Rees. Dennis Gollasch (28) von den Grünen blickt auf ein Jahr Ratsarbeit in Rees und hofft zukünftig wieder auf stärkeren Austausch mit den Bürgern.
„Nach der Wahl ist vor der Wahl“, sagt Dennis Gollasch. Mit diesem, aus dem Fußball übertragenen, Spruch fasst er sein erstes Jahr in der Lokalpolitik zusammen. Der 28-Jährige von den Grünen ist das jüngste Mitglied im Rat der Stadt Rees. Vor einem Jahr waren der Kommunalwahlkampf und die Kommunalwahl gerade abgeschlossen. Jetzt steht die Bundestagswahl an – und damit, neben dem Vorbereiten der Unterlagen für die Ausschusssitzungen, wöchentliche Fraktionssitzungen. Dazu noch die Teilnahme an den Ständen auf dem Reeser oder Halderner Markt, Teilnahme bei Fridays for Future, Plakatieren und weitere Aktionen.
„Die ersten Sitzungen im Stadtrat waren sehr ungewohnt und aufregend, und so ist es immer noch“, berichtet der „Neuling“ im Reeser Rat „Und es war noch schwieriger, direkt in der Corona-Zeit zu beginnen. Trotz der Corona-bedingten Schwierigkeiten, die auch die politische Gremienarbeit in den vergangenen Monaten ziemlich erschwert hatten, ist mein Eindruck, dass wir mit den Grünen in dieser Zeit einiges bewegt haben“.
Erste Wortmeldung zum Thema Outdoorfitnessgeräte
Eine erste Initiative in Corona-Zeiten waren die Anschaffung und der Aufbau von Outdoorfitnessgeräten und Themenspielgeräten, welche durch den Rat im Haushalt für 2021 beschlossen wurden. „Hier habe ich mich auch das erste Mal zu einem Wortbeitrag durchgerungen“, erinnert sich Dennis Gollasch. „Denn ich hatte einige Verbesserungsvorschläge zu der Verwaltungsvorlage für die geplante Jogging-Strecke zwischen den beiden Standorten für die Outdoorfitness“. Zu seiner Freude sind seine Anregungen auch aufgenommen worden.
Besonders einbringen wollte und konnte sich Dennis Gollasch bei seinem Lieblingsthema, dem Radfahren. Als Dauerradfahrer, der auch gerne mal 100 Kilometer am Tag fährt, kennt er sich nicht nur am Niederrhein sehr gut aus, er weiß vor allem, wo es gut läuft und wo es Hindernisse gibt. Auch hier konnte er mit den Reeser Grünen einige Ideen erfolgreich in die politischen Beschlüsse einbringen, wie zum Beispiel die Erstellung eines Radwegekonzeptes oder die Initiative für die Anbindung an das überregionale Radwegenetz.
Er freut sich zudem für die Bürger über die Verbesserung der Mobilität in Rees und zur Anbindung der Ortsteile durch die an vielen Orten sichtbaren roten Mitfahrbänke. Ein Vorschlag, den die Grünen schon vor Jahren hatten und der jetzt gerade umgesetzt wird.
Lokalpolitik macht mehr Spaß als gedacht
Insgesamt macht ihm die Tätigkeit als Stadtrat mehr Spaß als er gedacht und erwartet hatte. „Das liegt vor allem daran, dass ich von meinen Fraktionsmitgliedern sehr gut aufgenommen und eingeführt worden bin“, sagt er. Er wünscht sich, dass auch bei den anderen Parteien jüngere Parteimitglieder eine Chance bekommen. „Denn wir Jungen wollen auch die Entwicklung der Stadt Rees in den nächsten Jahren mitgestalten“, sagt Dennis Gollasch.
Der blickt schon auf sein zweites Jahr im Stadtrat: „Im kommenden Jahr wollen sich die Grünen noch stärker für den Klima- und Umweltschutz vor Ort einsetzen und Vorschläge zu dringend notwendigen Maßnahmen hierzu in den Rat und seine Ausschüsse einbringen“, sagt Gollasch. Er hofft bei diesem Thema auf die Unterstützung der anderen Parteien im Rat. „Denn beim Klimaschutz sind wir uns alle mehr oder weniger einig“, sagt das jüngste Ratsmitglied in Rees.
Persönlich wünscht er sich wieder einen stärkeren Austausch mit den Reesern, sowie mit engagierten Gruppen in der Stadt. Dafür haben die Grünen extra – nach über 20 Jahren – wieder ein eigenes Büro am Kirchplatz 19 in Rees angemietet. „Für konstruktive Gespräche zu allen kommunalpolitischen Themen stehen unsere Türen offen“, so Dennis Gollasch. Nach der Bundestagswahl will die Fraktion dazu an ein oder zwei Tagen in der Woche feste Bürozeiten einrichten.