Duisburg. Im Zuge einer europaweiten Razzia gegen eine Schleuser-Bande rückten Polizeikräfte auch in Duisburg aus. Es kam zu Festnahmen. Die Hintergründe.
Der Bundespolizei ist in Duisburg ein Schlag gegen eine international tätige Schleuserbande gelungen. Auch in Hannover und Leipzig durchsuchten die Beamten Wohnungen und Geschäftsräume. Laut Angaben der Bundespolizeiinspektion München und der Staatsanwaltschaft Traunstein konnten die Polizisten bei der Razzia vier Tatverdächtige festnehmen.
In welchen Städten genau die Festnahmen stattfanden, geht aus dem Ermittlungsbericht nicht hervor.
Razzia in Duisburg: Tatverdächtige verlangten mehrere tausend Euro pro Schleusung
Die Beschuldigten sollen bei insgesamt 120 Schleusungen über 748 Menschen überführt haben. Pro unerlaubter Einreise sollen sie im Schnitt 4500 Euro verlangt haben. Nach Einschätzung der Behörden nahmen sie so insgesamt 3,4 Millionen Euro ein. Zu zwei Todesfällen kam es bei einer Schleusung von Belarus nach Lettland, die von den aus Syrien stammenden Tatverdächtigen organisiert wurde.
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Gegen den 43-jährigen Hauptverdächtigen wird zudem wegen Anstiftung zum versuchten Mord in drei Fällen sowie wegen schweren Raubes ermittelt.
Parallel zu den Razzien in Deutschland fanden auch in anderen europäischen Ländern Durchsuchungen statt. Ein Traunsteiner Staatsanwalt koordinierte den internationalen Einsatz. Insgesamt nahmen die Polizeikräfte 20 Tatverdächtige fest.