Rees-Haldern. Die Deutsche Bahn informierte die Halderner Bürger über die bevorstehenden Baumaßnahmen im Zuge der Betuwe. Es gibt aber auch gute Nachrichten.

„Vom hoch belasteten Netz zum Hochleistungsnetz“, so plakativ umschreibt die Deutsche Bahn die Baumaßnahmen der Betuwe-Linie zwischen Emmerich und Oberhausen.

Zweimal im Jahr informiert die Bahn die Bürgerinnen und Bürger an den einzelnen Baustellen über den aktuellen Stand: Am Donnerstag, 10. Oktober, war das Lindendorf Haldern mit einer digitalen Informationsveranstaltung an der Reihe. Zahlreiche Halderner nutzten die Gelegenheit und ließen sich ihre Fragen beantworten.

Bewuwe Haldern
Projektabschnittsleiter Michael Teitzel verdeutlichte den Bürgern in Haldern die Wichtigkeit des Projekts. © NRZ | Dirk Kleinwegen

Weniger Lärmbelastung für Bürger

Zu Beginn machte der Projektabschnittsleiter Michael Teitzel die Wichtigkeit des Projektes deutlich: „Durch das dritte Gleis werden mehr Transportwege geschaffen und dadurch die Verlässlichkeit der Bahn erhöht. Durch mehr Züge und dadurch weniger Autos und Lkw wird das Klima geschützt.“ Außerdem erhält die Bahn barrierefrei Zugänge, die Bewohner an den Bahnstrecken weniger Lärmbelastung.

Dazu werden in Haldern 4 km Gleis verlegt und 2,5 km Schallschutzwände sowie 12 km Oberleitung aufgebaut. Der Haltepunkt in Haldern wird barrierefrei umgebaut, es entstehen fünf Überführungsbauwerke. Von den drei Eisenbahn- und zwei Straßenüberführungen sind die Bauwerke in Sonsfeld, Brahmelsgraben und Antoniusweg bereits fertiggestellt. Die Eisenbahnüberführung Bahnhofstraße sowie die Straßenüberführung am Brahmelsgraben müssen noch vollendet werden. Ein Teilstück des Haltepunkts Haldern ist bereits fertiggestellt und wird voraussichtlich Ende November freigegeben. Der Zugang zu Bahnsteig 2 soll ab dem 25. November wieder über die Bahnhofstraße möglich sein.

„Von den rund 14.000 Metern neuen Schienen sind bereits 5400 Meter verlegt, von den 13.300 Bahnschwellen 7000 eingebaut. 8500 Tonnen Schotter wurden bereits angeliefert und verarbeitet, rund das Doppelte wird noch benötigt“

Julia Stoffels
Projektingenieurin 

Der aktuelle Stand der Arbeiten

Weitere Bereiche des Haltepunkts und der Gleise und Oberleitungen müssen noch abgeschlossen werden. Mit der gesamten Baumaßnahme möchte die Deutsche Bahn Ende 2025 fertig sein. Der zuständige Projektingenieur Martin Küppers ging auf die einzelnen Baumaßnahmen im Detail ein.   

Betuwe Haldern
Projektingenieur Martin Küppers ging auf die einzelnen Baumaßnahmen im Detail ein. © NRZ | Dirk Kleinwegen

Den aktuellen Stand der Arbeiten in Haldern machte anschließend Projektingenieurin Julia Stoffels noch einmal deutlich: „Von den rund 14.000 Metern neuen Schienen sind bereits 5400 Meter verlegt, von den 13.300 Bahnschwellen 7000 eingebaut. 8500 Tonnen Schotter wurden bereits angeliefert und verarbeitet, rund das Doppelte wird noch benötigt.“

Augenmerk auf Schallschutz

Die Fachleute der Bahn gingen auch auf die Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen ein. Es wurden beispielsweise über zwei Dutzend Zauneidechsen aus dem Baubereich umgesiedelt und 62 Bäume und 62 Sträucher neu gepflanzt.

Ein besonderes Augenmerk hat die Bahn auf den Schallschutz. Neben 2,5 km neuer Schallschutzwänden wird zukünftig das Gleis auf 2,7 km Länge besonders kontrolliert und durch regelmäßiges Schleifen der Schienen wird der Lärm gemindert. Im Bereich des passiven Schallschutzes können sich die Haus- und Wohnungseigentümer den Einbau neuer Fenster oder Schalldämmlüfter von der Bahn bezahlen lassen.

Schienenersatzverkehr mit Bussen

Probleme bereiten im öffentlichen Personennahverkehr die mit der Baumaßnahme verbundenen Streckensperrungen. Längere Sperrpausen sind von 1. bis 24. November, 22. bis 28. Februar, 12. bis 27. April, 28. Juni bis 24. August und 20. Oktober bis 2. November vorgesehen. Während der Zeiträume ist die Strecke komplett gesperrt, die Fahrgäste sind auf den Schienenersatzverkehr mit Bussen angewiesen.

Betuwe Haldern
Der Zugang zu Bahnsteig 2 soll ab dem 25. November wieder über die Bahnhofstraße möglich sein. © NRZ | Dirk Kleinwegen

Im Rahmen der Baumaßnahmen werden auch alle notwendigen Modernisierungsarbeiten an bestehenden Weichen und Gleisen durchgeführt, so dass dort keine zusätzlichen Sperrungen erforderlich werden.

Mit dem Hinweis auf verschiedene Informationsmöglichkeiten, die auf der Webseite www.emmerich-oberhausen.de zusammengefasst sind, endete die eineinhalbstündige Infoveranstaltung.