Emmerich/Rees. Auf Bundesebene werden offene Fragen zum demografischen Wandel bisher nicht angegangen. Lokal gibt es nur begrenzte Handlungsmöglichkeiten.
Mit dem demografischen Wandel ist es wie mit dem Klimawandel: Beide Phänomene – und die sich damit anbahnenden Probleme – sind schon lange bekannt. Geschehen ist, im Verhältnis zu der Zeit, in der etwas hätte geschehen können, noch nicht viel. Die Politik scheint bei beiden Phänomenen lieber abzuwarten, als proaktiv etwas entscheidend zu gestalten. Freilich nicht unbedingt vor Ort, wo sich viele der Verantwortlichen schon länger Gedanken machen – aber oft nur begrenzte Handlungsmöglichkeiten haben. Sondern eher auf Bundesebene.
Welche Fragen sich schon jetzt aufdrängen
Dabei gibt es in vielen Bereichen Handlungsbedarf – und zwar nicht erst in einigen Jahrzehnten, sondern jetzt. Wie finanziert man beispielsweise das deutsche Rentensystem, wenn auf 100 Arbeitnehmer in Zukunft 60 bis 70 Rentner kommen? Wo bekommt man Pflegekräfte und Pflegeplätze her, die gebraucht werden, wenn es immer mehr Senioren gibt? Wo sollen Arbeitskräfte herkommen, die in der Wirtschaft ebenso benötigt werden, wie in Schulen und Verwaltungen? Und wie stellt man eine gewisse Gerechtigkeit zwischen den Generationen her?
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Hier bleibt die Politik noch viele Antworten schuldig, die dringend gebraucht werden, wenn Deutschland weiter für alle Bürger lebenswert bleiben soll. Denn wenn nicht rechtzeitig politisch die Weichen für die Zukunft gestellt werden und der Wandel gestaltet wird, bleibt am Ende nur, auf Entwicklungen zu reagieren und dann weniger Möglichkeiten zu haben oder drastischere Entscheidungen treffen zu müssen. Auch da sind sich der demografische Wandel und der Klimawandel sehr ähnlich.