Emmerich/Rees. In den Pflegeheimen in Emmerich und Rees ist die 3G-Regel schon seit längerer Zeit im Einsatz. So setzen die Einrichtungen die Regelung um.

Geimpft, genesen oder getestet – die so genannte 3G-Regel gilt vielerorts derzeit, um Einlass erhalten zu können. Ob im Kino, Theater, Restaurant oder bei Veranstaltungen: Ein Nachweis ist an vielen Orten Pflicht. Das gilt auch, wenn man seine Verwandten im Altenheim besuchen möchte. Auch hier müssen die Besucher einen Nachweis erbringen. So handhaben die Pflegeheime in Emmerich und Rees die Regelungen.

Im St.-Martinus-Stift in Elten gibt es im Eingangsbereich für alle Besucher ein so genanntes Screening. Die Temperatur wird gemessen und es findet eine Überprüfung statt, ob die Besucher geimpft, genesen oder getestet sind. „Wenn jemand keinen aktuellen Test dabei hat, machen wir einen Antigen-Schnelltest hier“, sagt Pflegedienstleiter Henry Slagmeulen.

Die Anzahl der Tests hat sich in den vergangenen Monaten allerdings reduziert. „Wir liegen etwa bei einem Drittel der Tests, die wir noch vor zwei Monaten hatten“, erzählt Slagmeulen. Auch, weil immer mehr Besucher geimpft sind.

Keine Einschränkungen mehr für die Bewohner

Beim Personal sind bis auf zwei Mitarbeiter alle geimpft. Die nicht geimpften Mitarbeiter werden zwei Mal pro Woche vor Ort getestet – aller anderen Mitarbeiter einmal. „Impfen schützt nicht vor Übertragung. Und da wir hier mit einer vulnerablen Gruppe zu tun haben, sind wir extrem vorsichtig“, sagt Schlagmeulen.

Mit Erfolg: Seit einem halben Jahr gab es keinen Coronafall in der Einrichtung. „Und die Bewohner haben keine Einschränkungen mehr. Das ist die Hauptsache“, sagt Henry Slagmeulen. Das gilt auch für die Senioreneinrichtung Willikensoord in Emmerich. Auch für die sehr wenigen Bewohner, die sich nicht impfen lassen wollen. „Die Bewohner sind gegenüber der Situation sehr sensibel“, sagt Einrichtungsleiter Wilhelm Rohde. „Viele tragen freiwillig einen Mund-Nasen-Schutz, wenn sie sich in den öffentlichen Räumen bewegen.“

Laien-Selbsttest unter Aufsicht für Besucher ohne Nachweis

Für Besucher gilt hier, wie auch in den anderen Einrichtungen von Pro Homine (Agnes-Heim in Rees, St. Joseph in Millingen, St. Augustinus in Emmerich) ebenfalls, dass sie nachweisen müssen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. „Wenn jemand keinen dieser Nachweise hat, dann haben wir in der Einrichtung die Möglichkeit, einen Laien-Selbsttest unter Aufsicht zu machen“, erklärt Wilhelm Rohde. Die Zahl dieser Tests habe in den vergangenen Monaten allerdings stark nachgelassen. „Im Schnitt sind es noch etwa zehn pro Woche.“

Ansonsten müssen die Besucher hier ein ebenfalls das kurze Screening mit Temperaturmessung und Frage nach möglichen Symptomen über sich ergehen lassen. „Das ist für die meisten mittlerweile zur Routine geworden“, sagt Wilhelm Rohde. Bei den Mitarbeitern sind hier auch weit über 90 Prozent geimpft und es gibt regelmäßige Tests für jene, die keine Impfung bekommen haben. Zur Zeit wird für die Bewohner und das Personal allerdings schon die dritte Impfung vorbereitet. „Bis Ende September wollen wir damit durch sein“, sagt Wilhelm Rohde.

Ein Zelt am Eingang für alle Besucher

Im Pflegeheim St.-Marien-Haldern setzt man die 3G-Regeln ebenfalls schon länger sehr konsequent um. „Wir haben ein Zelt vor dem Eingang stehen, in dem sich jeder Besucher anmelden muss“, erklärt Klaus-Dieter Buckermann, der Verwaltungsleiter der Einrichtung.

Im Zelt wird bei jedem Besucher Fieber gemessen und es wird gefragt, ob Symptome vorhanden sind, die auf eine Covid-Infektion hindeuten könnten. Außerdem müssen die Besucher einen Nachweis haben, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. „Die meisten sind mittlerweile schon geimpft und wenn nicht, bringen sie einen Test mit“, erklärt Klaus-Dieter Buckermann. In den wenigen Fällen, in denen Menschen von weiter herkommen und keinen Test dabeihaben, wird auch vor Ort getestet. „Das war zu Anfang noch oft nötig. Mittlerweile sind es vielleicht noch 20 Tests pro Woche“, erklärt er. Zudem bekommen die Besucher eine Karte, mit der sie sich nur in dem Gebäudeteil der Einrichtung frei bewegen können, in dem sie zum Besuch gehen möchten.

Das Personal im Heim selbst ist auch zu einem Großteil geimpft. „Das sind weit über 90 Prozent“, sagt Buckermann. Schon im Januar und Februar haben die Mitarbeitenden der Einrichtung ihre Impfungen bekommen. „Zum Glück hatten wir keine einzige Erkrankung in der Einrichtung“, erklärt Klaus-Dieter Buckermann. Lediglich ein Mitarbeiter erkrankte – allerdings im Urlaub.

In allen Pflegeeinrichtungen dürften Bewohner wie auch Personal allerdings froh sein, wenn es irgendwann eine Rückkehr zu der Routine vor Corona geben wird.

>> Regelungen in Pflegeheimen

In Pflegeheimen gilt die 3G-Regel, anders als in anderen Einrichtungen, unabhängig vom Infektionsgeschehen in der jeweiligen Kommune. Selbst bei niedrigen Inzidenzen müssen Besucher also geimpft, genesen oder getestet sein.

Das Screening für Besucher, also die schnelle Überprüfung von Temperatur und die Frage nach möglichen Symptomen für eine Covid-19-Erkrankung, ist bei Pflegeeinrichtungen ebenfalls verpflichtend.