt.

Was jetzt noch fehlt, ist die Veränderung des Landschaftsplans durch den Kreis Kleve. „Wir haben die Rückmeldung erhalten, dass dies bis zum Sommer durch sein soll“, sagt Max Freiherr von Elverfeldt, der anschließend mit seiner Betreibergesellschaft den Bauantrag stellen kann.

Eines der bestehenden Windräder im Windpark Kalbeck.
Eines der bestehenden Windräder im Windpark Kalbeck. © Unbekannt | Niklas Preuten

Baubeginn könnte 2024 sein

Mit einer Baugenehmigung rechnet er für den Jahreswechsel 2022/2023. Wenn die gesetzlich vorgesehene Ausschreibung erfolgt ist, können die Windräder endlich bestellt werden. Deren Lieferung kann jedoch bis zu zwölf Monate dauern, so dass die drei neuen 200 bis 225 Meter hohen Anlagen in Kalbeck möglicherweise erst im Jahr 2024 gebaut werden könnten. „Weil die Materialkosten aktuell durch die Decke gehen, können wir auch noch nicht abschätzen, ob es bei der geplanten Investition von 15 Millionen Euro bleibt“, sagt Max Freiherr von Elverfeldt.

Durchhaltewillen braucht es also bei diesem Langzeitprojekt, doch den hat der entschiedene Windkraft-Befürworter: „Wir erleben ja derzeit deutlich, dass der Bedarf an erneuerbaren Energien steigt.“