Emmerich. Am 11. September findet wieder der Rhine Clean-Up in Emmerich statt. Müllvermeidung ist dringend notwendig. Wert des Wassers ungewöhnlich hoch.
Der Rhein ist eine wichtige Lebensader. „Gerade auch für uns“, sagt Michael Mies. Der Geschäftsführer der Contargo Rhein-Waal-Lippe GmbH hat natürlich die zahlreichen Container im Sinn, die täglich – vor allem via Schiff – in den Emmericher Hafen kommen und umgeschlagen werden.
100.000 TEU (ein TEU entspricht einem sechs Meter langen Container) sind es momentan pro Jahr. „Und auch wenn wir mittlerweile ebenso die Schiene nutzen, unser Hauptransportmittel bleibt die Binnenschifffahrt auf dem Rhein.“
Zwei E-Lkw fahren 2022 vor
Wobei: Die Contargo nutzt für einige Transportwege natürlich auch Lkw. Hier geht es ab 2022 noch nachhaltiger zu. „Wir bekommen zwei E-Lkw“, freut sich Mies. Und die sind dann – geladen durch den genutzten Öko-Strom am Hafen – CO2-frei unterwegs. Insgesamt wird die Contargo 25 solcher E-Lkw bestellen.
E-Lkw und Ökostrom – das Logistik-Unternehmen Contargo tut gern was für die Umwelt. So war die Unterstützung der bekannten Rhine Clean-Up-Initiative, die seit 2018 alljährlich zum Müllsammeln am Fluss aufruft und an der natürlich die Contargo vor Ort in Emmerich auch teilnimmt, nur selbstverständlich.
Container wird zum Mini-Labor
Contargo stellte der Initiative jüngst einen Container zur Verfügung, in dem Materialien transportiert werden können und ein Mini-Labor Platz drin hat. Letzteres ist in diesem Jahr übrigens sehr interessant, wie auch Joachim Umbach, Initiator des Rhine Clean-Ups, erklärt: „Wir kümmern uns um Müllvermeidung, Müllreduzierung und Müllrecycling. Und in diesem Jahr interessiert uns zudem die aktuelle Wasserqualität.“
Professor Dr. Andreas Fath und Studierende der Hochschule Furtwangen nahmen nun das Wasser aus dem Rhein bei Emmerich unter die Lupe. Das Ergebnis? „Die Wasserqualität ist gut. Auch der Nitratwert ist niedrig“, so Kristiane Schmidt von der Contargo. Trinken sollte man es dennoch nicht. Denn der CSB-Wert bereitet Sorgen.
Plastikmüll sorgt für schlechte Werte
Der Chemische Sauerstoffbedarf (CSB) ist ein Maß für die Summe aller im Wasser vorhandenen, unter bestimmten Bedingungen oxidierbaren Stoffe. Gemessen werden können Werte bis 40. „Das Rheinwasser bei Emmerich liegt hier deutlich drüber. So sehr, dass der Wert nicht bestimmt werden konnte“, weiß Schmidt, die in der Contargo-Nachhaltigkeitsabteilung arbeitet.
Woran das liegt? „Unter anderem auch am Plastikmüll, der immer wieder ins Wasser gelangt“, erklärt die Fachfrau. Und darum ist es so wichtig, dem Müll am Rhein an den Kragen zu gehen. So wie am 11. September. Von 10 bis 14 Uhr werden dann wieder zahlreiche Menschen mit Handschuhen, Säcken und Zangen unterwegs sein. Auch in Emmerich.
Fleißige Sammler werden wieder gesucht
„Nicht nur Gruppen sind unterwegs und sammeln. Auch unsere Kommunalbetriebe unterstützen das Ganze“, freut sich Bürgermeister Peter Hinze. Regina Pommerin, die seitens der Stadt Emmerich gern Anmeldungen von Gruppen für die Rhine Clean-Up annimmt, kann zudem ergänzen, „dass 2020 250 Teilnehmer 1,8 Tonnen gesammelt haben“. Allein am Flussufer auf Emmericher Stadtgebiet.
Joachim Umbach macht allerdings deutlich, dass zwar ein Tag mit geballter Power Aufmerksamkeit schaffe. „Es ist allerdings das Ziel, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Müll nicht achtlos weggeworfen wird oder noch besser von vornherein vermieden wird“.
>>Hier geht es zur Anmeldung
Müll am Ufer des Rheins wird am Samstag, 11. September, von 10 bis 14 Uhr offiziell gesammelt. Melden können sich gern Gruppe – Sportvereine, Nachbarschaften, Unternehmen – unter www.rhinecleanup.org. Auch Einzelpersonen können gern mitmachen. Wer sich rechtzeitig meldet, bekommt auch ein Starter-Paket mit Handschuhen, Müllsäcken und Zangen.
Auch die Stadt Emmerich, hier Regina Pommerin, nimmt gern Anmeldungen entgegen und zwar unter Regina.Pommerin@stadt-emmerich.de.