Goch/Kreis Kleve. Vor dem Gocher Impfzentrum mussten Menschen lange anstehen. Ab Montag gibt es im Kreis Kleve die Corona-Impfung nach Terminvereinbarung.
Wer sich bei dem wöchentlichen Impftermin am Donnerstag (18. November) im Gocher Impfzentrum auf der Gartenstraße eine Corona-Schutzimpfung abholen wollte, musste viel Geduld mitbringen. Hunderte impfbereite Menschen standen für einen Pieks auf dem Aldi-Parkplatz an. Die Schlange bildete sich sogar bis über den Bahnübergang.
Angesichts der rollenden vierten Coronawelle und den damit verbundenen Gesetzesverschärfungen dürfte den Impfstellen im Kreis Kleve ein Ansturm bevorstehen. Temporäre Impfstellen sollen ab kommender Woche zum Einsatz kommen, um Menschen aus der Region nach Terminvereinbarung zu impfen. Auch die Booster-Impfung solle dann an alle Impfbereiten ab 18 Jahren verabreicht werden.
520 Corona-Impfungen am Donnerstag alleine in Goch
Diese sind auf dem Aldi-Parkplatz aber noch nicht injiziert worden, verrät Gochs Stadtsprecher Torsten Matenaers. „Die Bürgerinnen und Bürger, die sich vor dem Impfzentrum auf dem Aldi-Parkplatz angestellt haben, wollten sich ihre Erst- oder Zweitimpfung abholen. Dabei handelte es sich auch um freie Impftermine. Eine Terminvereinbarung war dafür nicht vorgesehen.“
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Daher sei auch zu erwarten gewesen, dass es auf der Gartenstraße zu langen Wartezeiten gekommen ist. „Wir hatten dort immer eine hohe Anzahl an Impflingen. Die Schlangen gingen immer über den Aldi-Parkplatz hinaus, seit dem es dort das Impfangebot gibt“, berichtet Matenaers. 520 Impfungen sind laut Angabe des Kreis Kleve alleine in Goch am Donnerstag verabreicht worden.
Noch bevor die Stiko die Empfehlung aussprach, die Auffrischungsimpfung für alle Personen ab 18 Jahren zu ermöglichen, organisierten der Kreis und die Kommunen in der Region die freien Impfungen. Der Aufruf von Gesundheitsminister Jens Spahn, dass die Booster-Impfung für alle ab 18 Jahren möglich sei, habe zudem für den Ansturm auf das Gocher Impfzentrum gesorgt, meint Kreissprecher Benedikt Giesbers. „Es geisterte ja durch viele Medien, dass die Booster-Impfung für alle gilt. Das hat mit Sicherheit auch für die langen Schlangen in Goch gesorgt.“
Corona-Impfung: Ab Montag nur mit Termin
Damit die vierte Welle doch noch gebrochen werden kann und sich Warteschlangen von mehreren hundert Metern nicht wiederholen, geht der Kreis Kleve nun in die Impfoffensive. Ab Montag (22. November) sollen die Impfangebote in allen 16 Städten und Kommunen ausgeweitet werden, kündigt der Kreis an. „Gerade beim regnerisch-herbstlichen Wetter wollen wir so lange Warteschlangen wie in Goch verhindern“, erklärt Giesbers.
Auch in Goch sollen mehr Impfungen verabreicht und Angebote ausgeweitet werden. Dafür öffnet das Impfzentrum auf der Gartenstraße dann ebenfalls bereits am Montag seine Pforten. Wer sich dann erst-, zweit-, oder drittimpfen lassen möchte, muss aber vorher einen Termin vereinbaren. Das gelte auch für den wöchentlichen Donnerstagstermin. „Damit wollen wir zum einen verhindern, dass Unzufriedenheit bei den Impfwilligen herrscht, wenn sie lange warten müssen“, so der Kreisspecher.
Dabei gelten jedoch weiterhin Regeln der vorherigen Stiko-Empfehlung: Bei einer Zweitimpfung mit dem Impfstoff der Firma Biontech muss die Erstimpfung mindestens drei Wochen zurückliegen (bei Moderna vier Wochen). Wer eine Auffrischungsimpfung bekommen möchte, muss am Impftag mindestens seit sechs Monaten zweitgeimpft sein. „Damit wollen wir zum einen verhindern, dass Unzufriedenheit bei den Impfwilligen herrscht, wenn sie lange warten müssen“, so der Kreisspecher. Außerdem will der Kreis „das Zusammenkommen von Menschen mit nachlassendem Impfschutz vermeiden.“
Terminbuchungen telefonisch und über das Internet
Über die Internetseite www.impftermine-kreis-kleve.de oder telefonisch unter der Rufnummer 02381 338 98 80 können sich alle Menschen aus der Region seit Freitag (19. November, 15 Uhr) einen Impftermin geben lassen. Bei der Freischaltung der Homepage und der Hotline gab es keine Probleme oder Überlastungen. Und der Andrang auf freie Termine war kurz nach 15 Uhr groß - die ersten Termine waren kurz nach der Freischaltung bereits in vielen Kommunen vergeben.
Auch bei der Anzahl der Impfstoffdosen sieht der Kreis Kleve bislang keine Probleme: „Da sind wir gut aufgestellt. Es könnte zumindest am Anfang eher zu einem Nadelöhr der Kapazitäten bei den impfenden Ärzten und den Impfstellen kommen. Die Impfstoffe sind da. Dass es derzeit nicht so viele Ärzte gibt, die impfen, könnte zum Problem werden“, glaubt Benedikt Giesbers.