Emmerich. Gartenabfälle wie abgeschnittenes Gras nach dem Rasenmähen dürfen nicht in freier Natur entsorgt werden. In Emmerich droht ein hohes Bußgeld.
Die Rasenmäher haben ihren Winterschlaf beendet. Doch wer jetzt wieder regelmäßig das heimische Grün trimmt, steht vor einem Problem. Wohin mit dem Rasenschnitt? In Emmerich gibt es mehrere Möglichkeiten der korrekten Entsorgung.
Unrechtsbewusstsein häufig nicht vorhanden
Allerdings kommt es auch immer wieder vor, dass Grünschnitt auf öffentlichen Flächen abgeladen wird. Doch das ist illegal. Die Beobachtung haben viele Emmericher gemacht: Ohne großes Unrechtsbewusstsein wird in manchen Gegenden auf dem Stadtgebiet der Grünschnitt in aller Öffentlichkeit entsorgt. Dann wird der Inhalt des Fangkorbs des Rasenmähers in der freien Natur ausgeschüttet.
Empfindliches Bußgeld droht
„Das kommt immer mal wieder vor“, so Helmut Schaffeld, Leiter des Emmericher Bauhofs, der aber auch klar macht, dass dies die mit Abstand teuerste Entsorgung ist – wenn man denn erwischt wird. Denn diese Art der Beseitigung von Grünabfällen ist eine rechtswidrige Form der Abfallentsorgung, die mit einem empfindlichen Bußgeld von bis zu 5000 Euro geahndet werden kann.
Die Mitarbeiter der Kommunalbetriebe würden, wenn sie etwa in Gräben Grünschnitt entdecken, den auch entfernen. Allerdings findet nicht jede Woche eine gezielte Kontrolle etwa der städtischen Wälder statt. Das sei aus personellen Gründen überhaupt nicht leistbar.
Material verstopft Durchlässe
Das Problem der illegalen Grünschnitt-Entsorgung steht auch beim Deichverband Bislich-Landesgrenze auf der Agenda. Denn immer häufiger werden auch Grünabfälle in benachbarte Gräben verbracht. Auf diese Art und Weise entsorgen Bürger Mengen an Rasenschnitt und weiteren Gartenabfällen in den Verbandsanlagen. „An diesen Entwässerungsgräben, die zumeist nur selten Wasser führen, entsteht ein enormer Arbeitsaufwand für den Deichverband“, erklärt Geschäftsführer Holger Friedrich. „Das abgelagerte Grün, zum Teil schon zersetzt, muss aus der Grabensohle entfernt werden. Weiterer Schaden entsteht an den nahe gelegenen Durchlässen, die von diesem Material verstopft werden.“
Friedrich macht deutlich, dass die illegale Entsorgung „ein Schnitt ins eigene Fleisch ist“. Denn in der Regel seien es ja Eigenheim-Besitzer, die den Grünschnitt auf dem Gebiet des Deichverbands abladen würden. Das sei dann vielfach eben der Personenkreis, der auch Deichgebühren zahlen muss. Und diese Gebühren müssen entsprechend angehoben werden, wenn der Aufwand zur Beseitigung des illegal entsorgten Grünschnitts steige.
500 Kilometer Gräben beim Deichverband
Gleichzeitig können die fast 500 Kilometer langen weit verzweigten Gräben nicht ständig kontrolliert werden. „Daher können wir nur an die Vernunft appellieren, den Grünschnitt richtig zu entsorgen“, so Friedrich.
Deutsche Bahn verzeichnet Anstieg in den Sommermonaten
Auch bei der Deutschen Bahn wird ganz grundsätzlich in den Sommermonaten ein Anstieg von illegaler Ablagerung von Grünschnitt verzeichnet. „Im Bereich Emmerich gibt es jedoch keine Stellen, die davon besonders betroffen sind“, so eine Bahnsprecherin auf Nachfrage der NRZ.
Die Bahn führe eigene Kontrollen durch, sei aber auch für Hinweise von Bürgern, Mitarbeitern und den Kommunen dankbar, „um den Bereich Emmerich von illegal abgelegtem Grünschnitt zu befreien“.
Gartenabfälle am Bauhof entsorgen
Ganz grundsätzlich können in Emmerich Gartenabfälle, Herbstlaub, Schnittgut von Hecken und Bäumen an der Annahmestelle für Sperrgut und Grünschnitt auf dem städtischen Baubetriebshof, Blackweg 40, angeliefert werden. Die dortigen Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr. Auf Grund der aktuellen Situation ist eine Anlieferung nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Ein Termin kann ganz unkompliziert online gebucht werden unter https://tevis.krzn.de/tevisweb420/.
Die Abgabe von Gartenabfällen ist allerdings auf dem Bauhof gebührenpflichtig. Für die Entsorgung von Bioabfall an der Sperrgutannahmestelle werden je Kilogramm Bioabfall 13 Cent berechnet. Ebenfalls gebührenpflichtig ist die Entsorgung über die Biotonne.
>> Der eigene Komposthaufen
Die kostenlose Alternative im eigenen Garten: Wer einen Komposthaufen sein Eigen nennt, kann auch hier gemähtes Gras ablagen. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Nach dem Mähen sollte der Rasenschnitt erst für ein paar Tage an einer anderen Stelle zum Trocknen gelagert werden.
Wenn feuchtes Gras mit einem bereits bestehenden Komposthaufen gemischt wird, kann dies zu Fäulnisprozessen führen, die im schlimmsten Fall die gesamte Komposterde unbrauchbar machen.