Emmerich. Nach den ersten Coronavirus-Fällen sind Desinfektionsmittel in vielen Städten ausverkauft. Emmericher Apotheken prüfen eine eigene Herstellung.

Auch an den Emmericher Apotheken geht die Ausbreitung des Coronavirus nicht spurlos vorbei. „Es gibt viele besorgte Kunden, die uns während ihres Besuches in der Apotheke oder auch telefonisch Fragen zu Medikamenten – besonders zur Knappheit von verschiedenen Wirkstoffen – oder auch zur Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln und Atemschutzmasken stellen“, berichtet Carsten Moser von der Stern-Apotheke in Emmerich: Auch Kollegen anderer Apotheken hätten solche Reaktionen erlebt.

„Die Emmericher Apotheken sind auf die aktuelle Epidemie so gut wie möglich vorbereitet und haben die Warenlagerbestände von vielen relevanten Wirkstoffen erhöht. Auch wenn aktuell viel über Lieferengpässe von Arzneimitteln berichtet wird, trifft es doch nicht die Wirkstoffe, die im Rahmen einer Corona-Infektion gebraucht werden könnten (diverse Lungen- und Bronchial-erweiternde Wirkstoffe, Fiebersenkende Medikamente und Schmerzmedikamente) – übrigens finden die Apotheker meist auch für die anderen von Lieferengpässen bedrohten Medikamente therapeutisch gut geeignete Alternativen“, heißt es in einer Stellungnahme Mosers.

Desinfektionsmittel sind knapp – Apotheker prüfen eigene Herstellung

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„Desinfektionsmittel und Atemmasken sind tatsächlich aktuell eine knappe Ware, jedoch sind sie für das Apothekenpersonal ausreichend vorhanden, so dass Apotheken ihren Dienst auch im Ernstfall aufrecht erhalten können“, heißt es weiter. Auch prüften viele Apotheker aktuell die Möglichkeit der eigenen Herstellung von Desinfektionsmitteln, so dass zumindest der Mangel an Desinfektionsmitteln in einigen Tagen gemildert werden könnte. Das Tragen von Atemschutzmasken werde übrigens auch vom Robert-Koch-Institut nicht empfohlen.

Ganz besonders wichtig: „Schließlich bitten die Apotheker in diesem Zusammenhang erkrankte Personen, die unter ärztliche Quarantäne gestellt worden sind, ihre Bestellungen telefonisch mit ihrer Apotheke zu besprechen und den kostenlosen Lieferservice zu nutzen. Nur so lässt sich die Ansteckungsgefahr im Kontakt von Mensch zu Mensch wirksam unterbinden und die Arbeitsfähigkeit der medizinischen Dienste aufrecht erhalten! Diese Bitte richtet sich auch an Menschen, die selber einen noch unbestätigten Verdacht einer Infektion mit dem Corona-Virus haben“, heißt es abschließend. (red)

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