Emmerich. Sabina Palluch, die Vorsitzende des Integrationsrates in Emmerich, initiiert eine Plakataktion zum Internationalen Tag der Muttersprache.

Ob Polen oder Türken, ob Rumänen oder Niederländer – in Emmerich wohnen Menschen mit sehr vielen internationalen Familiengeschichten. Da bietet sich die Stadt am Rhein ja gerade zu an, den Internationalen Tag der Muttersprache, den die Unesco seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar ausruft, zu feiern. Das dachte sich auch Sabina Palluch, die Vorsitzende des Integrationsrates in Emmerich. Sie hat eine Idee entwickelt, wie der Tag begangen wird.

15 Plakate werden in Emmerich aufgehängt

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„Ich habe Gedichte in Englisch, Niederländisch, Polnisch, Rümanisch und Türkisch in Plakatform vorbereitet. Diese werden in der Innenstadt in den Schaufenstern aufgehängt“, sagt Palluch. Denn Gedichte sind nur in der Muttersprache wirklich zu verstehen. Fünf große A2-Plakate und zehn A4-Plakate werden in der City aufgehängt. Wie passend auch für eine Stadt, die durch das PAN für Plakatkunst sensibilisiert ist.

Auf den Plakaten finden sich die Gedichte „The sick rose“ von William Blake (Englisch), „Larna pe uliţă“ von George Coşbuc (Rumänisch), „Ciało szczęścia“ von Maria Pawlikowska-Jasnorzewska (Polnisch), „Davet“ von Nâzım Hikmet und „Stoa“ von Albert Verwey (Niederländisch).

Sabina Palluch befürwortet mehrsprachige Erziehung

„Die Plakataktion soll auf Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt aufmerksam machen“, so Palluch: „Ich bin ein großer Befürworter der mehrsprachigen Erziehung. Ich lese auch auch in der Kita häufiger auf Polnisch vor.“ Bei der mehrsprachigen Erziehung gehe es nicht nur um die Sprache selbst, „sondern auch um die Kultur. Es ist wichtig die Kulturvielfalt wertzuschätzen“.

Sabina Palluch, hier mit dem Plakat, das ein polnisches Gedicht zeigt, hält Mehrsprachigkeit für einen Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt.
Sabina Palluch, hier mit dem Plakat, das ein polnisches Gedicht zeigt, hält Mehrsprachigkeit für einen Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Vor dem Hintergrund, dass gut die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen vom Aussterben bedroht ist, hat sich die Unesco die Förderung von Sprachen als Zeichen der kulturellen Identität der Sprechenden auch auf die Fahnen geschrieben. Der Tag der Muttersprache soll auch die Mehrsprachigkeit fördern. Eine zweite oder dritte Sprache erlernen, bedeute auch immer, sich mit einer neuen Kultur zu befassen und eine andere Sicht der Welt kennen zu lernen.