Essen. Riesige Monster-Trucks und Motorräder, die durch Flammen fahren: Was Besucher bei der Show am Sonntag (8.9.) in Essen-Altendorf erwartet.

Motorräder, die durch Flammen schießen, Autos, die Stoßstange an Stoßstange auf zwei Rädern nebeneinander fahren, riesige Monster-Trucks, die Autos unter ihrem tonnenschweren Gewicht zermalmen: All das wird es an den nächsten drei Sonntagen auf dem Globus-Parkplatz in Altendorf zu sehen geben. Die „Stunt Movie Production“ macht Halt in Essen.

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Bei der Familie Winter sind solche Shows der Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben – und das seit Generationen. Kelly Winter ist 17 Jahre alt und hat im Familienunternehmen schon alles gemacht. Bereits mit 11 Jahren war sie auf dem Quad unterwegs und Teil der Show. „Wir sind eine Artistenfamilie“, sagt sie im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der „Winter-Clan“: Artisten-Familie mit über 100-jähriger Geschichte

Eine Stunt-Show kommt nach Essen-Altendorf.
Eine Stunt-Show kommt nach Essen-Altendorf. © Unbekannt | Stunt Movie Production

Die Artisten-Wurzeln reichen nach Angaben der Winters bis ins Jahr 1900, als der „Winter-Clan“ – wie sie sich selbst nennen – mit einem Zirkus durch die Lande reiste. Fredy Winter gründete Jahrzehnte später in den 1960er Jahren dann die „Original German Helldriver Show“. Fortan waren Crash-Fahrten, quatschende Bremsen und Reifen sowie durch die Luft fliegende Autos ihr Geschäftsmodell, sie tourten durch neben Deutschland auch durch Frankreich und die Benelux-Staaten. Von „Höllenreitern“ sei die Rede gewesen.

Kelly Winter ist Moderatorin der Essener Stunt-Show. Sie sagt über ihre Familie: „Wir sind eine Artistenfamilie.“
Kelly Winter ist Moderatorin der Essener Stunt-Show. Sie sagt über ihre Familie: „Wir sind eine Artistenfamilie.“ © Stunt Movie Production

1970 wurde Gino Winter geboren, der Vater der heute 17-jährigen Kelly. Der sei schon mit vier Jahren Teil der Show gewesen, mit zwölf Jahren habe er auf dem Motorrad Autos überspringen können. 1984 war dann aber erstmal Schluss, der Vater von Gino stellte das Unternehmen ein. Ganze 20 Jahre sollte es brauchen, bis Gino Winter dann die „Stunt Movie Production“ gründete – und die jetzt an den nächsten drei Sonntagen auf dem Globus-Parkplatz in Altendorf Station macht.

Kelly wird dann nicht mehr auf dem Quad sitzen, die Zeiten sind vorbei. Nachdem sie für ein paar Jahre am Imbiss- und Getränkestand Popcorn, Lollis, Kaffee, Pommes und Bratwurst verkauft hatte, führt die junge Frau, die in Kürze 18 Jahre alt wird, nun als Moderatorin durch die anderthalb bis zwei Stunden dauernde Stunt-Show. Was gibt es dort zu sehen?

Stunt-Show in Essen: Monster-Trucks waren früher regelmäßig im TV zu sehen

Die „Königsdiziplin“ für Gino Winter und seinen Sohn Peter Winter: Das Fahren auf zwei Reifen.
Die „Königsdiziplin“ für Gino Winter und seinen Sohn Peter Winter: Das Fahren auf zwei Reifen. © Stunt Movie Production

Auf dem Parkplatz wird eine Fahrbahn abgesperrt, auf der es ordentlich zur Sache gehen soll: Motorräder, Quads, Autos und zwei Monster-Trucks mit ihren riesigen Reifen zählen zu den Requisiten, die Gino Winter und seine Stuntmen mitbringen. Sie wollen Motorrad-Weitsprünge, spektakuläre Zusammenstöße mit Autos und fahrerisches Können zeigen – etwa wenn Gino Winter und Sohn Peter Winter im Auto auf nur zwei Rädern über das Gelände fahren. Moderatorin Kelly spricht bei letzterem von der „Königsdisziplin“, weiß aber auch, dass das Publikum vor allem wegen der Monster-Trucks kommt.

Es gab mal eine Zeit, da waren riesige PS-Monster regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an das DSF-Nachmittagsprogramm Ende der 90er-, Anfang der 00er-Jahre, als US-Fahrzeuge wie „Grave Digger“ durch die Luft flogen und jede Menge Schrottautos hinterließen.

„Stunt Movie Production“ hat ihren Sitz in Düsseldorf

Selbstredend nicht so aufwändig wie die damaligen Fernsehproduktionen darf man sich die Show der „Stunt Movie Production“ vorstellen, die in Zeiten von E-Autos, Nachhaltigkeit und anderem wie aus der Zeit gefallen scheint. Wer ist denn die Zielgruppe? „Die Show ist für Action-Fans, Motorsport-Freunde und Familien“, sagt Kelly Winter. In der Pause und nach der Show dürfe das Publikum auf die Fahrbahn und Fotos mit den Fahrzeugen machen. Hoch im Kurs dürften auch da Aufnahmen der riesigen Reifen der Monster-Trucks liegen, die auf die Namen „Dragon“ und „Scream“ getauft wurden.

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Anreisen wird der Tross aus Transportern, teils mit Überlänge und Überbreite, einen Tag vor der Show. Kelly Winters Familie lebt in Düsseldorf, den Tour-Stop in Essen fahren sie anders als bei weiter entfernten Orten direkt an. Da am Samstag der Globus-Parkplatz meist rappelvoll ist, kann das Team mit dem Aufbau der Fahrbahn und Ständen erst relativ spät beginnen. „Am Sonntag werden dann noch die alten Schrottfahrzeuge für die Crashs vorbereitet“, erzählt Kelly Winter.

Um 14 Uhr öffnet dann die Kasse und um 15 Uhr geht es los. Nach 180-Grad-Drifts, Stunts auf Autodächern und Motorrädern, die durch Flammen fahren, beenden die Monster-Trucks den Nachmittag – indem die acht Tonnen schweren Fahrzeuge mit ihren überdimensionalen Reifen den Schrottautos auf dem Gelände „den letzten Rest“ geben. Keine Sorge: Sollte jemand sein Auto noch auf dem Parkplatz abgestellt haben, wird es nicht in Mitleidenschaft gezogen, versprich Kelly Winter.

Nach der Show und in den Pausen dürfen Fotos mit den Fahrzeugen gemacht werden. Hier im Bild: der Monster-Truck „Dragon“.
Nach der Show und in den Pausen dürfen Fotos mit den Fahrzeugen gemacht werden. Hier im Bild: der Monster-Truck „Dragon“.

Erwachsene und Kinder ab 13 Jahren zahlen für ein Ticket 25 Euro, Kinder von drei bis zwölf Jahren 20 Euro. Kinder bis zwei Jahre haben freien Eintritt. Karten für die Shows an den drei Sonntagen (8.9., 15.9. und 22.9.) gibt es nur an der Tageskasse. Weitere Infos zu den Shows auf dem Glubus-Parkplatz (Haedenkampstraße 21) unter: www.stuntmovieproduction.com

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