Emmerich. Am Sonntag öffneten die ersten Außengastronomien an der Rheinpromenade in Emmerich. Die Ankündigung kam kurzfristig, aber die Wirte sind froh.
In der Sonne ein Bier trinken; Freunde überraschend wiedersehen; spontan den Ausflug im Restaurant verlängern: Jeder hat etwas, was er plötzlich vermisst hat im vergangenen halben Jahr, was vorher selbstverständlich war. Immerhin etwas an Normalität ist jetzt wieder an die Emmericher Rheinpromenade zurückgekehrt, jetzt, da die Außengastronomie wieder öffnen darf.
Für die beiden Stammgäste des Hotelrestaurants Rheinpromenade 8, Georg Schmitz und Sabine Sweekhorst-Schmitz, ist das ein Aufatmen. Denn obwohl ihr Garten jetzt strahle wie nie, das Bedienen-Lassen und der Kontakt zu Menschen habe gefehlt, während die Sorge um die Betriebe in Emmerich stetig gewachsen sei: „Wenn man hier mal vorbeikam, sah alles so tot aus. Jetzt, da die Restaurants wieder auf haben, ist das Leben zurück, da wird man richtig emotional”, erklärte Sabine Sweekhorst-Schmitz.
Boxen packen ist nicht wie Stammgäste bedienen
So ging es auch der Wirtin des Lokals, Barbara Groenenstijn. Zwar hat sie die vergangenen sieben Monate mit To-Go-Bestellungen gut verbracht, aber: „Boxen packen ist nicht das Gleiche, wie Stammgäste zu bedienen!” Das sehen wohl auch ihre Gäste so, sie hatte sogar zu viele Reservierungen und musste einigen absagen.
Dennoch kritisiert sie, dass die Erlaubnis wieder aufzumachen recht kurzfristig kam. Als sie Mittwoch davon im Fernsehen erfuhr, blieb ihr wenig Zeit, insbesondere mit dem Feiertag Christi Himmelfahrt dazwischen, die Getränke und Lebensmittel zu besorgen.
Noch sind viele verunsichert, was möglich ist
Ähnlich denkt Ayse Baran vom Empanadas Compañeros, deren Wintergarten den Kunden auch bei Regen Unterschlupf gibt: „Ich denke, dass die Leute noch verunsichert sind, was jetzt wie geht. Aber ich sehe das positiv, das wird besser werden, das sehe ich ja an mir selber: Man will ja mal wieder was mit Freunden trinken gehen!”
Auch nichts Neues für die Emmericher André und Claudia Janßen mit Hund Sammy ist, dass ihre sonntägliche Radtour von einem Eis gekrönt wird. Das war schließlich auch in Take-away-Zeiten möglich. Sie finden es schöner, dass die Promenade wieder besser besucht sei, im Vergleich zu den letzten Jahren allerdings ist es immer noch etwas ruhiger. „Vielleicht trauen sich die Klever, die hier sonst immer wegen der besseren Aussicht sind, ja noch nicht wieder”, so Claudia Janßen.
Hein Driessen freut sich über mehr Menschen an der Promenade
Das merkt auch der freischaffende Künstler Hein Driessen, der schon seit langem eine Galerie an der Promenade unterhält und von den Bummlern profitiert. Er wünscht sich daher auch von Seiten der Stadt mehr Unterstützung: „Gerade für junge Künstler sind Ausstellungen wichtig, um sich einen Namen zu machen.” Er plant momentan übrigens selber eine im nächsten Jahr – zu seinem 90. Geburtstag.
>> Teststation für die Rheinpromenade geplant
Es gibt auch Unterstützung von der Emmericher Werbegemeinschaft. Diese plant momentan eine mobile Teststation an der Promenade einzurichten. Denn, es gilt das GGG: Genesen, geimpft oder getestet, wobei das Testergebnis nicht älter als 48 Stunden sein darf. Eine Maske und Abstand halten ist natürlich auch weiterhin Pflicht.