Emmerich. Mit der Komödie „Monsieur Pierre geht online“ begeisterten Walter Plathe, Bürger Lars Dietrich und ihre Mitspieler das Publikum in Emmerich.

Flora wird mit Lügen aufs Gemeinste hinters Licht geführt. Und natürlich könnte einem ein mulmiges Gefühl beschleichen, sieht man, mit welcher Naivität die junge Frau auf Anhieb Vertrauen zu einem Fremden fasst, den sie über ein Dating-Portal kennengelernt hat.

Aber die Emmericher wissen am Dienstagabend ja, dass ihnen mit „Monsieur Pierre geht online“ eine Komödie ins Haus, beziehungsweise Stadttheater, steht. 100 Minuten lang werden Lügen aufgetischt, die zu Verwicklungen und Missverständnissen führen und das Publikum in allerbeste Laune versetzen. Selbst die Schweißtröpfchen, die sich unter dem Mund- und Nasenschutz bilden, werden zum Nebenschauplatz.

Mittsiebziger beim Onlinedating mit faustdicken Schwindeleien

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Monsieur Pierre ist ein alter Zausel. Fast zwei Jahr ist seine Frau nun schon tot, er mag nicht mehr vor die Tür gehen, lässt sich gehen. Der Inhalt seines Kühlschranks, Frikassee mit haarigem Häubchen, treibt seiner Tochter Sylvie die Sorgenfalten auf die Stirn. Um den Vater ins Leben zurück zu schubsen, schenkt sie ihm einen Laptop und engagiert Alex, den Freund ihrer Tochter, als Lehrer.

Pierre, Mitte siebzig, tut sich schwer mit der für ihn neuen Technik. Erst als er auf ein Dating-Portal trifft, geht es voran. Er fabuliert romantische Texte, macht sich 41 Jahre jünger, gibt sich als Sinologe aus, stellt zu seinem Profil ein Foto des jungen Alex.

Die Lügen sind der Stoff, dem die Komik entspringt. Heitere Dialoge und die letztlich doch charmant dargestellten Charaktere verführen das Publikum, sich in Sorglosigkeit zu ergeben. Die Darsteller, der ehemalige ZDF-Landarzt Walter Plathe als Monsieur Pierre, Lindenstraßen-Mimin Manon Straché als seine Tochter Sylvie, Entertainer, Moderator und Komiker Bürger Lars Dietrich als Alex sowie die weiteren Schauspieler des Fünf-Personen-Stücks halten die Zuschauer bei Laune.

Emmericher Publikum feiert Schauspieler im Stadttheater

Natürlich lösen sich alle Probleme am Ende in seichtem Wohlgefallen auf. Großes Umräumen auf der Bühne gibt es nicht, was besonders angesichts der wegen der Corona-Pandemie gestrichenen Pause, angenehm auffällt. Mal werden die Möbelstücke auf der linken Seite der Bühne, mal auf der rechten Seite ins Spotlight gesetzt und schon befindet man sich an einem anderen Ort.

Ein vergnüglicher Abend mit einem Ensemble der Komödie am Kurfürstendamm, und natürlich mit Happy End! Die Emmericher fühlten sich gut unterhalten und feierten die Schauspieler mit stehenden Ovationen.