Emmerich. Viele Besucher kamen zu Beer, Music und Friends in den Rheinpark Emmerich. Was sie dort bei angenehmen Temperaturen an Unterhaltung erwartete.

Münchener Biergartenatmosphäre“ im Rheinpark Emmerich: Das Konzept der Veranstalter WFG, „Beer, Music & Friends“ ging am Freitag auf (fast). Bei angenehmen Temperaturen trafen sich viele Gruppen, Freunde, Nachbarschaften und Familien, um unter den schattigen Bäumen im Rheinpark einen gemütlichen Sommerabend zu verbringen. Der „echte Biergenießer“ konnte sich nicht beklagen. Gleich fünf Bierbrauereien überraschten mit einer Vielfalt „ihrer selbst gebrauten Biersorten“.

Und wer lieber den Abend „weinselig“ erleben wollte, suchte das „Mobile Weinzelt“ mit der tiefsinnigen Werbung des Weinhauses Gisbert Straeten aus Kempen auf: „Investiere im Alkohol – mehr Prozente kriegst du nirgends“. Selbst für Kaffeegenießer oder echte „Sinalco Fans“ gab es „Spezialangebote“. Auf der Aktionsbühne und an drei weiteren Standorten im Park sowie auf der Rheinpromenade unterhielten Musiker der Rockschule Marco Launert mit einem sehr unterschiedlichen Repertoire die Besucher, mit und ohne Verstärker.

Nicht überall im Rheinpark konnte man Musik ohne Verstärker gut hören

Das Konzept, rotierend an vier verschiedenen Plätzen Live Musik anzubieten, ging leider nicht ganz auf. Die Musikerin und die Musiker, die ohne Verstärker ihr Repertoire vorstellten, fanden bedauerlicherweise im weitläufigen Park wenig Gehör. Mehr Gehör fand das SaFra Duo Sascha Hartmann und Frank Beyer aus Emmerich, die mit Evergreens aus der neueren Musikgeschichte das Publikum (mit Verstärkern) begeisterte.

Für Musik war bei der Veranstaltung im Rheinpark Emmerich gesorgt.
Für Musik war bei der Veranstaltung im Rheinpark Emmerich gesorgt. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Inspiriert von der Ankündigung der WFG trafen sich viele kleinere und größere Gruppen, um mit Freunden den Abend zu genießen. „Sollen wir ‘Im Dom’ anfangen, der Zapfhahn läuft schon“, empfahl ein Emmericher seinen Bekannten und ließ sich vom Braumeister aus Neuss beraten. Nach einer Legende soll diese Brauerei 1601 in Köln gegründet worden sein und der damalige Braumeister wollte den Dom immer „um sich haben“. Nun ziert des Logo der Brauerei das „Chrispinus Münster“ von Neuss.

Einige Besucher wollten Biersorten an allen Ständen probieren

Die Biersorte „Alter Walter“ vom Walterbräu aus Büderich probierten drei Ehepaare aus Emmerich. „Wir haben uns vorgenommen, die angebotenen Biersorten von allen Ständen zu testen. Wir geben unser Bestes“, äußerten sie bei dem vielfältigen Angebot etwas skeptisch. An dem „Mini-Bierstand“ kreierte Joel Dörken 13 traditionelle Biersorten. „Im Alltag bin ich als Ingenieur tätig. Seit zehn Jahren helfe ich Braumeister Walter, weil mir diese Aufgabe Spaß macht“, merkte er an.

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Etwas eigenartig klingt der Name der privaten Brauerei „Brauprojekt 777“. Vier Freunde eines Mofa-Clubs aus Voerde hatten 2012 „Spaß an der Freude“ und initiierten das Projekt, erzählten Peter Schulz und Danny Wagner. Mittlerweile brauen sie fünf Stammbiere und fünf saisonale Biere, u.a. auch das Pilsss (mit drei S). Die 777 im Label soll an die Gründung der Stadt Voerde erinnern.

Nostalgischer Citroen-Kastwagen diente diesmal in Emmerich als Kaffeebar

Der als Eventstand „3b-Events“ umgebaute nostalgische Kastenwagen Citroen HX , BJ 1963 war der „Hingucker“. Den früheren Feuerwehr-Truppentransporter, der an der Cote d’Azur im Einsatz war, haben die Brüder Anton, Roman und Denis Schatilow aus Ratingen erworben und so hergerichtet, dass er vielfältig für den Eventbereich eingesetzt werden kann, zur Zeit als Kaffeebar oder als „Imbiss für die Currywurst – auch in veganer Version!

Brauereichef, Braumeister und Bier Sommelier Wilhelm Kloppers mit seiner Kulturtasche. Insgesamt wurden bei der Veranstaltung 15 verschiedene Biersorten aus der Region angeboten zum Verkosten.
Brauereichef, Braumeister und Bier Sommelier Wilhelm Kloppers mit seiner Kulturtasche. Insgesamt wurden bei der Veranstaltung 15 verschiedene Biersorten aus der Region angeboten zum Verkosten. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

In einem „Sinalco Ausschankwagen“ verkaufte Braumeister Winfried Jäger nicht nur alkoholfreie Getränke, sondern auch seine „Sommerfrischen Landbiere Gold und Honig“, die besonders bei hohen Temperaturen köstlich zu genießen sind. „Am Niederrhein gibt es eine neue Leidenschaft“, erläuterte Braumeister Wilhelm Kloppert von der Niederrhein-Westfälischen Braumanufaktur und der Feldschlösschen Brauerei aus Hamminkeln.

An einem Bierstand waren verschiedene alte Getreidesorten zu bestaunen

„Im Rahmen eines EU-Projektes soll der Anbau von alten Sommergetreidesorten etabliert und somit eine neue Pilskultur erschlossen werden. Unser Bier ist ein Genuss“, schwärmte er. An seinem Bierstand waren verschiedene alte Getreidesorten zu bestaunen. Begeistert sei er von der Farbe, dem Geruch und der Würze bei den ersten Brauversuchen mit der schwarz-braunen Gerstensorte „Weihenstephan – Schwarze Nackte“. Nach seiner Auffassung ist: „Bier ist das älteste Kulturgut, was wir haben.“

Zufrieden zeigte sich die Organisatorin Patricia Koenen vom Bereich Tourismusmarketing der WFG. Sie bedauerte allerdings, dass die angekündigte „gute Grundlage“ (gemeint ist der Verkauf der Currywurst) erst zu einem sehr späten Zeitpunkt möglich war. Einige Besucher hatten das eigentliche Highlight des schönen Sommerabends im Rheinpark bereits hungrig verlassen und entsprechende kulinarische Angebote an der Promenade aufgesucht.