Emmerich. 1000 Besucher genossen die Musiknacht Emmerich Live. Wie bei einer Kneipentour zogen sie von Konzert zu Konzert. Diese Bands überzeugten.

Eine Kneipentour durch fetzige Musiklandschaften: Entlang des Ortskerns luden etliche Locations zum Verweilen ein. Mit elf Acts an neun Standorten ging Emmerich am Samstagabend Live. Wortwörtlich, denn die Gassen rund der Innenstadt blühten vor Leben. Ganze 1000 Handgelenke zierte das begehrte Bändchen, das Zutritt zu allen teilnehmenden Gaststätten verschaffte.

Die Band 46 punktet mit einem Franz Ferdinand-Hit

Der riesige Ansturm verwunderte nicht. So richtete sich das Event nach einer Bürgerumfrage, die das Interesse an Emmerich Live bekundete. Die Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft (WfG) ließ sich das gemeinsam mit dem städtischem Jugendcafé Am Brink nicht zweimal sagen. „Das soll eine Aktion von, mit und für Emmerich sein“, erklärte Veranstalter Marcel Janßen.

Daher zierten lokale Bands das Bühnenparkett. Darunter auch die Cover-Gruppe 46, die im Jugendcafé auf der Wollenweberstraße den Auftakt bot. „Es ist eine tolle Gelegenheit, eine Plattform zu bekommen. Das Haus ist echt voll, da macht es einfach Spaß“, gab sich Sänger Mustafa Erbek motiviert. Der brachte den Saal samt seiner Bandkollegen mit Franz Ferdinands „Take Me Out“ ordentlich auf Hochtouren. „Unser Highlight heute“, lächelte Erbek. Dem hätte der ein oder andere auf bebender Tanzfläche wahrscheinlich zugestimmt. Da fiel es ziemlich schwer, weiterzuziehen.

BuK – die Beamten und der Koch spielten in der Gaststätte Zum Holländer.
BuK – die Beamten und der Koch spielten in der Gaststätte Zum Holländer. © FUNKE Foto Services | Jens Uwe Wachterstorm

Schöne Kneipentour mit Musik

„Die Acts sind extra versetzt gelegt, damit eine Art Kneipentour gemacht werden kann“, offenbarte Patricia Koenen der WfG ihr kluges Konzept. Die Route ließ sich bestens entlang der Rheinpromenade fortsetzen. Dort bot sich eine erstaunlich harmonische Kombination: Rock bei Kerzenschein. In romantischer Kulisse im Schlemmerich spannten Tribal Voice die Stimmbänder. Als sie unter ausdrucksstarker Performance „Come Together“ der Beatles hinlegten, war der Titel längst Programm.

Unzählige Musikbegeisterte füllten den gemütlichen Wintergarten des Restaurants. Gen Promenade 8, Vitas sowie La Taverna verführten wohlige Klänge zum Weiterziehen. Die Restaurants servierten damit deutlich mehr als Speis und Trank. Dank der Filieri Brüder gab es beispielsweise eine Menge Gefühl, gewürzt mit italienischem Charme.

Einlassstopp bei Zum Raben

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Zugleich ging in der Innenstadt ordentlich die Post ab. Die Kneipe Zum Raben musste zwischenzeitlich sogar einen Einlassstopp verfügen. „Es freut uns sehr, dass die Aktion so gut angenommen wird. Auch, wenn es dann mal etwas voller wird“, blickte Koenen auf die Warteschlange.

Das Anstehen lohnte sich jedoch. Innen trugen die Hot Rock Devils eine einzigartige Show zutage. Elle Kings „Ex’s and oh’s“ in den Stil der 50er-Jahre gebügelt sorgte für tosenden Applaus.

Daddy Longleg heizten in Estrellas Cantina richtig ein.
Daddy Longleg heizten in Estrellas Cantina richtig ein. © FUNKE Foto Services | Jens Uwe Wachterstorm

Krönender Abschluss mit Felkmett und Freezeland

Einen kurzen Fußmarsch entfernt, führte die Route weiter Zum Holländer am Geistmarkt. „Die Stimmung ist klasse, die Veranstaltung allgemein super. Auch für uns Kneipenbesitzer“, lobte Oscar van Aken, Betreiber der beliebten Gaststätte. Der fuhr für die den Abend besonders viel auf und bot eine bunte Lichtkulisse.

Neben Felkmett, zeichnete Freezeland am Eintrachter krönenden Abschluss. Von „Kuschelrock bis zum härtesten Metal“, wie Sänger Andreas Thiele selbst beschrieb, rundeten sie den Abend mit einem Knaller ab. Damit eine Kneipentour, die nicht nur ins Glas, sondern außerdem in die hochkarätige Musiklandschaft der Stadt schauen ließ.

Bei Emmerich Live herrschte beste Stimmung in den verschiedenen Locations.
Bei Emmerich Live herrschte beste Stimmung in den verschiedenen Locations. © FUNKE Foto Services | Jens Uwe Wachterstorm

>> Premiere für WfG und Jugendcafé

Emmerich Live war schon oft Bestandteil der hiesigen Veranstaltungshistorie. Nachdem jedoch der ehemalige Organisator absprang, drohte die Aktion zu schwinden. Dabei war das bürgerliche Interesse mehr als gegeben. Umso wichtiger war es der WfG und dem städtischem Jugendcafé am Brink das beliebte Musikevent am Leben zu halten, weshalb sie dieses Jahr zum ersten Mal das Konzept gestalteten.