Haldern. Das beliebte Festival geht ab 14. Mai wieder an den Start – allerdings an einem neuen Ort. Diese Bands gibt es dann auf der Bühne zu sehen.
Wenn Stefan Börgers über sein Herzensprojekt Punk Meets People spricht, merkt man, wie sehr die Coronazeit ihre Spuren hinterlassen hat. „Wir waren schon am Existenzminimum, die laufenden Kosten haben uns aufgefressen. Wir versuchen, rückwirkend noch Coronahilfen zu bekommen“, sagt das Vorstandsmitglied des Vereins PMP-Shows.
Zuletzt im Dezember vergangenen Jahres hatte man die traditionelle X-Mas Bash abgesagt. Danach ging es um die Frage, ob man das Risiko eingehen solle, im Mai 2022 das große Festival auf die Beine zu stellen. Im Januar gab es erste Überlegungen, im Februar fing das Team an, „weil klar war, dass was möglich ist.“ Eine für Börgers ungewohnte Situation nach zwei Jahren ohne konkretes Tun.
Neue Location für das Punk-Festival
Das Projekt, mit Livemusik wieder an den Start zu gehen, drohte dabei zu zerplatzen, weil durch den engen Zeitplan einige Umwege in Sachen Location und Infrastruktur in Kauf genommen werden mussten. Doch in Haldern hilft man sich und fand Unterstützung in Person von Daniel Lühl, beruflich im Eventmanagement zu Hause und zufällig auch Teamkollege im Fußball von Börgers. Und er gab ihm die verbindliche Aussage „Kriegen wir schon hin“.
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Und so fand sich am Heideweg eine Bauernhof-Location mit Obstbaumwiese, die sich als eine „super-gemütliche“ Alternative zu dem alten Standort entpuppte – und mit dem 14. Mai ab 13 Uhr Datum und Uhrzeit. Schon „bei den ersten Metern Vorbereitung“ auf der Fläche war unter den Helfern zu spüren, wie sehr allen die Gemeinschaft gefehlt hat. „Das Vereinsleben hat sehr gelitten“, sagt Börgers. Die Aktiven und Freunde wieder um sich zu haben, die Ärmel hochzukrempeln und wieder etwas zu machen, das gab einen Schub. Auch die Bauern im Umfeld unterstützen sie.
Als originelles Gimmick bietet der Verein auf dem Festival „Niederrheinkaffee“ an. „Die Kaffeemanufaktur Niederrhein gehört einen Kumpel und so konnte man festlegen, was und wie wir damit noch was gutes unterstützen können und wo das Produkt herkommt“, so Börgers. Mit dem Slogan „Punks not dead with Coffee“ will man das besondere Getränk „für einen schmalen Kurs“ verkaufen. Der Verein Meerhoog hilft wird mit einem Infostand und einer Spendendose für ukrainische Flüchtlinge präsent sein. Und auch Stauder Pils ist Festivalpartner.
Diese Bands spielen bei Punk Meets People
Bei den Bands entschied man sich einfach für diejenigen, die eigentlich als 2020-er und 21-er Line-Up geplant waren. Viele Firmen seinen kulant gewesen , mit den Bands sei man klar gewesen, bis der Headliner kurzfristig absprang. „Die hatten vor zwei Jahren zugesagt. Ich wusste, dass die bald für so ein Geld nicht mehr kommen.“ So musste man sich neu justieren.
Börgers fand aber in The Feelgood McLouds aus Hessen und P.O. Box aus Frankreich eine adäquate Doppelbesetzung am Ende, die von der Stimmung her ein Treffer sein wird, ist er überzeugt. „Insgesamt sind sieben der neun damaligen Acts mit am Start. Bei den Bands erwartet die Zuschauer eine bunte Mischung: Neben den Lokalhelden Gin for a Done und Saint Serpent als Sieger des Bandcontests vor Corona werden Rawkinson aus Emden, die Müsteraner Formation Kings & Hurricanes, die Punkrocker Cat Fancy aus Köln, die „Vollgas-Punk-Rapper mit Saxofon“ namens Die Grüne Welle aus dem Südwesten und die eher Pop-Punk-orientierte Hamburger Formation Holly Would Surrender dabei sein.
Große Stücke hält Börgers auf P.O.Box aus Frankreich. Eine Band, die lange unter dem Radar gewesen sei, seit 20 Jahren aber toure und super rüberkomme, verspricht er. „Die bringen gerade aus dem Studio ihr frisches Album mit“ - Punk mit Trompete. Und die Headliner The Feelgood McLouds machen krachenden, rockigen Irish Folk a la Dropkick Murphys. „Die können richtig Party machen.“
Hoffnung auf viele Besucher auf der Obstwiese
Im Anschluss an die Konzerte wird es eine ganz besondere After-Show-Party geben. Dazu will Stefan Börgers aber nicht zu viel verraten. Was den Vorverkauf betrifft, hatte sich der Veranstalter mehr ausgerechnet. Er ist sich aber sicher, dass das noch mal anziehen wird bis zu dem Konzerttag. „Klar ist auch: Wenn das nicht läuft wird die Zukunft schwierig“, erklärt er. Aber er denkt positiv. „Man macht es und fährt das Risiko – oder man lässt es.“ Er hofft auf mindestens 500 Besucher, die man auf der Fläche gut versammeln kann. Die Tickets kosten 20 Euro im Vorverkauf und 25 Euro an der Abendkasse. Mehr Infos gibt es unter www.pmp-shows.de im Internet.