Emmerich. Beim RhineCleanup in Emmerich sammeln 230 Umweltbewusste Müll entlang des Rheinufers. Die Helfer ziehen nach drei Stunden eine positive Bilanz.

12 Millionen Tonnen Plastik landen jährlich in unseren Weltmeeren. Zehn Tonnen davon allein im Rhein. Dies ist nicht nur unschön anzusehen, sondern kostet auch jedes Jahr hunderttausende Meereslebewesen und Millionen von Meeresvögeln das Leben.

Am Ufer des Rheins wurde in Emmerih der Müll eingesammelt.
Am Ufer des Rheins wurde in Emmerih der Müll eingesammelt. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Die Aktion RhineCleanup will dieser stetigen Entwicklung, in der aus Wasseroberfläche immer mehr Müllinsel wird, entgegenwirken. Dazu versammelten sich am Samstagmorgen in Kommunen rund um den Rhein fleißige Helfer. „Natürlich ist die Säuberung des Rheinufers ein bisschen wie der Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man bedenkt wie viel Müll in den Meeren schwimmt. Irgendwie muss man aber anfangen“, erklärte Thomas Chrobock von der Nabu-Naturschutzstation Kleve.

Vier verschiedene Startpunkte

Ungefähr 230 Naturbewusste fanden sich dazu allein in Emmerich. Organisiert wurde das Ganze von der Stadt Emmerich sowie dem Nabu.

Gemeinsam liefen die umweltbewussten Helfer von vier verschiedenen Startpunkten aus das Rheinufer ab. So starteten Gruppen vom Spycker Weg, unter der Rheinbrücke, am Eingangsbereich Deutsche Gießdraht sowie am Aussichtspunkt des Deiches in Dornick.

Auswirkungen des Hochwassers

„Ich finde es gut, dass mehr Bewusstsein für das Thema geschaffen wird. Daher helfe ich heute“, begründete Xavier-Ramon Domain, Teilnehmer am RhineCleanup, sein Engagement. Während der Aktion fiel auf, dass vor allem durch das jüngste Hochwasser in diesem Sommer viel Müll am Rheinufer und der Flussaue zurückgeblieben ist.

Weniger Müll als im Vorjahr

Darunter fanden sich von Zigarettenstummeln über Fernseher bis hin zu Möbeln alles, was sich an einer Müllhalde mit Sicherheit wohler gefühlt hätte als in einem Fluss. Dennoch fiel auf, dass die Verschmutzung im Vergleich zu den vorigen Jahren abnahm. So wurde aus einem überfüllten Container des vergangenen Jahres grade mal ein randvoller Container bei diesem Mal.

Viele Freiwillige waren dabei.
Viele Freiwillige waren dabei. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

„Bei der Aktion zählt, noch mehr als das Säubern, Aufmerksamkeit für die Umstände zu schaffen“, resümierte Chrobock. Grade deshalb freute es ihn, dass jede Altersklasse vertreten war.

Rhein führt 40 Fischarten

Ungefähr drei Stunden kämpften die Teilnehmer mit zur Verfügung gestellten Greifzangen und Müllsäcken gegen die Entsorgungsreste an. Damit schützen sie nicht nur den Anblick und die knapp 40 Fischarten im Rhein, sondern auch sich selbst. So gelangen Plastikpartikel, die die Fische essen, schnell auch in dem Menschen, der die Fische verzehrt.

Konsequenzen der Verschmutzung

„Es gibt so viele Konsequenzen der Verschmutzung. Dass einem durch Müllreste der schöne Blick auf den Rhein genommen wird, ist da noch die geringste“, so Chrobock. Dieser machte zudem darauf aufmerksam, wie einfach es sei, selbst zu helfen.

Wiederholung im nächsten Jahr

Das fange schon dabei an, einfach mal fremden Müll mitzunehmen, statt liegen zu lassen. Einen großen Schritt in die richtige Richtung zu gehen sowie anderen zu zeigen, wie leicht es ist, anzufangen, gelang den Helfern in Emmerich allemal. Nachdem das RhineCleanup bereits zum vierten Mal mit Erfolg in der Stadt durchgeführt wurde, ist auch für das nächste Jahr eine Wiederholung geplant. Wahrscheinlich wird diese traditionsgemäß wieder am zweiten Samstag des Septembers über die Rheinufer jagen.