Essen. Schon die nächste Wahl im Blick: Die Christdemokraten rüsten sich für die Wahl im Herbst nächsten Jahres und träumen vom Sieg nicht nur im Süden.
Nach der Wahl ist vor der Wahl, nach dem Europa-Parlament also den Bundestag im Blick – so lautet das Motto der örtlichen Christdemokraten, die am Samstag ihre Kandidaten für die Bundestagswahl im Herbst 2025 nominieren wollen. Und wenn sich wohl auch die Nummern der Wahlkreise ändern, die Bewerber bleiben aller Voraussicht nach dieselben wie beim letzten Urnengang 2021: Im Mitte-Süd-Wahlkreis bewirbt sich der 46-jährige Bredeneyer Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer erneut um ein Mandat, im Nord-Ost-Wahlkreis nimmt der 38-jährige CDU-Ratsherr Florian Fuchs einen weiteren Anlauf.
Zwar besteht auch die Möglichkeit, dass am Samstag selbst noch weitere Bewerbungen eingehen. Da die Ortsverbände der CDU in den vergangenen Wochen aber bereits ihre Empfehlungen für Hauer und Fuchs abgegeben haben, werden anderen Anwärtern kaum Chancen auf eine Nominierung eingeräumt. Die Kandidatenkür im RWE-Pavillon des Saalbaus ist dabei erst der erste Schritt. Der zweite erfolgt Anfang kommenden Jahres, wenn es darum geht, den Kandidaten eine gute Ausgangsposition auf der NRW-Landesliste zu verschaffen.
Nach der Kandidatenkür zur Kundgebung gegen die AfD auf den Messe-Parkplatz
Hauer, seit langem Vorsitzender von stadtweit 2068 Christdemokraten, kann sich nach derzeitigem Stand berechtigte Hoffnungen machen, im Mitte-Süd-Wahlkreis einmal mehr das Direktmandat zu holen. Im Nord-Ost-Wahlkreis, über viele Jahrzehnte SPD-Hochburg, galt ein solcher Sieg bislang als eher abwegig. In den mauen Ergebnissen der Sozialdemokraten bei den zurückliegenden Wahlen erkennt die CDU derzeit allerdings zumindest eine kleine Chance, das Mandat zu ergattern – zumal, wenn die AfD, die bei der Europawahl in mehreren Stadtteilen über 20 Prozent der Stimmen holte, mit einem populären Kandiaten aufwarten sollte, der die Genossen in nennenswertem Umfang Stimmen kostet.
Im Anschluss an ihre Nominierungs-Veranstaltungen will die CDU an der Kundgebung gegen die AfD auf Messe-Parkplatz 2 teilnehmen. Parteichef Matthias Hauer machte im Vorfeld aber deutlich, dass man rechtswidrgie Störungen, zivilen Ungehorsam und Blockaden und erst recht jegliche Form von Gewalt entschieden ablehne: „Die AfD muss politisch bekämpft werden und nicht durch Straftaten.“