Essen. Im Essener Ruhr Museum eröffnet am Samstag (29.6.) eine Sonderschau. Einen Tag vorher wird eine besondere Kinokomödie gefeiert – mit Promis.

Das Ruhrgebiet hat Filmgeschichte geschrieben. „Glückauf - Film ab: Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets“ heißt eine Sonderschau, die am 29. Juni im Essener Ruhr Museum an der Gelsenkirchener Straße eröffnet wird. Zum Start des populären Ausstellungsprojektes, das bis zum 2. März 2025 in Kooperation mit den Essener Filmkunsttheatern zu einer historischen Entdeckungsreise durch die Film- und Kinolandschaft des Ruhrgebiets einlädt, wird ein besonders Jubiläum gefeiert.

Die Kinokomödie „Bang Boom Bang - Ein todsicheres Ding“, für manche der Ruhrgebietsfilm schlechthin, wird 25 Jahre alt. Zur großen Geburtstagsfeier kommen am Freitag, 28. Juni, Regisseur Peter Thorwarth und fast alle Darsteller von damals in die Essener Lichtburg.

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Kinofans dürfen sich auf ein Wiedersehen mit den Stars von Martin Semmelrogge bis Willi Thomczyk freuen. Oliver Korritke, in der Komödie als kiffender Kleinkrimineller Keek zu erleben, bevor er zum braven Finanzbeamten im Münsteraner TV-Erfolg „Wilsberg“ wurde, hat sein Kommen zugesagt. Ebenso wie Christian Kahrmann, damals der Sohn des halbseidenen Spediteurs Werner Kampmann, den Diether Krebs in seiner letzten Rolle mit unwiderstehlicher Schmierlappigkeit ausstattete. Nicht fehlen darf natürlich auch Ralf Richter, der als fieser Vokuhila-Gangster Kalle Grabowki in die Filmgeschichte einging. Vor der Essener Lichtburg baut er am Premierenabend gleich noch eine Zweigstelle seiner Pommesbude „Grabowski“ auf.

An Zeit- und Lokalkolorit wird es nicht fehlen. So wollen die Hauptdarsteller mit den Kultautos von damals, unter anderem einem alten Ford Taunus, von der offiziellen Ausstellungseröffnung im Ruhr Museum auf Zollverein quer durch die Stadt bis zur Lichtburg fahren. Dort werden sie nicht nur auf viele Kinofans, sondern auch auf weitere prominente Ruhrgebiets-Größen wie Frank Goosen, Joachim Król, Filmemacher Adolf Winkelmann und Peter Lohmeyer treffen, der den großen Bang Boom Bang-Abend moderiert.

Großes Wiedersehen in Essen: „Bang Boom Bang“-Stars kommen nach Essen

Vor 25 Jahren feierte die Ruhrpott-Gaunerklamotte von Peter Thorwarth ihre Uraufführung und ist seither von den Leinwänden des Ruhrgebiets nicht mehr verschwunden. Das UCI Bochum beispielsweise zeigt den Film auch Jahre danach jeden Freitagabend. Erzählt wird die Geschichte von Knastbruder Kalle, der seinem dauerkiffenden Komplizen Keek die Kohle aus einem Banküberfall abknöpfen möchte. Doch die Moneten hat Keek längst verzockt. Neues Geld muss her! Keek bricht beim Spediteur Kampmann ein und dann geht schief, was schiefgehen kann.

Der Erfolg des Streifens liegt dabei vor allem in seinen schrägen Charakteren mit ihren coolen Sprüchen begründet, die viele Fans bis heute mitsprechen können. In Unna und Dortmund gedreht, hat Thorwarths herrlich ruppig-groteske Liebeserklärung an das Ruhrgebiet nicht nur Kinogänger von Duisburg bis Bochum erreicht. Für Thorwarth markierte die Komödie den Durchbruch als Filmemacher. Fast eine halbe Million Zuschauer strömten in die Kinosäle, die Begeisterung hält bis heute an.

Das Essener Kino Filmstudio Glückauf feiert 2024 das 100-jährige Jubiläum.
Das Essener Kino Filmstudio Glückauf feiert 2024 das 100-jährige Jubiläum. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Mit „Bang Boom Bang“ wird ein Ausstellungsprojekt auf Zollverein eröffnet, das sich in den kommenden Monaten auch immer wieder auf den Leinwänden der Essener Filmkunsttheater widerspiegelt. Im Filmstudio Glückauf, das in diesem Jahr als ältestes, in seiner Ursprungsform erhaltenes Kino im Revier sein 100-jähriges Bestehen feiert, wird ab September dann eine große Ruhrgebiets-Filmreihe starten. Auf dem Programm stehen Kultstreifen wie „Theo gegen den Rest der Welt“. Dokus aus und über das Ruhrgebiet zeigt das Ruhr Museum zudem auf Zollverein. Auch Exkursionen zu verschiedenen Kinos im Ruhrgebiet sind geplant.

100 Jahre Filmstudio Glückauf: „Das ist ja ‚ne Legende!“

Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ läuft vom 29. Juni 2024 bis 2. März 2025 im Ruhr Museum auf der Zeche Zollverein. Die Schau gewährt erstmals einen Überblick auf die einmalige Filmlandschaft der einst von Kohle und Stahl geprägten Region, erinnert an große Premieren und bedeutende Festivals. Gemeinsam mit den Essener Filmkunsttheatern werden über 100 Jahre Ruhrgebietskino mit einem vielseitigen Begleitprogramm rund um das Unterhaltungsmedium Film gefeiert.

Die Bang Boom Bang-Vorstellung am 28. Juni, ab 21 Uhr, in der Lichtburg ist ausverkauft. Wer bei dem Festakt zur Ausstellungseröffnung auf Zollverein am 28. Juni, ab 17 Uhr, dabei sein will, meldet sich per E-Mail an: sabine.quabeck@ruhrmuseum.de.

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