Emmerich. Die Übernachtungszahlen in Emmerich brechen weiter ein. 2021 gab es wieder weniger Gästeankünfte. Dafür stieg ein Wert positiv an.

Tourismus und Corona. Das ist wahrlich keine gute Kombination. Und so war es für Emmerichs Tourismus-Fachfrau Dr. Manon Loock-Braunes auch nicht verwunderlich, dass die Tourismus-Statistik für Emmerich 2021 wie schon 2020 nicht wirklich rosig ausfällt. „Vor allem nicht im Vergleich zum Jahr 2019. Da hatten wird wirklich Spitzenwerte“, so Loock-Braun. Fast 45 Prozent mehr Gästeankünfte als im Jahr zuvor konnten gezählt werden. Fast 25.000 Ankünfte wurden in Emmerich gezählt.

2021 sehen die Zahlen dann etwas anders aus. „Natürlich ist die Anzahl der Gästeankünfte auch im zweiten Jahr der Pandemie gesunken“, hat Loock-Braun beim Blick in die nun frisch von IT NRW veröffentlichte Statistik erfahren. 18.298 Gästeankünfte weist diese für das vergangene Jahr aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Einbruch um 12,8 Prozent. 2020 zählte Emmerich immerhin noch 20.972 Ankünfte. Was die Anzahl der Übernachtungen angeht, so gab es 2021 34.244 Übernachtungen in Emmerich.

Betriebe nutzten Schließphasen auch für Renovierungsarbeiten

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich und Umgebung

Emmerich: So ist es um die Emmericher Finanzen bestelltEmmerich: Lehrermangel im Kreis KleveRees: Ein Wimmelbuch für ReesAnholt: Die DRK-Kita in Anholt wird erweitertLesen Sie hier alle Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg

Dass es weniger Gäste in die Hansestadt verschlagen hat, ist natürlich vor allem der Pandemie geschuldet. „Lange Zeit durften die Betriebe hier einfach keine Gäste aufnehmen“, sagt Loock-Braun. Weil zum Beispiel touristische Übernachtungen nicht gestattet waren. Dann wiederum weiß sie auch, dass einige die Pandemiezeit genutzt haben, um ihren Betrieb auf Vordermann zu bringen: „Der ein oder andere hat zum Beispiel zur Renovierung vorübergehend geschlossen.“

Das kann auch die Schwankungen innerhalb der aktuellen Statistik erklären, wenn es um die Anzahl der Betten und Betriebe in der Stadt geht. Elf Betriebe mit je mindestens zehn Betten werden darin ausgewiesen in 2021. Geöffnet davon hatten acht, die insgesamt 222 Betten anboten. Ein Jahr zuvor waren es im Übrigen noch 13 Betriebe, von denen acht geöffnet waren und ebenfalls 222 Betten anboten. Zum Vergleich: 2001 gab es in Emmerich zwölf geöffnete Betriebe, die 323 Betten anboten. Damals lag die Zahl der Gästeankünfte allerdings nur bei 15.178.

Gäste hielten sich insgesamt länger in Emmerich auf

Insgesamt, so Loock-Braun, ließe sich leider auch für 2021 nur sagen: „Corona hat uns auch wieder 2021 stark getroffen.“ Denn etwa anders als die Gastronomie könnte der Bereich Tourismus nicht mit Alternativen „to go“ aufwarten. Dennoch: Dr. Manon Loock-Braun sieht auch Positives in der Statistik: „Denn es gibt einen Wert, den sehe ich mir gern an.“

Dr. Manon Look-Braun ist für den Tourismus in der Stadt Emmerich zuständig.
Dr. Manon Look-Braun ist für den Tourismus in der Stadt Emmerich zuständig. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Die Gäste blieben statisch gesehen 2021 im Durchschnitt 1,9 Tage in der Hansestadt, 2020 waren es 1,8 Tage. „Das ist, wenn natürlich auch eine minimale, eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr.“ Es sei toll, dass Gäste zwei Tage in Emmerich blieben. „Denn davon profitieren nicht nur die Übernachtungsbetriebe.“ Sondern eben auch der Einzelhandel und die Gastronomie in der Stadt.

Zahlreiche Gäste übernachten in Emmerich auch in Ferienwohnungen

Und was auch nicht vergessen werden sollte: „In diese Statistik fließen nur die Zahlen der offiziellen Betriebe mit über zehn Betten ein“, sagt Loock-Braun. Dabei hat Emmerich zahlreiche Ferienwohnungen zu bieten, die natürlich auch gern von Fahrradtouristen genutzt werden. „Würden diese Zahlen mit in die Statistik fließen, hätten wir sicher noch ein paar Tausend Ankünfte mehr“, schätzt sie.

Damit es auch weiterhin Interessierte nach Emmerich zieht, macht Emmerich auch demnächst wieder Werbung für sich. Anfang April wird etwa eine Delegation aus der Tourismus-Messe in Kalkar die Werbetrommel rühren.