Kleve. Gewinner im Landeswettbewerb: Kleve soll ab Herbst eine von 15 Modellkommunen sein, meldet die FDP.
Kleve gehört zu den Siegern des Landeswettbewerbs für innovative Modellvorhaben für einen besseren ÖPNV im ländlichen Raum. Die FDP freut sich in Kleve auf den „Bus on demand“ – Bus auf Bestellung. Als eine von 15 Modellkommunen bekam Kleve den Zuschlag vom Land fürs Projekt „KleveMobil“. Kleve bewarb sich im Verkehrsverbund von Stadt,Kreis, VRR und NIAG mit der Idee, dass zukünftig vier Kleinbusse als Rufbusse das Stadtgebiet von Kleve an 16 Stunden pro Tag sowohl an den Wochentagen als auch am Wochenende bedienen. Dafür ist eine Betriebsleistung von rund 40.000 km pro Jahr geplant. Kleve muss dafür bis zum 1. April einen bewilligungsfähigen Förderantrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf einreichen. Dann könnten vier Ruf-Busse spätestens im vierten Quartal 2020 starten.
Busse fahren dann ohne festen Fahrplan und an jedes beliebige Ziel
„Der Ausbau und die Verbesserung des ÖPNV des ÖPNV ist für Kleve enorm wichtig“, stellt Kleves FDP-Fraktionsvorsitzender Daniel Rütter fest. „Nur wenn das Angebot im ÖPNV bedarfsgerecht besser wird, werden auch tatsächlich die Leute weniger allein auf das Auto setzen.“
Bisher gibt es lediglich ein Anruf-Sammel-Taxi, das eher sporadisch angenommen wird. Ein Grund könne sein, so bemerkte die Stadt in ihrem Konzept, dass das Anruf-Sammeltaxi nur von Haltestelle zu Haltestelle fährt. Look Busreisen als Tochter der NIAG soll statt dessen die Ruf-Busse betreiben, den Nutzer abholen, wo er möchte und ihn innerhalb des Stadtgebietes Kleves fahren, wohin er möchte. Es gäbe also keine festen Routen oder Fahrpläne. Ticketpreise nach VRR Tarif. Mit einer Smartphone App kann der Nutzer seine gewünschte Strecke melden. Eine Kooperation mit lokalen Taxiunternehmen sollte angestrebt werden. Das Projekt ist als Testlauf gedacht. In 2021 werde überprüft, ob es auf die umliegenden Kommunen nach Bedburg-Hau, Kranenburg und Emmerich ausgeweitet werden kann.
Das Land investiert viele Millionen Euro für den Nahverkehr im ländlichen Raum
Für die Erprobung von Modellprojekten für einen besseren Nahverkehr im ländlichen Raum stellt die Landesregierung 30 Millionen Euro bis 2023 bereit und für die ÖPNV-Offensive insgesamt 120 Millionen Euro bis 2031.
Insgesamt 38 Kommunen hatten sich mit Ihren Vorschlägen beworben. Gepunktet haben Konzepte zum E-Bike-Sharing, Car-Sharing und On-Demand-Verkehren. Außerdem fließen in den nächsten zwölf Jahren rund 100 Millionen Euro in Schnellbus-Linien im ländlichen Raum und 180 Millionen investiert Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Bahn in ein robustes Schienennetz.