Kreis Kleve. An der Rheinbrücke wird zurzeit das Gerüst abgebaut. Straßen.NRW will die Arbeiten Mitte 2023 abschließen. Dann folgt die nächste Baustelle.

Straßen.NRW plant aktuell eine Folgebaustelle für die Emmericher Rheinbrücke. Wenn im Sommer 2023 die Korrosionsarbeiten an den Pfeilern und Seilen beendet sein werden, soll mit der Sanierung der Fahrbahn und der Unterseite des Brückenbauwerkes weitergemacht werden. Auch diese Arbeiten werden lange dauern. Stephan Huth von Straßen.NRW rechnet mit zwei Jahren Bauzeit. Während dieser Zeit bleiben die Fahrspuren für den Autoverkehr weiterhin eingeengt. Radfahrer sollen ab Sommer 2023 wieder beidseitig die Radwege befahren können.

100 Hängeseile wurden ausgetauscht

Auf der Baustelle der Emmericher Rheinbrücke tut sich gerade etwas Sichtbares. Seit einigen Tagen ist ein Fachunternehmen damit beschäftigt, das Baugerüst auf der Ostseite wieder zu entfernen. Und damit wird auch der Abschluss des ersten Bauabschnittes eingeläutet. Bauüberwacher Sebastian Achten geht davon aus, dass die Arbeiten noch bis Mitte November dauern werden. Danach wird das Gerüst an der Westseite wieder aufgebaut. Der Fachmann von Straßen.NRW geht davon aus, dass die Einrüstung der West-Seite schneller gehen wird: „Wir haben jetzt alle Materialien vor Ort und es steht auch schon bereits ein Gerüst“, sagt er.

Aktuell werden die letzten Restarbeiten an der Ost-Seite abgewickelt. Mit großen Teleskop-Kränen werden die spektakulären Gerüste an den Tragkabeln wieder entfernt. Auch ein Ost-Pfeiler wurde schon gut sichtbar „abgerüstet“.

Dort, wo man später aufgrund der enormen Höhen nicht mehr dran komme, habe man bereits eine Teilabnahme der Baustelle gemacht. Achten erinnert daran, dass man während des ersten Bauabschnittes 100 Hängeseile ausgetauscht habe und auch die Pfeiler und die Tragkabel wurden aufwendig erneuet. Der Korrosionsschutz wurde sechslagig aufgetragen.

Fahrbahnseite wird gewechselt

Die neue Farbe, die jetzt so schön rot strahlt, soll diesmal länger halten. Achten erklärt, dass auf den Farbschichten ein Harz-Mittel aufgesprüht worden sei. Dieses soll die Farbe vor der Sonnenlicht-Einwirkung besser schützen.

Der Wechsel der Fahrbahnseite soll noch in diesem Jahr erfolgen. Dann werde die Brücke wieder für ein Wochenende voll gesperrt, so Achten. Auch der Radverkehr werde dann auf die andere Brückenseite geleitet.

Verzögerungen im Zeitplan

Der Zeitplan der Baustelle habe sich durch die Corona-Pandemie verzögert, sagt Sebastian Achten. Die Zielsetzung sei jetzt eine Fertigstellung bis Mitte 2023. Ob man diese einhalten könne, hänge auch entscheidend von den jetzigen Rüst-Arbeiten ab.Die Baustelle wurde 2019 begonnen und sollte vier Jahre dauern.

Der 28-jährige Bautechniker kündigt an, dass die beiden Standstreifen der Brücke auch nach den Arbeiten nicht mehr freigegeben werden. Die Fahrbahnen sollen sich dauerhaft auf die Mittelstreifen beschränken. Ob dadurch Radfahrer künftig mehr Platz bekommen können, ließ Achten offen. Dies wäre eine Alternative, über die man nachdenken könnte, sagte er der NRZ auf Nachfrage.

Kollege Stephan Huth kündigte indes die nächste Baustelle an: So müsse zwischen Fahrbahndecke und Stahlkonstruktion ein Korrosionsschutz eingearbeitet werden. Dafür müsse man die Fahrbahn entfernen. Auch die Unterseite der Rheinbrücke werde umfassend saniert. Vor allem die Schweißnähte des Stahlgerüsts müssten überprüft werden. Im Sommer 2022 werde man die Brückenunterseite überprüfen und dann könne man auch eine Kosteneinschätzung geben.