Rees. Mit einer Gutscheinaktion will die Stadt Rees Einzelhandel und Gastro unterstützen. Rat dafür. Zusätzliche Kaufkraft von 250.000 Euro erwartet.


In Bocholt gibt’s einen Stadtgutschein bereits, und er ist der Renner. Jetzt hat auch der
Rees
er Rat einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst. Ab dem 1. Dezember können Bürger an der Touristen-Information am Markt Gutscheine im Wert von 25, 50 und 100 Euro kaufen. Die Stadt beteiligt sich jeweils mit 20 Prozent. Insgesamt werden 50.000 Euro bereitgestellt, um in erster Linie
Einzelhandel und Gastronomie
zu unterstützen.

„Das wird eine zusätzliche Kaufkraft von 250.000 Euro generieren“, erläuterte Wirtschaftsförderer Heinz Streuff in der Sitzung die Aktion. Die Idee hatte Helmut Wesser (Grüne) in der konstituierenden Sitzung Anfang November ins Gespräch gebracht – und bekam dafür von allen Seiten Lob, aber besonders auch die Verwaltung.

Über 60 Händler haben schon Interesse an Teilnahme bekundet

Der Vorteil der Aktion: Die Händler, und über 60 haben wohl schon ihre Teilnahme signalisiert, müssen sich finanziell nicht an dem System beteiligen. Es funktioniert erst einmal analog, sprich nicht digital, sondern über den Kauf von Gutscheinen.

Uns so geht’s: Bis zu einem Wert von 200 Euro je Person können sowohl Reeser als auch Auswärtige die Stadtgutscheine erwerben. Die Gutscheine werden abzüglich der 20 Prozent bei der Stadt, sprich in der Touristen-Information am Markt, gekauft und bezahlt und können dann bei den teilnehmenden Händlern eingetauscht werden.

Betriebe müssen sich bis zum 25. November bei Verwaltung melden

Einzelhändler, gastronomische und dienstleistende Betriebe werden, so kündigte Streuff an, jetzt durch die Stadt angeschrieben, mit der Bitte, sich bis zum 25. November für das System anzumelden. „Sobald die Teilnehmer feststehen, werden sie auf einem Flyer bekannt gegeben“, erklärte die neue Wirtschaftsförderin Sandra Kimm-Hamacher. Der Flyer werde ab dem 26. November auf der eingerichteten Internetseite www.stadtgutschen-rees.de zur Verfügung stehen. Kimm-Hamacher: „Die eingelösten Gutscheine werden dann von den Händlern und den Gastronomen direkt mit der Stadt abgerechnet.“



„Danke, dass die Verwaltung den Vorschlag so schnell umgesetzt hat. Das ist ein gutes System“, sagte für die CDU Dieter Karczewski. „Sehr gut. Und das so schnell“, sparte auch Peter Friedmann für die SPD nicht mit Anerkennung. „Schön zu sehen, dass das so kurzfristig noch vor Weihnachten umgesetzt werden kann“, zollte Helmut Wesser (Grüne) der Verwaltung Respekt. Wobei Bürgermeister Christoph Gerwers andeutete, dass das keine einmalige Aktion bleiben müsse.

Nur FDP ging Vorschlag der Verwaltung nicht weit genug

Lediglich die FDP scherte aus, hielt den Verwaltungs-Vorschlag für nicht weitgehend genug und forderte über den 28. Februar hinaus, bis zu dem die erstmalige Stadtgutschein-Aktion befristet ist, eine „Reeser Card“ als dauerhafte Einrichtung. „Das muss auch online möglich sein“, forderte FDP-Ratsmitglied Christian Schulze-Böing. Darauf ließen sich aber alle anderen Fraktionen nicht ein. Man wolle jetzt nicht sofort zu viel draufsatteln, fand etwa Klaus Syberg (CDU).

>>>Stadtgutscheine müssen in voller Höhe in einem Betrieb eingelöst werden

Die Stadtgutscheine müssen bis zum 28. Februar 2021 eingelöst werden. Es sei aber möglich, so die Stadt, den Stadtgutschein in einen Gutschein eines Einzelhändlers oder Gastronomie-Betriebes umzuwandeln, um die Gültigkeit über den 28. Februar zu verlängern. Gesplittet werden könnten sie aber nicht, sondern müssten in voller Höhe in dem jeweiligen Betrieb eingelöst werden.

Die Touristen-Information ist täglich geöffnet, auch am Wochenende, und zwar von 10 bis 16 Uhr.