Essen. Am „Tag des Schulbaus“ öffnen mehrere neu errichtete oder erweiterte Schulen ihre Pforten für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Die Stadt lädt Eltern und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu Besichtigungen neuer Schulgebäude ein. Der „Tag des Schulbaus“ wird am Samstag, 31. August, begangen und soll allen Interessierten zeigen, wie moderne Schulgebäude heute von innen aussehen. Begutachtet werden ein Schulbau in Rüttenscheid, der mehreren Schulen im Umfeld zur Verfügung steht und in neuartiger Holzbauweise errichtet wurde, sowie ein neuer Anbau der Sternschule in Rüttenscheid. Auch die neu ertüchtigte, ehemalige Dilldorfschule in Kupferdreh, die als Abzweig der Hinsbeckschule dient, veranstaltet einen Tag der Offenen Tür.
„Wir wollen mehr Transparenz im Schulbau und Eltern zeigen, wie die heutigen Standards sind“, sagt Essens Schul-Dezernent Muchtar Al Ghusain. Der „Tag des Schulbaus“, der zum zweiten Mal stattfindet, soll für das Thema sensibilisieren und womöglich überholte Vorstellungen von Schulgebäuden korrigieren.
An vielen Schulen in Essen gehören kaputte Fenster und undichte Decken zum Alltag
Der Zustand der Essener Schulen ist seit Jahren häufig ein Ärgernis für Schülerinnen und Schüler, Pädagogen und Eltern. Selbst Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen räumte vor Monaten ein, dass man in den letzten Jahrzehnten wegen „verordneter Haushaltssperren vieles kaputtsparen musste“. Entsprechend widrig gestaltet sich an vielen Schulstandorten der Alltag mit undichten Decken, kaputten Fenstern und dem zunehmenden Problem mangelhafter Wärme-Isolation in den Sommermonaten. Ganz zu schweigen vom Dauerthema Schulklos, über deren Zustände wiederholt geklagt wird.
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Dabei investiert die Stadt derzeit rund 70 Prozent ihres gesamten Hochbau-Budgets in die Erweiterung, Erneuerung und komplette Neuerrichtung von Schulgebäuden. An vielen Standorten werden Zusatzgebäude errichtet wie zum Beispiel an der Hövelschule in Altenessen. Insgesamt eine halbe Milliarde Euro fließen derzeit in Planung und Errichtung kompletter neuer Schulgebäude wie in Altendorf (Bockmühle), Altenessen-Süd (Erbslöhstraße), in die Gesamtschule Frida Levy (Stadtmitte) oder ins Gymnasium Nord-Ost, auch wenn es überall immer wieder zu erheblichen Verzögerungen kommt. Seit Jahren arbeitet die Stadt auch umfangreiche Turnhallen- und Toilettensanierungsprogramme ab. Wobei die Zwischenlösungen wie WC-Container vielerorts neue Probleme schaffen, vor allem in den kalten Wintermonaten, wenn Leitungen zufrieren.
In den Sommerferien: Renovierungen für 3,15 Millionen Euro
Eine halbe Milliarde Euro für neue Schulgebäude – da sind die derzeit 3,15 Millionen Euro, die allein in den aktuell laufenden Sommerferien in Renovierungsmaßnahmen gesteckt werden, fast schon eine Kleinigkeit. Die Stadt teilt mit, dass derzeit 78 Baumaßnahmen in Essener Schulen stattfinden. Sie sind besonders lärm- und schmutzintensiv und werden deshalb auf die Ferienzeit gelegt. Die Ferien enden am 21. August.
Beispielhaft als aktuelle Baumaßnahmen während der Ferien nennt die Stadt erforderliche Schallschutzarbeiten in den Informatikräumen des Robert-Schumann-Berufskollegs (Sachsenstraße, Südviertel, 20.000 Euro) oder Brandschutzmaßnahmen in der Berliner Schule, einer Grundschule in Frohnhausen. Sie allein kosten 80.000 Euro. In der Eichendorffschule in Schönebeck werden für etwa 20.000 Euro Hitzeschutzfolien in den Klassenräumen angebracht, und im Speiseraum der Peter-Ustinov-Schule in Katernberg wird für rund 37.000 Euro ein neuer Parkettboden verlegt. In der Theodor-Heuss-Schule, einer Grundschule in Bergerhausen, erfolgen derzeit Malerarbeiten und Arbeiten an den Böden für rund 17.000 Euro.
Führungen durch zwei Rüttenscheider Schulgebäude
Nach dem jetzigen Stand der Dinge werden 56 der 78 Maßnahmen bis zum Ende der Ferien abgeschlossen; die anderen würden auch nach Schulstart noch fertiggestellt werden können, ohne, dass das den Schulalltag maßgeblich behindern würde. Damit meint die Stadt zum Beispiel die Sanierung der Toiletten fürs Lehrpersonal am Krupp-Gymnasium in Holsterhausen, die mit rund 250.000 Euro zu Buche schlagen.
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Beim „Tag des Schulbaus“ öffnen am 31. August um 12 Uhr und um 14 Uhr (Start der Führungen) der neuartige Modulbau an der Rosastraße in Rüttenscheid und die erweiterte Sternschule an der Brigittastraße die Pforten. „Dort erhalten Interessierte im Rahmen von Führungen sonst noch nicht gesehene Einblicke in die Entwicklung und Umsetzung moderner Lehrgebäude“, verspricht die Stadt. „Dabei erfahren sie Wissenswertes über die zeitgenössischen Standards, die die Stadt Essen mit der Schulbauleitlinie für künftige Bildungseinrichtungen entwickelt hat.“ Die Dilldorfschule (Oslenderstraße) veranstaltet ihren Tag der offenen Tür am 31. August von 12 bis 15 Uhr.
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