Rees. Nach erfolgreicher Stadtgutschein-Aktion soll jetzt Rees Card folgen. Erst stehen aber Gespräche mit Gewerbetreibenden an. Start wohl im Herbst.
Die Stadtgutschein-Aktion, die im Weihnachtsgeschäft unter Lockdown-Bedingungen den heimischen Einzelhandel in Rees unterstützen sollte, war ein voller Erfolg. „Von den 250.000 Euro an zusätzlicher Kaufkraft sind schon 140.000 Euro umgesetzt worden“, sagt Bürgermeister Christoph Gerwers gegenüber der NRZ. 50.000 Euro hatte die Stadt ziemlich kurzfristig in die Hand genommen für die Aktion. Jetzt soll möglichst bis zum Herbst eine digitale Rees Card folgen.
Unterdessen wurde gerade im Rathaus eine Fristverlängerung für die Einlösung der Gutscheine, worüber im Vorfeld schon nachgedacht worden war, beschlossen. Die Gutscheine, die die Bürger an der Touristinfo erworben hatten, können jetzt noch bis zum 31. März statt bis Ende Februar in heimischen Geschäften, die teilgenommen hatten, eingelöst werden. 96 Geschäfte waren dabei.
Digitales Angebot ist zeitgemäßer
Die Stadtgutschein-Aktion, sagt Wirtschaftsfördererin Sandra Kimm-Hamacher, „ist ein guter Einstieg für die Einführung einer digitalen Karte für Rees gewesen, weil sie so erfolgreich war.“ Denn einig sind sich alle, Stadt, Einzelhändler und Politik, dass die Stadtgutscheine zur rechten Zeit sehr hilfreich waren.
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Eine Neuauflage dieser Aktion soll es aber möglichst nur im absoluten Notfall Ende des Jahres geben. „Nur dann, wenn die Corona-Pandemie uns dazu zwingen würde“, sagt Gerwers. Stattdessen will das Rathaus eine Idee aufgreifen, die man schon früher gehabt habe: eben eine digitale Rees Card. „Wir müssen ein digitales Angebot schaffen, weil das zeitgemäßer ist“, so die Wirtschaftsfördererin. Ob’s ein Bonus- oder Rabatt-System geben soll, müsse noch geklärt werden. Ebenso die Frage, wie die Finanzierung aussehen soll.
Positive Signale aus der Wirtschaft gibt es bereits
Gespräche mit Einzelhändlern, eigentlich mit allen Reeser Gewerbetreibenden, wie genau man eine Rees Card aufziehen soll und welches Bezahlsystem man haben möchte, sollen in naher Zukunft geführt werden. Gerwers: „Signale aus der Wirtschaft gibt es, dass die Card gewünscht wird.“ Er stellt aber auch klar, dass sich alle an der Finanzierung beteiligen müssten.
Sicher auch die Stadt, aber eben nicht mehr alleine wie bei den Stadtgutscheinen. Die Rees Card könnte durchaus eine Rees-Identität schaffen, glaubt Gerwers, der es für realistisch hält, dass sehr viele der etwa 200 Geschäftsleute mitmachen werden. Entsprechende Signale habe er schon aus dem Kreis des Wirtschaftsforums mit seinen 100 Mitglieds-Betrieben erhalten.
Am Ende entscheidet die Politik
Die klare Richtung, wie die Card aussehen soll, will aber die Stadt erst nach intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten vorgeben. „Am Ende entscheiden wird aber die Politik“, sagt der Bürgermeister. Wichtig sei unter dem Strich, dass man, ebenso wie bei der Stadtgutschein-Aktion, mit der Rees Card die heimische Wirtschaft fördern will.
„Ziel soll es sein, dass wir eine schöne, lebendige Stadt mit guten, attraktiven Geschäften bleiben“, unterstreicht Christoph Gerwers. Der inständig hofft, dass möglichst viele Betriebe die schwere Corona-Zeit überstehen werden. Und nicht nach dem Lockdown plötzlich Geschäfte gar nicht mehr öffnen. „Davon“, sagt Gerwers, „gehe ich aber derzeit nicht aus“.