Duisburg. Eine Straßenbahn soll künftig in Duisburg über den Rhein in den Stadtwesten fahren. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor.
Eine Straßenbahn über die „Brücke der Solidarität“ von Hochfeld nach Rheinhausen soll zum wichtigsten Schienenprojekt der Nahverkehrsplanung werden. Es ist Teil der Strategie für die Verkehrsinfrastrukturentwicklung der nächsten Dekade in Duisburg (wir berichteten). Mittlerweile liegen die ersten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor. Dies hat die Stadt auf Nachfrage der Redaktion bestätigt.
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Der Fachbereich prüfe aktuell die Unterlagen. Ein Abschlussbericht werde voraussichtlich noch im ersten Quartal 2025 fertig sein. „Details können wir aktuell noch keine nennen“, erklärt ein Stadtsprecher. Aber eins sei bereits klar: Die Studie stelle „ein positives Ergebnis in Aussicht“. Damit böte sich erstmals eine realistische Perspektive, um die linksrheinischen Stadtteile an das Duisburger Straßenbahnnetz anzubinden.
Positive Signale für Straßenbahn in den Duisburger Westen
Dies liegt auch daran, dass die Brücke der Solidarität nach Angaben der Stadt Ende der 2030er Jahre erneuert werden muss. Es sei nur sinnvoll, Schienen auf einem Ersatzbau und nicht auf dem bestehenden Bauwerk aus den Jahren 1948/49 zu installieren. Ansonsten gingen damit langwierige, erhebliche und hochkomplexe bauliche Veränderungen einher.
„Realistisch betrachtet wird deshalb in Duisburg vor 2040 keine Straßenbahn über den Rhein fahren“, hatte Dezernent Martin Linne bereits Mitte 2023 betont. Es sei allerdings wichtig, rechtzeitig mit den Planungen zu beginnen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, um das Ziel erreichen zu können.
Geplante Kernstrecke zwischen Pauluskirche und Hochemmericher Markt
Der Start der Untersuchung hatte sich verzögert. Zwischenzeitlich ergaben sich noch einige planerische Detailfragen, die zunächst geklärt werden mussten, hatte die Stadt Mitte 2024 auf Nachfrage mitgeteilt. Es lief damals noch die Grundlagenermittlung, bei der die Rahmendaten – zum Beispiel Fahrgastzahlen auf mehreren ÖPNV-Linien, aber auch detaillierte Straßenpläne – für die Studie recherchiert wurden.
Anschließend sollte auf dieser Basis einerseits eine Trassenstudie zur geplanten Kernstrecke zwischen Pauluskirche und Hochemmericher Markt durchgeführt und andererseits die Verlängerungsoptionen für die Straßenbahn nach Rheinhausen beziehungsweise in Richtung Neudorf und Universität untersucht werden.
Aktuell ist Duisburg die einzige der elf Großstädte am Rhein mit Bahnbetrieb, deren eigener Schienenverkehr mangels Flussquerung wesentliche Teile des Stadtgebietes nicht erreicht.