Kreis Kleve/NRW. Zwischen den Niederlanden und Deutschland ist die Grenze weiterhin geöffnet. Auf Einkaufstouren nach Venlo sollen die Deutschen aber verzichten.
Die Sicherheitsregion Limburg-Nord will auch weiterhin Einkaufstouren von deutschen Touristen in der Region unterbinden. Das geht aus einem Statement des Venloer Bürgermeisters Antoin Scholten hervor. Die niederländische Regierung hatte vor dem Osterwochenende dringend an ausländische Touristen appelliert, von Privatreisen zu Ostern abzusehen. Die niederländische Polizei kontrollierte verstärkt deutsche Autos. Wer keinen triftigen Grund für eine Einreise hatte, sollte zurückgeschickt werden – Einkaufstouren gelten nicht als triftiger Grund.
Die wenigen Deutschen, die trotzdem kamen, wollten in der Umgebung von Roermond zu ihrem Boot oder einkaufen gehen, heißt es aus dem Venloer Rathaus. Etwa die Hälfte der Deutschen sei dem Aufruf an den Kontrollstellen gefolgt, wieder zurückzukehren. Die Zahl derer, die die Grenze überschreiten wollten, sei im Gegensatz dazu minimal gewesen. 50 Bußgelder verteilte die niederländische Polizei. Allerdings nicht wegen des Grenzübertritts, sondern weil mehr als zwei Personen in einem Auto saßen, die nicht miteinander verwandt waren.
Coronakrise: Grenze zu den Niederlanden ist geöffnet
Den Eindruck der Niederländer bestätigte auch die Bundespolizei. „Im Großen und Ganzen“ hätten sich die Menschen an den Appell der Innenminister von NRW und den Niederlanden gehalten, an Ostern nicht in die Niederlande zu fahren. Der klassische Individualverkehr habe deutlich nachgelassen, fasste ein Sprecher der Bundespolizei Kleve zusammen. Im Vergleich zu den Osterfeiertagen in den vergangen Jahren sei der Verkehr auf den Autobahnen überschaubarer.
Kleinere Kontrollpunkte waren von der Polizei aufgebaut worden. Die niederländische Zeitung „De Gelderlander“ berichtete am Freitag, dass deutsche Polizeibeamte an der Grenzen mit Schildern warnten: „Reise nicht notwendig? Bleiben Sie bitte zu Hause!“
Die Grenze zu den Niederlanden ist weiterhin geöffnet, die Sicherheitsregion Limburg-Nord appelliert jedoch dringend an ausländische Touristen, von Privatreisen abzusehen. Nicht zwingend notwendige Grenzübertritte nach Belgien wiederum sind verboten, vor allem Reisen zu touristischen Zwecken.
Laschet hatte explizite Grenzkontrollen vorab ausgeschlossen
Am 10. April war eine Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen in Kraft getreten, die eine Quarantänepflicht für Rückkehrer aus dem Ausland beinhaltet. Sie soll bis einschließlich 19. April gelten.
Explizite Grenzkontrollen gibt es bisher nicht, hatte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in der Woche vor Ostern betont. Die Politik konnte sich darauf nicht einigen. Dennoch setzt die Bundespolizei nach Informationen unserer Redaktion mehr Personal an der Grenze ein. (AG/acf/dpa)