Emmerich-Praest. Das Dorfentwicklungskonzept für Emmerich-Praest interessiert deutlich mehr Bürger als erwartet. Welche Anregungen die Praester einbrachten.

Die Dorfkonferenz in der Grundschule Praest am Mittwoch war ein voller Erfolg: „Ich bin sprachlos. Da waren 100 Leute. Wir hatten nur 80 Stühle aufgestellt und musste noch Tische organisieren“, so Ortsvorsteher Markus Meyer. Zugleich spiegelt das aber auch eine Kernaussage der Bürger wider, die mit der Verwaltung und dem Planungsbüro über das Dorfentwicklungskonzept sprechen sollten: „Die Praester fühlen sich etwas abgehängt von Emmerich. Man muss die Leute frühzeitig mit ins Boot nehmen“, erklärt Meyer.

Auf diesen Grundrissplänen konnten die Bürger mit Klebezetteln ihre Anregungen hinterlassen. Die Ideen werden gesammelt.
Auf diesen Grundrissplänen konnten die Bürger mit Klebezetteln ihre Anregungen hinterlassen. Die Ideen werden gesammelt. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Die Bürger wurden in vier Gruppen aufgeteilt, die rotierend an die Tische zu den Themen Mobilität, Wohnen, Identität sowie Klima- und Umweltschutz traten, um dort auf großen Grundrissplänen ihre Notizen zu hinterlassen. Jeder Tisch wurde von einem Experten aus der Verwaltung betreut. Zudem gab es zwei Stellwände. Eine Themenwand erklärte die Lage, auf der zweiten konnten Anregungen hinterlassen werden.

Klare Identifikation mit Praest

Sehr klar wurde: „Es gibt eine klare Identifikation mit Praest. Wenn es um den Ort geht, muss die Verwaltung ins Dorf gehen“, so Meyer, der sich selbst als Ortsvorsteher gerne als Bindeglied anbietet. Langsam mal voran kommen müsse die Planung für den Kita-Neubau am Pfarrheim und den Umbau der Kirche: „Der Pachtvertrag der Kita läuft aus. Wir warten auf die Kirche“, erklärt Meyer.

Jens Bartel, Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung der Stadt Emmerich, erklärt den zahlreich erschienenen Bürgern Details zum Dorfentwicklungskonzept.
Jens Bartel, Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung der Stadt Emmerich, erklärt den zahlreich erschienenen Bürgern Details zum Dorfentwicklungskonzept. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Beim Wohnen sei klar, dass Wohnraum für Ältere und kleinteilige Wohneinheiten nötig seien, berichtet der Ortsvorsteher. Zudem wurde auf Fördertöpfe verwiesen, die man nicht verschlafen sollte. Hier seien Fristen einzuhalten.

Das ist der weitere Zeitplan

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich und Umgebung

Emmerich: So ist es um die Emmericher Finanzen bestelltEmmerich: Lehrermangel im Kreis KleveRees: Ein Wimmelbuch für ReesAnholt: Die DRK-Kita in Anholt wird erweitertLesen Sie hier alle Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg

Alle Aussagen der Bürger werden nun gesammelt und ausgewertet. Schon am Samstag, 21. Mai, geht’s weiter mit der Raumerlebnisaktion. Die Bürger können mit den Experten den Amtsplatz (10 bis 12.30 Uhr) und die Kirche (14 bis 16.30 Uhr) begutachten und Entwicklungsideen einbringen. Ein weiteres Treffen stehe im August an, im Herbst soll die zweite Dorfkonferenz stattfinden, wo dann das Konzept vorgestellt wird und Bürger nochmal sich zu Details äußern können. Im Winter soll der Rat das Konzept verabschieden.

Am Rande wurde mit Wirtschaftsförderin Sara Kreipe vereinbart, dass es demnächst eine Runde mit den Praester Unternehmern geben soll. Auch der Tourismus soll mit Blick auf die Entwicklung Ferienpark Reeser Meer und die Nutzung des Deichradweges in den Fokus gerückt werden.