Essen-Borbeck. Über Jahrzehnte musste das Gymnasium Borbeck an der Prinzenstraße ohne Aula auskommen. Das ist jetzt vorbei. Die neue Aula kann sich sehen lassen.

Im Gymnasium Borbeck an der Prinzenstraße ist die neue Aula eingeweiht worden. Das Schulgebäude hatte über Jahrzehnte keine eigene Aula. Entsprechend feierlich ging es bei der Eröffnung zu.

In vier Jahren Bauzeit wurde der ehemalige Mehrzwecksaal, der 2016 durch einen Brand zerstört wurde, umgebaut. Neu angebaut wurde ein Treppenhaus; der darüber liegende Zeichensaal und seine Nebenräume wurden ebenfalls neu gestaltet.

Viele Jahre feierte die Essener Schule in der Dreifaltigkeitskirche

Eine Schule ohne eigene Aula? Wie ging das so lange gut, Herr Schnor? Schulleiter Lars Schnor sagt: „Über Jahrzehnte haben Zeugnisverleihungen oder Konzerte und andere große Versammlungen in der Dreifaltigkeitskirche stattgefunden. Der jetzige Abiturjahrgang ist der erste seit Ewigkeiten, der die Zeugnisse wieder im Schulgebäude verliehen bekommt.“ Wenn die Schule nicht in die Dreifaltigkeitskirche an der Stolbergstraße ausweichen konnte, zog man in die Aula der Geschwister-Scholl-Realschule, die ebenfalls nicht weit entfernt liegt.

Den Schulstandort an der Prinzenstraße gibt es seit 1901. Im Krieg wurde das Gymnasium weitgehend zerstört, in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Es entstand ein Mehrzwecksaal, der gleichzeitig Aula und Turnhalle war. „Doch das“, berichtet Lars Schnor, der selbst Schüler am „GymBo“ war, „hat sich nicht bewährt.“ Allein die Stühle für den Sportunterricht ständig ab- und nachher wieder aufzubauen, erwies sich als wenig alltagstauglich. Entsprechend wurde der große Raum ab den 1980er Jahren nur noch als Turnhalle benutzt. Diese aber wurde 2016 bei einem Brand weitgehend zerstört. Mittlerweile hat das Gymnasium Borbeck eine neue, freistehende Dreifachturnhalle erhalten. Doch eine Aula fehlte weiterhin.

Neue Aula am Gymnasium Borbeck bietet Platz für 400 Menschen

Der neue Saal kann sich sehen lassen: Schlicht und hell, mit Platz für 400 Stühle, ausgestattet mit moderner Bühnen- und Lautsprechertechnik, soll die neue Aula nicht nur schulischen Zwecken dienen, sondern sich auch für den Stadtteil öffnen –zum Beispiel für Bürgerversammlungen und andere Veranstaltungen im Stadtteil. Die ungewöhnlich lange Bauzeit erklärt Lars Schnor mit Corona: „Die Arbeiten fingen genau 2020 an, als die Pandemie kam. Entsprechend gab es lange Wartezeiten und Unterbrechungen.“

Die neue Aula hat elektrisch herunterfahrbare Jalousien an ihren Fenstern, ist nicht nur zweckmäßig ausgestattet, sondern ausgesprochen ansehnlich geworden in ihrer schlichten Gestaltung. Die Räume im Obergeschoss, über ein neu errichtetes Treppenhaus zu erreichen, gehören vermutlich zu den schönsten Schulräumen in ganz Essen: Der riesige, helle Zeichensaal und ein benachbarter Unterrichtsraum, der an zwei Seiten Fenster hat und komplett lichtdurchflutet ist. „Auch dieser Raum“, sagt Schnor, „wird für den Kunstunterricht verwendet.“ Da fügen sich die neuen Smartboards an den Wänden, elektronische Unterrichtstafeln, die die gesamte Schule kürzlich erhalten hat, nur zu gut ins Gesamtbild ein.

Bei der feierlichen Einweihung vor wenigen Tagen, zu der auch Oberbürgermeister Thomas Kufen kam, wechselten sich Musik-, Film- und Wortbeiträge ab. „Die Freude und Begeisterung über die neuen Räumlichkeiten war spürbar“, heißt es in einem ausführlichen Bericht auf der Schul-Homepage. „Der gesamte neue Gebäudetrakt“, sagt Lars Schnor, „ist eine echte Bereicherung für unsere Schule“. Das ist fast ein wenig untertrieben, denn man kann die Eröffnung des neuen Traktes als echten historischen Schritt bezeichnen.

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