Duisburg. Globus bleibt in Duisburg – mit Kritik am Betreiber des Mercator Centers spart die SB-Warenhauskette aber nicht. Doch das Center steht vor Änderungen.

Die Erleichterung war in Duisburg groß: Während sich die SB-Warenhauskette Globus im September dazu entschieden hat, Märkte in Essen oder Wesel abzugeben, hält das saarländische Familienunternehmen am Standort im Mercator Center fest. Die Zukunft ist gesichert – mit Kritik am Betreiber des Einkaufszentrums spart Globus indes nicht.

Vor zwei Jahren erst hatte Globus seine erste Filiale in Duisburg an der Berliner Straße in Meiderich eröffnet. In Akkordzeit wurde die ehemalige Real-Fläche umgestaltet. Berichte der in der Branche gut informierten Lebensmittel Zeitung (LZ) hatten dennoch ein überraschendes Aus und den Verkauf der Filiale an Kaufland nahegelegt. Doch dazu ist es nicht gekommen, der Standort bleibt im Filialnetz der Saarländer.

Globus bleibt in Duisburg: Kette ist mit der Entwicklung zufrieden

„Wir sind mit der Entwicklung unserer Markthalle in Duisburg insgesamt zufrieden“, sagt Michael Brück. Der Geschäftsleiter der Markthalle in Duisburg, der in dieser Funktion auch schon den ehemaligen Real-Markt betreut hat, glaubt mit dem Globus-Konzept an einen „echten Mehrwert“ für die Region. Die Saarländer setzen als produzierender Händler mit eigener Fachmetzgerei und eigener Bäckerei erkennbar auf ein anderes Konzept als Mitbewerber.

Globus hat so ein Alleinstellungsmerkmal: Das SB-Warenhaus sorgt deshalb für einen Kaufkraftzufluss aus dem Umland, verrät Brück. Kunden aus angrenzenden Nachbarstädten kommen zum Einkaufen nach Duisburg, Globus sei es in den zwei Jahren gelungen, das „Einzugsgebiet stetig zu erweitern“, ist der Filialleiter zufrieden.

„Merkliche Anstrengungen seitens des Mercator Centers notwendig“

Gleichzeitig ist Globus davon überzeugt, „dass das Potenzial des Handelsstandortes noch lange nicht ausgeschöpft“ ist. Sowohl die „Kunden- als auch Umsatzentwicklung sind steigerungsfähig“, erklärt der Leiter des Duisburger Marktes. Konkrete Zahlen werden nicht genannt. Um entsprechende Ziele zu erreichen, nimmt Globus den Betreiber des Meidericher Einkaufszentrums in die Pflicht.

„Es ist aus unserer Sicht eine merkliche Anstrengung seitens des Mercator Centers notwendig, um die Attraktivität des Gesamtstandorts zu steigern.“ Der Stand der Vermietungen wird problematisch gesehen: Das Ladenlokal neben dem Eingang des Supermarktes steht seit zwei Jahren leer. Zudem hat der Möbel-Discounter Roller seinen Standort im Mercator Center aufgegeben.

Das ehemalige Roller-Möbelhaus in Duisburg ist geschlossen. Für einen Nachmieter der Fläche ist der Betreiber in intensiven Verhandlungen.
Das ehemalige Roller-Möbelhaus in Duisburg ist geschlossen. Für einen Nachmieter der Fläche ist der Betreiber in intensiven Verhandlungen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

Roller habe sich seinerzeit nicht mit dem Eigentümer der Immobilie über einen neuen Mietvertrag einigen können. Betrieben wurde das Center in der Vergangenheit und seit Herbst 2024 wieder vom Unternehmen MEC. Zeitweise hatte diese Aufgabe aber auch ein anderer Dienstleister übernommen. Die Hintergründe für dieses Wechsel-Wirrwarr sind unklar.

Für Globus hätte eine Belebung des direkten Umfelds sicherlich einen positiven Effekt auf die Kundenfrequenz und den Umsatz. „Die Weiterentwicklung des Standortes ist essenziell und bisher nur unzureichend erfolgt. Hier erwarten wir, dass entsprechende Impulse gesetzt werden“, erklärt Brück gegenüber dieser Zeitung offen.

Globus-Verbleib ist wichtiger Faktor für die Vermietung weiterer Flächen

Für Center-Betreiber MEC ist das Bekenntnis der Saarländer ein wichtiges Signal: „Dem Globus SB-Warenhaus kommt als sogenanntem Magnetmieter für das Mercator Center eine große Bedeutung zu“, erklärt Thomas Thal. Der Centermanager sieht darin auch einen wichtigen Faktor „für die Vermietung weiterer Handelsflächen und damit für die weitere Entwicklung des Mercator Centers“.

Thal verspricht Bewegung, wird aber (noch) nicht konkret. So sei das Unternehmen für die ehemalige Roller-Fläche in „intensiven Planungen und Gesprächen mit Handelsunternehmen“, heißt es zuversichtlich. Man wolle in jedem Fall eine „Einkaufsvielfalt im Mercator Center“ gewährleisten. Weitere Informationen werden während der laufenden Verhandlungen aber nicht geteilt.

Drogerie dm: So wird die neue Filiale im Mercator Center

Konkreter sind die Planungen für einen Umzug der Drogerie dm. So wird die Filiale näher an den Haupteingang des Centers verlagert. Der Übergabezeitpunkt der Fläche steht laut Thal noch nicht fest, konkreter wird dm selbst: „Wir planen, den dm-Markt im Frühjahr 2025 zu eröffnen“, bestätigt Carmen Köhnlein. Die Gebietsverantwortliche der Kette gibt auch erste Details zum neuen Standort bekannt.

Zukünftig werden der Drogerie 800 statt 600 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. Neu wird ein Textilbereich sein, auch eine Fotostation entsteht. Insgesamt verspricht dm 12.500 Produkte. Das neue Ladenkonzept umfasst auch Abholstationen und Selbstbedienungskassen.

Und was passiert mit der alten Drogerie-Fläche? Auch hier hat MEC hoffnungsvolle Nachrichten: Demnach gibt es Verhandlungen mit mehreren potenziell geeigneten Einzelhändlern, heißt es. Doch Kunden brauchen noch Geduld: Unternehmensnamen werden bis zur Unterzeichnung nicht kommentiert.

Die Drogerie dm wird innerhalb des Centers umziehen und näher an den Eingang des Centers rücken.
Die Drogerie dm wird innerhalb des Centers umziehen und näher an den Eingang des Centers rücken. © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller