Kreis Kleve. Die Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve war Anlass für eine Diskussion im Ausschuss für Digitalisierung, Bürgerbeteiligung und Innovation.
Gemeinsam hatten SPD, Grüne, FDP und Vereinigte Wählergemeinschaften im Kreis Kleve den Punkt „Förderungen von Unternehmensgründungen im Kreis Kleve“ zu einem Tagesordnungspunkt im Kreisausschuss für Digitalisierung, Bürgerbeteiligung und Innovation gemacht. Dabei sollten auch die Angebote in den Kommunen in diese Richtung erörtert werden. Die lägen, wie aus der Vorlage der Kreisverwaltung dann zu lesen war, allerdings nur teilweise vor. „Wirtschaftsförderung ist Chefinnen-Sache“, leitete der Ausschussvorsitzende Ralf Klapdor (FDP) dann den entsprechenden Tagesordnungspunkt ein und übergab Landrätin Silke Gorißen, also der in diesem Fall angesprochenen „Chefin“, das Wort.
Pauschale Kritik an der Wirtschaftsförderung
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Und die machte relativ schnell klar, dass die Wirtschaftsförderung des Kreises nicht für alle Themen zuständig sei und man entsprechende Diskussionen auch in den Gremien der Wirtschaftsförderung, an denen die Parteien beteiligt sind, führen könnte. „Man sollte die Dinge auch da stattfinden lassen, wo sie hingehören“, sagte Silke Gorißen. Und wies darauf hin, dass nicht alles öffentlich passiert. So führe man zum Beispiel viele vertrauliche Gespräche mit Unternehmen, die eben nicht immer nach außen dringen. „Wenn Sie glauben, da würde nur halbherzig gearbeitet, dann ist das ein falscher Eindruck“, erklärte sie.
Paula Backhaus (Grüne) setzte daraufhin zu einer Generalkritik an der Wirtschaftsförderung an. Innovative Ideen im Bereich der Wirtschaft kämen immer von den Unternehmen. „Die Wirtschaftsförderung hat damit nichts zu tun“, sagte die Landtagskandidatin der Grünen. „Ökonomische Konzepte habe ich da noch nicht gesehen.“ Sie verglich die Wirtschaftsförderung im Kreis Kleve mit einer „PR-Agentur“. „Wenn Sie so etwas sagen, dann haben sie sich mit der Wirtschaftsförderung nicht befasst“, antwortete Silke Gorißen auf diese Kritik.
Zudem wies die Landrätin darauf hin, dass es seitens der Gründer keine Verpflichtung gäbe, sich bei der Wirtschaftsförderung zu melden. „Als Macher braucht man auch nicht ständig Menschen, die einen an die Hand nehmen“, erklärte sie. Außerdem seien für viele Unternehmen zuerst die Wirtschaftsförderer in den jeweiligen Kommunen die ersten Anlaufstellen und nicht unbedingt die Wirtschaftsförderung des Kreises – auch wenn es wichtig sei, dass es dort entsprechende Angebote gäbe.
Politik soll konkrete Fragen formulieren
Ralf Klapdor merkte an, dass man manche Fragen im Bezug auf die Wirtschaftsförderung auch durchaus nicht nur in den internen Gremien besprechen sollte. „Was die Wirtschaftsförderung macht, sollte in der Politik besprochen werden“, erklärte er. Dazu erwiderte Silke Gorißen, wenn man konkrete Fragen habe, solle man die auch konkret formulieren. Denn der gemeinsame Antrag der Parteien, der überhaupt zu dem Tagesordnungspunkt geführt hatte, bestand aus zwei relativ pauschal gefassten Absätzen. „Sie haben sich nicht mal die Mühe gemacht, die Fragen, die sie haben, aufzuschreiben“, sagte die Landrätin. Ein Hinweis, zu dem Ralf Klapdor erklärte, er habe ihn zur Kenntnis genommen. Die Wirtschaftsförderung könnte also bald erneut zum Thema werden.
>>>Das ist die Wirtschaftsförderung im Kreis Kleve
Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH existiert seit 1995 und ist in allen 16 Kommunen im Kreisgebiet tätig.
Zu den Aufgaben gehört neben Wirtschaftsförderung auch die Tourismusförderung. Außerdem kümmert sich das Team um Geschäftsführer Hans-Josef Kuypers auch um Standortmarketing und fungiert als Ansprechpartner für Unternehmen, die sich im Kreisgebiet ansiedeln wollen.
Mehr Informationen zur Wirtschaftsförderung im Kreis Kleve gibt es unter www.wfg-kreis-kleve.de im Internet.