Emmerich. Förderprogramm greift: 380 Haushalte in Emmerich können durch Deutsche Glasfaser ans schnelle Internet angeschlossen werden. Und alle Schulen.

In der Corona-Pandemie ist den Menschen nochmal klarer geworden, wie wichtig heutzutage schnelles Internet ist. Online-Konferenzen im Homeoffice, Schulunterricht daheim, Videotelefonie mit den Lieben und und und – das Leben ist digitaler geworden. Um so passender ist es, dass nun die Deutsche Glasfaser im Kreis Kleve die sogenannten weißen Flecken der Internetversorgung angeht. Nämlich jene Bereiche, die derzeit eine Datengeschwindigkeit unter 30 Mbit/s vorweisen.

„Noch geht es“, sagt etwa Landwirt Heiner Wardemann vom Uferhof in Hüthum. Aber bei manch einer Online-Konferenz mit der Landwirtschaftskammer hakte es schon. „Sonntags ist es ganz schlimm.“ Und die Datenmengen werden nicht weniger. Aus „noch geht es“ wird schneller als man denkt „geht gar nicht“.

Stadt Emmerich zahlt 650.000 Euro dazu

Nun profitiert auch Emmerich von dem Bundes- und Landes-Programm mit einer Förderung von 60 Millionen Euro für den ganzen Kreis Kleve, in dem 60 Prozent der Haushalte ans Glasfasernetz schon angeschlossen sind. „Aus der Stadtkasse werden 650.000 Euro dazu geschossen“, erklärt Bürgermeister Peter Hinze. „Ohne das Förderprogramm hätte man keine Ausbauchance. Die Bereiche sind eigentlich unwirtschaftlich“, erinnert Hinze.

Zum Teil liegen drei Kilometer zwischen einer Adresse und der anderen. „Wenn man 50 Euro pro Meter Tiefbau rechnet, dann sieht man, wie teuer das eigentlich ist“, erklärt Dietmar Rotering, Projektleiter der Vermarktungsphase der Deutschen Glasfaser.

Bis Ende 2023 sollen nun 288 Förderadressen in allen Emmericher Ortsteilen (außer Elten, wo ein separates Verfahren läuft), an denen 380 Haushalte heimisch sind, mit einem Glasfaser-Hausanschluss versehen werden. Diese wurden alle vom Bürgermeister schon angeschrieben. Am 18. Mai, 19 Uhr, werden sie zu einer Online-Info-Veranstaltung eingeladen. Für Bürgermeister Hinze ganz wichtig: „Alle Emmericher Schulen werden ans Glasfasernetz angeschlossen.“

Anschluss würde sonst 3000 bis 5000 Euro kosten

Während in der Vergangenheit in der Vermarktung häufig erst 40 Prozent der Hauseigentümer bei der Deutschen Glasfaser unterschreiben mussten, damit das Projekt realisiert werden konnte, sei hier durch die Fördersituation schon klar: „Das neue, autarke Fördernetz wird gebaut“, so Rotering.

Wer jetzt im Rahmen dieser Maßnahme einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abschließe, spare 3000 bis 5000 Euro, rechnet Rotering vor. Denn soviel koste es außerhalb des Förderprogramms, den Hausanschluss zu errichten: „Den gibt es jetzt kostenfrei. Nachher nicht mehr.“ 15 Verträge habe das Unternehmen schon im System, Ziel sei es 80 Prozent der genannten Haushalte für sich zu gewinnen.

Uferhof wird für moderne Technik gewappnet sein

80 Kilometer Tiefbau sind in Emmerich geplant. Auftakt soll im dritten Quartal dieses Jahres sein – in Abstimmung mit dem Emmericher Tiefbauamt.

Heiner Wardemann wird in Zukunft beim zum Beispiel Online-Banking schneller fertig werden. Auch wenn er einräumt: „Im Moment freuen sich meine Kinder am meisten.“ Aber auch die Technik der Landwirtschaft wird voranschreiten. Der Uferhof mit seinen 300 Milchkühen wird gewappnet sein. „Wir schaffen Infrastruktur für morgen“, sagt Dietmar Rotering.

>> Abbing & Bolk ist lokaler Vertriebspartner

Die Deutsche Glasfaser bietet Pakete für Internet, Telefonie und TV. Individuelle Beratung zu den Angeboten gibt es unter 0800/8226699 oder beim lokalen Vertriebspartner Abbing & Bolk an der Steinstraße.

Es gibt einige Adressen auch in Emmerich, die bisher sozusagen durch alle Raster gefallen sind, berichtet Rotering. Nämlich die sogenannten grauen Flecken, die zwar über 30 Mbit/s liegen, aber „auch nicht wirklich optimale Netze“ verweisen. Aber auch für diese Bereiche sei ein Förderprogramm derzeit in Arbeit.