Rees-Haldern. Letzter Festivaltag beim 40. Haldern Pop Festival – präsentiert von der NRZ. In der Pop Bar spielten am Samstag bereits Floodlights und Childe.
Fähnchen, die sich von Fenster zu Fenster über die Straßen des Dorfes spannen. Am letzten Tag des 40. Haldern Pop Festivals – präsentiert von der NRZ – wehten diese nicht nur in der Zugluft vorbeiziehender Feiertrupps, sondern außerdem in einem Hauch Melancholie. So raunten tiefe Saitenanschläge aus den offenen Fensterläden der Haldern-Pop-Bar.
Auf dem kleinen Bühnenpodest setzte die australische Band Floodlights zu ihren neusten Songs an. Seichter Indie Post-Rock samt nachdenklich stimmender Texte, verpackt in kernigem Gesang. Die Band verkörpert damit eine Musikrichtung, die vor Jahrzehnten ihren Höhepunkt feierte und nun als selteneres Juwel gehandelt wird. Kein Wunder also, dass die Fläche vor der schummrig beleuchteten Bühne komplett ausgelastet war.
Mitwippen bei „Nullarbor“
Als funkelndes Highlight zeichnete sich ihr Millionenhit „Nullarbor“, wo Kopf und Fuß ordentlich ins Wippen gerieten. Schnell ging es mit kurzem Schlagzeug-Solo weiter, das erfreulicherweise in ihrer neusten Single „Human“ mündete. „Habe ich die Kontrolle oder bin ich ausgeliefert, wen ich treffe?”, warf Sänger Louis Parsons mit emotionsgeladener Stimme einen Denkanstoß durch die Bar. Die Kontrolle über ihre Gehörgänge verloren, nistete sich das Zusammenspiel von Drama und Dynamik in den Köpfen der Zuhörer ein.
Dabei zeichneten die Melodien weniger Ohrwürmer, als vielmehr eine sanfte Hommage an den erdigen Rock. Als Bandmitglied Sarah Hellyer das Ganze dann noch mit etwas Mundharmonika würzte, schwappte das Live-Feeling richtig hoch. Da hätten tatsächlich allerlei Flutlichter anspringen können.
Childe mit elektronischem Indie-Sound
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Den Indie-Sound griff auch ihr Nachfolger, der Engländer Childe, auf. Er setzte der die rockigen Akzente nur durch Elektro und Pop. Sein Song „You There“ ließ kleine Schauer Traumlust über die Seele jagen. Da nicht von der Realität abzudriften, war entgegen seines Künstlernamens kein Kinderspiel. Die Seele entspannt und der Körper doch mit Gänsehaut überzogen, füllte die Pop-Bar damit ein gefühlvolles Spektakel.