Emmerich. Im Ferienprogramm des Jugendcafés am Brink in Emmerich ist die Segelflugwoche ein echtes Highlight. So erlebten die Teilnehmer ihre ersten Flüge.
Es ist ein echter Höhepunkt im Ferienprogramm des Jugendcafés am Brink. Und das sogar im doppelten Sinne. Denn für die elf Teilnehmer geht es in luftige Höhen. Das Juca kooperiert mit dem Aero Club Emmerich und bietet eine Segelflugwoche an.
Die Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren betreten auf dem Gelände in Palmersward Neuland. Niemand hat Erfahrung mit Segelfliegen. Doch bereits am ersten Tag geht es in luftige Höhen. „Einige hatten zunächst schon ein bisschen Bammel“, sagt Marcel Janßen, stellvertretender Leiter des Jugendcafés. „Doch als wir in der Luft waren“, ergänzt Fluglehrer Uli Bülter, „wollten sie alle am liebsten gar nicht wieder landen“.
Im Doppelsitzer geht es in die Luft
Doch es geht eben nicht nur dorthin, wo laut Reinhard Mey die Freiheit wohl grenzenlos sein muss. Vor der Praxis steht auch ein theoretischer Teil an. Doch auch zur Mitte der Woche ist die Vorfreude spürbar, als es wieder Richtung Start- und Landebahn in die Rheinwiesen geht.
Mit zwei vereinseigenen Doppelsitzern geht es dann in die Lüfte. Da Uli Bülter ausgebildeter Fluglehrer ist, dürfen die Kinder auf dem eigentlichen Pilotensitz vorne Platz nehmen. „Nach den ersten Flügen haben die Kinder erstmal ihren Eltern und all ihren Freunden die Fotos geschickt“, so Bülter, der auch dem Vorstand des Aero Clubs Emmerich angehört. „Das ist ganz normal. Das macht jeder, der das erste Mal bei uns mitfliegt.“
Programm des Landes NRW fördert das Angebot
Die Verbindung zwischen Flugverein und Jugendcafé kam über Susanna Cavara zustande. Die Juca-Leiterin war einmal privat mitgeflogen und dann entwickelte man die Idee des Ferienangebots, das im Übrigen finanziell durch das Landesaktionsprogramm Aufholen nach Corona gefördert wird. Somit kann mit einem Eigenanteil von 30 Euro pro Kind, die Woche durchgeführt werden. So gibt es auch täglich ein Mittagessen, um das sich Juca-Mitarbeiterin Petra Linßen in den Clubräumen kümmert.
Vom Aero Club selbst sind auch täglich acht bis zehn Personen vor Ort. „So viel Leute braucht man schon, um den Flugbetrieb überhaupt zur ermöglichen“, erklärt Bülter, der den jugendlichen Teilnehmern unter anderem auch vermittelt, welche Vorbereitungen notwendig sind, um mit dem Flugzeug zu starten. So werden die Tragflügel etwa erst kurz vor dem Start vor Ort am Flugplatz am Rumpf montiert.
Wegen der extremen Hitze am Dienstag wurde im Übrigen ein Tag pausiert. Ansonsten haben die Segelflieger auch die Wetterdaten im Blick. „Regen ist nicht schön zum Fliegen, Gewitter kann richtig gefährlich werden“, erklärt Uli Bülter.
Aero Club Emmerich freut sich über neue Mitglieder
Grundsätzlich ist der Aero Club Emmerich auch immer auf Nachwuchssuche. „Segelfliegen ist halt nun mal ein sehr zeitintensives Hobby“, sagt Bülter. Das Vorurteil, Segelfliegen können sich nur gut Betuchte leisten, stimme hingegen nicht. Jugendliche etwa können für einen Monatsbeitrag von 41 Euro Vereinsmitglieder werden, was wiederum bedeutet, alle Angebote sind dann inklusive.
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Dazu gehört dann auch die Nutzung des vereinseigenen Flugzeugparks ohne Extrakosten. Das eigene Flugzeug ist hingegen ein Traum, der sich aus finanzieller Sicht nicht so leicht ermöglichen lässt. Für einen neuen Segelflieger muss schon leicht ein sechsstelliger Betrag gezahlt werden.
Gleichwohl ist die Faszination Segelfliegen schnell ansteckend. Und die Anfangsnervosität der Teilnehmer des Ferienprogramms war ja auch schnell verflogen.
>>> Zusammenschluss im Jahr 2018
Der Aero Club Emmerich ist im Jahr 2018 aus Aero Club Kalkar-Wissel und dem Flugsportverein Emmerich-Rees hervorgegangen. Mitglieder haben die Möglichkeit zum Segelflug, zum Motorseglerfliegen und zum Modellfliegen.
Neben der Ausbildung von Flugschülern werden vom Club auch Gästeflüge angeboten. Alle Infos zum Club gibt es auf der vereinseigenen Homepage unter aero-club-emmerich.de