Emmerich. Sollte am 18. Juli eine Bombe in Emmerich entdeckt werden, müsste das Willibrord-Spital evakuiert werden. Diese Vorbereitungen wurden getroffen.
Im Falle einer Evakuierung der Emmericher City aufgrund eines Bombenfundes am 18. Juli ist unter anderem auch das St. Willibrord-Spital betroffen. „Für uns ist damit natürlich ein sehr großer Aufwand verbunden“, so Dr. Alexander Schmithausen, Direktor des St. Willibrord-Spitals Emmerich.
Je nach Radius müssten nicht nur das Spital, sondern eben auch beide Senioreneinrichtungen evakuiert werden. Doch: Die Vorbereitungen laufen gut. Auch die Abstimmungen mit allen involvierten Stellen, so der Direktor des Krankenhauses.
Willibrord-Spital will OP-Programm reduzieren
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„Im Krankenhaus wird der Betrieb schon an den Tagen zuvor heruntergefahren, um die Zahl der zu evakuierenden Patienten auf rund 100 zu reduzieren“, so Schmithausen. So wird das OP-Programm mit gegebenenfalls intensivpflichtigen Patienten ab Mittwoch, 13. Juli, eingestellt.
Es erfolgen dann nur noch allgemeinchirurgische bzw. unfallchirurgische und orthopädische Eingriffe, die voraussichtlich nicht intensivpflichtig sind. Zudem wird das St. Willibrord-Spital spätestens ab Sonntag, 17. Juli, nicht mehr mit intensivpflichtigen Patienten vom Rettungsdienst angefahren werden.
In der Turnhalle des Gymnasiums entsteht ein provisorisches Krankenhaus
Bereits im Vorfeld der Kampfmitteluntersuchung wird am 16. Juli in der Turnhalle am Willibrord-Gymnasium ein provisorisches Krankenhaus errichtet. „Es entsteht eine Zeltstadt in der Turnhalle, die dann auch 60 Betten unterschiedlicher Güte haben wird“, so Chefarzt Prof. Dr. med. Joachim van Alst.
Vor allem auch Palliativ-Patienten gelte es entsprechend zu betreuen. „Problematisch sind natürlich die Intensivpatienten“. Beabsichtig ist, diese gut versorgt in Rettungswagen zu belassen, die an der Feuerwehrwache Emmerich verbleiben. Allerdings: „Wir blicken besorgt auf eine mögliche Hitzewelle“, so der Chefarzt. Dies würde den Ablauf noch einmal enorm erschweren. Dann sei noch mit „realen Notfällen“ zu rechnen.
Zahlreiche Rettungskräfte sind in Alarmbereitschaft am 18. Juli
Natürlich sind verschiedenste Rettungskräfte mit in den Evakuierungsablauf im Fall der Fälle involviert. Malteser, Johanniter, das THW und natürlich auch die Feuerwehr Emmerich sind im Einsatz. Und natürlich auch weitere Zusatzkräfte aus anderen Regionen, die vor allem für den Transport der Patienten des Krankenhauses zum Willibrord-Gymnasium zuständig sind.
Ebenfalls eine Besonderheit: In der aktuellen Corona-Situation müssen auch etwaige Corona-Patienten eingeplant werden. Auch jene, die eventuell beatmet werden müssen. Hierfür wurden mobile Beatmungsgeräte bereits geordert. Für Personen, die von einer Evakuierung betroffen und die an dem Tag aktuell mit Covid-19 infiziert sind, steht die Liebfrauenschule (Speelberger Straße 19) zur Verfügung.
Wichtige Erfahrungswerte in der Vorbereitung gesammelt
Sollte es nicht zum Fall der Fälle kommen, sind sich übrigens alle Beteiligten einig, dass in den vergangenen Wochen gute Erfahrungswerte gesammelt werden. Und zwar für etwaige andere Ausnahmesituationen. „So etwa, dass man sich Gedanken um ein Notmassenquartier machen sollte. Und auch etwa an dessen Ausstattung“, so van Alst.
So fehlten an der Turnhalle am Gymnasium etwa Steckdosen für den Starkstrom, den ein provisorisches Krankenhaus dort benötigen würde. Natürlich ist das Problem aktuell für den Evakuierungsfall behoben - es wird Notstromaggregate geben.