Rees. Netzbetreiber Amprion geht davon aus, dass es keine Tunnellösung unterm Rhein für die Stromtrasse bei Rees geben wird. Netzagentur entscheidet.

Noch hat die Bundesnetzagentur ihr Ok nicht geben. Aber geht es nach dem Netzbetreiber Amprion, soll die Stromtrasse A-Nord in offener Bauweise, so die Formulierung, den Rhein bei Rees queren. „Eine Tunnel-Lösung würde deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen und auch höhere Kosten erzeugen“, betont Projektsprecher Jonas Knoop. Mit der Entscheidung durch die Bundesnetzagentur, wie genau das Projekt umgesetzt werden soll, rechnet Knoop Mitte nächsten Jahres.

Die notwendigen Unterlagen für die Stromtrasse A-Nord sollen noch in der ersten Jahreshälfte 2023 an die Netzagentur übergeben werden. „Danach folgen Vollständigkeitsprüfung der Unterlagen, Offenlegung und Beteiligung der Öffentlichkeit. Im Frühjahr 2024 sollen dann die entscheidenden Erörterungstermine sein“, erklärt Jonas Knoop. Der Planfeststellungsbeschluss wird dann für Mitte 2024 erwartet.

So viele Arbeiten wie möglich sollen für Rheinquerung bei Rees vorgezogen werden

Ob dann noch 2024 großflächig mit Bauarbeiten begonnen werden könne, sei noch offen. „Wir versuchen aber so viele Arbeiten wie möglich vorzuziehen“, meint der Projektsprecher, gerade mit Blick auf die Rheinquerung. Denn die werde viel Zeit in Anspruch nehmen, weil sie technisch sehr aufwendig ist.

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Wobei Netzbetreiber Amprion bei Rees ganz klar die sogenannte offene Bauweise bevorzugt und so beantragen wird. „Das heißt, dass wir kurzfristig den Deich dafür öffnen, die Schutzrohre für die Kabel verlegen und sofort wieder den Deich schließen“, erläutert Jonas Knoop die von Amprion favorisierte Vorgehensweise. Auch im Deichvorland sollen die Kabel zwei Meter tief im Boden verlegt werden, anschließend im Rheinbett dann in eine ausgegrabene Rinne eingelassen und wieder zugeschüttet werden. Die Alternative wäre eine Tunnellösung….

Ab Mitte 2024 könnten Arbeiten für die Rheinquerung starten

Wenn alles glatt läuft, könnte, so Knoop, in der zweite Jahreshälfte 2024 mit den Bauarbeiten gestartet werden. Knoop: „Insgesamt rechnen wir mit einer Bauzeit für die Rheinquerung von gut drei Jahren.“ Zunächst aber müsste man auf den Beschluss durch die Bundesnetzagentur warten. Mit Blick auf die dann anstehenden Arbeiten sei man wahrscheinlich auf Baufenster angewiesen, etwa mit Blick auf Vogelschutzgebiete entlang des Rheins. Wenn gebrütet wird, dürfe dort nicht gearbeitet werden.

Wie berichtet, wird die gut 300 Kilometer lange Stromtrasse A-Nord von der Nordsee bis in den Kreis Neuss gebaut. Betroffen davon sind mehr als 5000 Grundstückseigentümer, zahlreiche auf Reeser Stadtgebiet.