Rees. Anna Kusmitsch leitet seit Januar den Real-Markt. Der hat eine sehr gute Perspektive, sagt die 33-Jährige. Der Markt schreibt schwarze Zahlen.

Sie kennt Rees und Umgebung vom Urlaub auf einem Campingplatz. Jetzt verbringt die 33-jährige Duisburgerin auch beruflich sehr viel Zeit in der Stadt. Denn seit Januar leitet Anna Kusmitsch den Real-Markt. „Und der hat eine sehr gute Perspektive“, betont die junge Frau. Egal, ob Kaufland oder Edeka den Markt künftig übernehmen werden. „Der Betrieb hier wird weiter laufen. Sicher“, sagt die neue Chefin.

Seit 2008 arbeitet Anna Kusmitsch schon für Real, zunächst als staatlich geprüfte Handels-Assistentin. Nach internen Fortbildung wurde sie dann als stellvertretende Geschäftsleiterin eingesetzt, vier Jahre später als Leiterin von Real-Märkten. „Im vorigen Jahr durfte ich als Springerin Märkte leiten“, erzählt Anna Kusmitsch. Jetzt ist sie für den Standort Rees alleine verantwortlich.

Markt schreibt auch in Corona-Zeiten weiter schwarze Zahlen

Die beiden Metzger Klaus Derieth (re.) und Sascha Leopold an der Fleischtheke im nagelneuen Frischebereich. 2,5 Millionen Euro hat Real hier investiert.
Die beiden Metzger Klaus Derieth (re.) und Sascha Leopold an der Fleischtheke im nagelneuen Frischebereich. 2,5 Millionen Euro hat Real hier investiert. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Spaß hat sie an der neuen Aufgabe, auch in der Pandemie. Denn obwohl die niederländischen Kunden weitestgehend ausbleiben, die in normalen Zeiten gut 20 Prozent ausmachen, schreibe der Markt weiter schwarze Zahlen. Wobei sich auch das Verhalten der hiesigen Kunden verändert habe. „Früher kamen die Kunden drei Mal in der Woche zum Einkaufen, heute nur noch einmal, aber dafür konzentriert“, weiß sie. Mit Blick auf die Pandemie sei das aber auch absolut verständlich.

Dass der Real-Markt in Rees Zukunft hat, zeigt sich an den jüngsten Investitionen. Gut 2,5 Millionen Euro hat sich der Konzern die Erneuerung des gesamten, gut 800 Quadratmeter großen Kühlbereiches kosten lassen. Die Umbauarbeiten, die im Januar gestartet wurden, dauerten bis vor gut einem Monat. „Aktuell stocken wir gerade wieder den Textilbereich auf, den es in der Umbauphase vorübergehend nicht gab“, sagt die neue Leiterin.

Neue Chefin ist stolz auf ihr 92-köpfiges Team

Die übrigens richtig stolz auf ihr 92-köpfiges Mitarbeiter-Team ist. „Die machen einen wirklich guten Job“, lobt sie das Engagement der Beschäftigten, gerade auch im Frischebereich. Immerhin wird da von den vier Metzgern und deren Kollegen täglich sehr viel frisch zubereitet.

Gott sei Dank habe es bislang auch noch keinen einzigen Corona-Fall in der Belegschaft gegeben, sagt die Marktleiterin. „Wir leben hier aber auch die notwendigen Hygiene-Maßnahmen“, unterstreicht Anna Kusmitsch. Seit vergangenem Dienstag stand auch erstmals ein medizinisches Team auf dem Parkplatz, um sowohl Real-Mitarbeiter, aber auch Kunden kostenlos testen zu lassen. Den Platz hatte Kusmitsch zur Verfügung gestellt. Mangels Interesse wurde das Angebot vom Test-Anbieter aber mittlerweile wieder beendet.

Nächsten fünf Wochen keine Werbung in den Niederlanden

Auf die nächtliche Ausgangssperre im Kreis Kleve hat die neue Leiterin sofort reagiert. „Wir schließen 30 Minuten vor Geschäftsschluss, damit Mitarbeiter und Kunden noch rechtzeitig nach Hause kommen“, erklärt Anna Kusmitsch. Die hofft, dass es bald wieder normalere Zeiten geben wird. Und auch die Niederländer zurückkommen.

Denn derzeit wird, und das dauert noch auf jeden Fall fünf Wochen, erst gar nicht in den Niederlanden Werbung gemacht. „Solange, bis die Infektionszahlen da deutlich niedriger sind als heute“, betont sie.

>>>Derzeit dürfen 335 Kunden zeitgleich in den Real-Markt

Derzeit dürfen gleichzeitig nur 335 Kunden den Real-Markt in Rees betreten. Der hat eine Verkaufsfläche von zirka 5850 Quadratmeter. In normalen Zeiten sind es bis zu 2500 Personen täglich. Das Ordnungsamt sei übrigens öfters im Markt und kontrolliere, ob sich alle Kunden an die vorgeschriebenen Maßnahmen halten. „Wir sind dankbar für die Unterstützung“, sagt Anna Kusmitsch. Denn es gebe auch immer wieder Stress mit Personen, die auf Krawall aus seien.