Duisburg. Die leerstehende Kita ist längst abgerissen. Jetzt baut die Gebag in Duisburg-Meiderich für 140 Kinder ein neues Gebäude. Was es alles bietet.

Der Abriss war erfolgreich. Die marode und seit Jahren leerstehende Kindertagesstätte aus den Siebzigerjahren ist bereits im Sommer gefallen. Auf dem Gelände an der Wiesbadener Straße in Obermeiderich entsteht aktuell ein Neubau für die städtische Kita, deren sieben Gruppen noch in einem nahen Schulgebäude betreut werden. Die ersten Bagger sind bereits vor dem Jahreswechsel angerückt, die neue Kita soll im August 2025 fertig werden.

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Zunächst hatte die Stadt Duisburg geplant, das zweigeschossige Bestandsgebäude zu sanieren. Doch es sei günstiger, die Kita abzureißen und eine neue zu bauen. Daher hatte der Stadtrat zunächst die Abriss- und Planungskosten von rund einer Million Euro genehmigt und ein gutes Jahr später, im Juni 2024, das Bauvorhaben, das mehr als 10,2 Millionen Euro kosten soll.

Kita bekommt modernen Neubau für mehr als 10 Millionen Euro

Die Stadttochter Gebag, die kommunale Wohnungsbaugesellschaft, hat das marode Gebäude abgerissen und baut jetzt im Auftrag des Sondervermögens Kinder- und Jugendbereich Duisburg (SVK) die neue Kindertagesstätte. Auf dem knapp 3200 Quadratmeter großem Grundstück unweit vom Bürgerhaus Hagenshof und der gleichnamigen Siedlung entsteht nach Angaben der Gebag „ein moderner Neubau in Modulbauweise, der auf über 1400 Quadratmetern Nutzfläche insgesamt sieben Kita-Gruppen und über 140 Kindern Platz bieten wird“.

In dem dreigeschossigen Gebäude wird zudem ein Familienzentrum entstehen, dieses möchte das Duisburger Jugendamt betreiben. Die Erzieherinnen und die betreuten Mädchen und Jungen bekommen außerdem eine Außenspielfläche von circa 1740 Quadratmetern.

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Beim Bauprojekt werde der KfW 40-Standard eingehalten, so die Gebag, das Dach werde bepflanzt, zudem werde es eine Photovoltaikanlage geben. Das Gründach soll die biologische Vielfalt in der Nachbarschaft fördern; so sind dort Nistmöglichkeiten für Insekten ebenso vorgesehen wie Wasserlinsen, Sandlinsen und Totholzhaufen.

„Nicht nur die herausragende Nachhaltigkeit und Energieeffizienz des Gebäudes wissen zu überzeugen“, wirbt der Gebag-Betriebsleiter Ralf Lützenrath, der für Planungen und Bauprojekte zuständig ist. „Auch das durchdachte Raum- und Nutzungskonzept mit drei Etagen, wo sich Lern- und Kreativbereiche, Spielflure oder Spielterrassen sowie der großzügige Außenbereich mit modernen Spielgeräten finden, sind im Kita-Alltag besonders hervorzuheben.“

„Gutes Zeichen für Duisburger Familien“: Kindergarten samt Familienzentrum soll im Sommer eröffnen

Während die ursprünglich vorgesehene Sanierung längst als zu kostspielig verworfen wurde, haben Stadtverwaltung und Gebag bereits vor anderthalb Jahren unterstrichen, dass der von ihnen präferierte Modulneubau diverse Vorteile gegenüber der althergebrachten Bauweise biete: So sei der Neubau einerseits wirtschaftlich und lasse sich andererseits schnell fertigstellen. „Die Modulgebäude werden in industrieller Fertigung hergestellt“, erläutern städtische Unterlagen, was dank paralleler Abläufe kurze Bauzeiten bedeute und Bauarbeiten, die weniger auf gutes Wetter angewiesen seien. Dadurch sei die Immobilie deutlich früher als städtischer Kindergarten nutzbar als bei einer regulären Bauweise.

Sanierung zu teuer: Die marode und leerstehende Kita an der Wiesbadener Straße 61 (hier eine Aufnahme aus 2023) ist abgerissen und einem Neubauprojekt gewichen.
Sanierung zu teuer: Die marode und leerstehende Kita an der Wiesbadener Straße 61 (hier eine Aufnahme aus 2023) ist abgerissen und einem Neubauprojekt gewichen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Dennoch bleibe eine hohe Qualität gewährleistet, da die Gebag hochwertige Rohstoffe einzusetzen verspricht, die standardisierten Abläufe erprobt seien und das Bauvorhaben sowohl regelmäßig fremd- als auch eigenüberwacht werde. Ohnehin sei der Modulbau eine längst anerkannt nachhaltige Bauweise.

Von dem Bauprojekt überzeugt gibt sich auch Duisburgs Stadtdirektor und Kämmerer Martin Murrack, der zugleich der Betriebsleiter des Auftraggebers SVK ist: „Durch die Beendigung der Überschuldung sind wir endlich wieder in der Lage zu investieren.“ Der Neubau sei „ein gutes Zeichen für Duisburger Familien“.

Bis die Bauarbeiten beendet sind und die neue Kita voraussichtlich im August 2025 eröffnet – übrigens etliche Monate früher als noch vor anderthalb Jahren angenommen –, betreuen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sieben Kindergruppen mit rund 140 Mädchen und Jungen weiterhin provisorisch im nahe gelegenen Schulgebäude.