Emmerich. In der Coronakrise denken die Emmericher weiterhin an den Förderkreis Kriegskinder. Dieser freut sich über zwei erfolgreiche Spendenaktionen.
Auch in der Krise werden sie nicht vergessen: die Kriegskinder aus den verschiedenen Regionen der Erde, die oftmals unschuldige Opfer gesellschaftlicher Veränderungen und kriegerischer Auseinandersetzungen sind.
Die Aktion Friedensdorf International koordiniert die Hilfe weltweit und vermittelt die Kinder an Fachkliniken, in denen die Verletzungen bestmöglich versorgt werden können. Seit Jahren werden viele dieser Kinder im St. Willibrord Spital erfolgreich behandelt. Um diesen Kindern zu helfen, haben Mitarbeiter des St. Willibrord Spitals Emmerich und Freunde im Oktober 2001 den Förderkreis Kriegskinder e.V. gegründet. Aktuell wird der Förderkreis Kriegskinder von über 225 Mitgliedern unterstützt.
Mit Masken über 3700 Euro gesammelt
Und das auch während der Coronapandemie. So hat die Schutzmasken-Aktion der Familien Boß und Kirch-Overbeek inzwischen einen Erlös von rund 3700 Euro für den Förderkreis Kriegskinder erbracht.
Neben den Aktionen auf Märkten sind zahlreiche Spenden aus den Emmericher Schulen, verschiedenen Therapiezentren und dem Pekelshof in Klein-Netterden zu verzeichnen, berichtet Hajo Frücht vom Förderkreis Kriegskinder. Hier wurden Körbchen mit Masken und Sparschwein für die Spenden aufgestellt.
Wenn der Bedarf an Alltagsmasken in der nächsten Zeit abflauen sollte, haben Waltraud Boß und Christiane Kirch-Overbeek bereits neue Ideen im Hinterkopf, die sie im Frühjahr angehen wollen. „Wir sind gespannt auf die weiteren Neuigkeiten und Ideen der beiden engagierten Familien“, so Frücht.
Kinder lieferten die Masken mit dem Kettcar aus
Die Initiatorinnen der Masken-Aktion, Waltraud Boß und ihre Nachbarin Christiane Kirch–Overbeek mit den Kindern Joana, Julian und Jaron hatten bei einem Treffen im Garten der Familie Boß die Idee zu der Aktion. Boß, Mitarbeiterin an der Gesamtschule Emmerich, und Kirch–Overbeek wurden im Sommer, nachdem Alltagsmasken in vielen Bereichen zur Pflicht wurden, von Kollegen und Nachbarsfamilien auf ihre schönen Masken angesprochen.
Sie erhielten die ersten Aufträge; die fertigen Masken wurden von den Kindern der Familie Overbeek mit dem Kettcar in der Nachbarschaft ausgeliefert und sie brachten die ersten Spenden nach Hause. Die Produktion der beiden Nachbarinnen erweiterte sich schnell und ebenso das Spendenaufkommen.
Spende statt Kundengeschenke
Eine großzügige Spende von 1000 Euro erhielt der Förderkreis Kriegskinder dann auch noch im Dezember von der Spedition Holtkamp u. Sohn GmbH aus Emmerich. Dies ist bereits die zweite große Spende der Firma, nach der Zuwendung aus Anlass des 90. Jubiläums im Jahr 2018. Die Firmeninhaber entschlossen sich, im Corona-Jahr 2020 auf die üblichen Geschenke an ihre Kunden zur Weihnachtszeit zu verzichten und stattdessen den Förderkreis zu bedenken.
„Wir bedanken uns herzlich bei der Firma Holtkamp für die Unterstützung, die es uns ermöglicht, zum einen Geräte für den Behandlungsraum im Friedensdorf Oberhausen mitzufinanzieren und, sobald die Pandemie es zulässt, auch wieder Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten im Emmericher Krankenhaus behandeln zu lassen“, so Hajo Frücht.