Duisburg. Vor einer Woche fielen Schüsse in Duisburg, jetzt haben Spezialeinsatzkräfte mehrere Wohnungen in der Nähe gestürmt. Wen sie suchen – und fanden.
Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am frühen Mittwochmorgen mehrere Wohnungen in Duisburg gestürmt. In Hochemmerich seien zwei Wohnungen und eine Anschrift mit Geschäftsräumen durchsucht worden, erklärt die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage. Die Beamten überraschten eine Familie gegen 6 Uhr, fanden aber nicht denjenigen, den sie suchten.
Im selben Stadtteil hatte es vor einer Woche eine tätliche Auseinandersetzung zwischen zwei Männern gegeben. An der Annastraße fielen mehrere Schüsse am Dienstag, 12. November. Ein 32-Jähriger wurde dabei schwer verletzt, überlebte mit einem Beindurchschuss. Der Täter flüchtete.
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Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Zu den Hintergründen ist wenig bekannt. Die Behörden vermuten bislang, dass Streitigkeiten im Drogenmilieu dahinterstecken könnten.
SEK-Einsatz in Duisburg: Polizei sucht 37-jährigen Tatverdächtigen
Der SEK-Einsatz am Mittwochmorgen richtet sich gegen den Tatverdächtigen. Er sei türkischer Staatsangehöriger und 37 Jahre alt, sagt Staatsanwältin Jill McCuller. Die Beamten hätten an den Rheinhauser Adressen aber nicht den Verdächtigen, sondern seine Familie angetroffen.
„Derzeit laufen die Durchsuchungsmaßnahmen, Spurensicherungen und -auswertung auf Hochtouren“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Ein Spürhund der Polizei sei im Einsatz gewesen.
In der Mitteilung ist von „insgesamt drei Anschriften im Stadtteil Hochemmerich“ die Rede, die gestürmt worden seien. Augenzeugen berichten jedoch auch von einem SEK-Einsatz in einem Mehrfamilienhaus an der Lortzingstraße, das im Stadtteil Rheinhausen-Mitte liegt. Die Adresse will die Staatsanwaltschaft gegenüber der Redaktion nicht bestätigen.
„Wir konnten den Verdächtigen noch nicht fassen, er ist weiterhin auf der Flucht“, erklärt McCuller am Mittag. Nach ihm werde nun gefahndet. Aus „ermittlungstaktischen Gründen“ könne die Staatsanwaltschaft am Mittwoch keine weiteren Informationen nennen.
Ruhige Einbahnstraße ist wieder im Fokus der Polizei
Obwohl die Annastraße in Hochemmerich eine eigentlich ruhige Einbahnstraße mit vielen Wohnhäusern nahe der Fußgängerzone ist, ist sie am 12. November nicht zum ersten Mal in den Fokus der Polizei geraten.
Im April eskalierte die Situation in einer Bäckerei an der Ecke zur Atroper Straße. Über 100 Personen lieferten sich damals eine Schlägerei. 2020 stießen die Behörden bei einer Razzia in einer Teestube an der Annastraße auf eine illegale Spielhalle.