Duisburg. Die Heinrich-Heine-Gesamtschule in Duisburg hat eine neue Leiterin. Was Daniela Prado von ihrem Vorgänger unterscheidet, welchen Fokus sie hat.
Nur das Amt ist neu, die Schule kennt sie aus dem Effeff: Daniela Prado hat die Leitung der Heinrich-Heine-Gesamtschule übernommen. Die 44-Jährige startete ihre Karriere direkt nach dem Referendariat hier am Flutweg in Rheinhausen – als Lehrerin für Spanisch, Englisch und Literatur. Das war 2014. Vor ihrer Ernennung zur Chefin war sie als didaktische Leiterin schon Teil des Führungsteams.
„Diese Schule liegt mir am Herzen. Mein Ziel ist, hier zu bleiben. Sie ist wie eine zweite Familie für mich“, betont sie. Das Kollegenteam sei top und auch auf die Schülerinnen und Schüler lasse sie nichts kommen. Im Gespräch mit Daniela Prado wird schnell deutlich: Hier ist jemand aus Überzeugung und mit Leidenschaft bei der Sache. Das gilt auch für das System Gesamtschule. „Das ist meine Art, wie ich Schule sehe“, sagt sie, „bunt und mit viel Austausch.“
Daniela Prado hat die Schulleitung der Duisburger Heinrich-Heine-Gesamtschule übernommen
Prado hat selbst an einer Gesamtschule Abitur gemacht, kennt aber auch andere Schulformen: „Ich war erst auf dem Gymnasium und habe dann mit meiner Familie eine Zeit in Chile gelebt. Da war ich auf einer Privatschule.“ Zurück in Deutschland, entschied sich ihre Mutter, die Tochter auf einer Gesamtschule anzumelden. Und hat damit unbewusst Weichen für deren Zukunft gestellt.
Jetzt geht es Prado erst einmal darum, dass sich das neue Führungsteam findet. Das gilt aber auch für das komplette Kollegium: „Bei uns ist gerade viel in Bewegung, wir stecken in einem Generationenwechsel. Allein in der letzten Ausschreibungsrunde haben wir sechs neue Kolleginnen und Kollegen gewonnen.“ Mit rund 100 Pädagogen bei 1200 Schülern und Schülerinnen sei die Schule gut aufgestellt. Natürlich falle auch mal Unterricht aus, aber so massiv wie an anderen Schulen sei es zum Glück nicht.
„Ich habe von meinem Vorgänger Günter Derksen eine gut aufgestellte Schule übernommen“, betont Prado. Vieles sei angelegt und angebahnt. „Das führe ich nun weiter voran.“ Ein Beispiel sei die Digitalisierung. „Sie muss zielführend sein und wir müssen uns fragen, wie wir sie für die Schüler gewinnbringend einsetzen.“
Ein Projekt, dass Prado weiter ausbauen möchte, ist die „gute gesunde Schule“. Dabei geht es um ein breites Spektrum an Themen: Die Schüler lernen, wie sie gesund kochen können und was nachhaltige Lebensmittel sind. Der siebte Jahrgang trainiert, wie man Menschen reanimiert, die Schule hat einen engagierten Schulsanitätsdienst. Und bei den Lehrern geht es darum, sich mit Stressabbau auseinanderzusetzen. „Es ist wichtig, dass die Schüler über den Unterricht hinaus Dinge fürs Leben lernen“, ist Prados Überzeugung.
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Vor der Bewerbung auf den neuen Job hat sich die 44-Jährige erst einmal mit ihrem Mann besprochen: „Ich habe viel Rückendeckung zu Hause“, sagt sie. Ihre 16-jährige Tochter sei schon aus dem Gröbsten raus, aber da sei noch die Kleine. „Sie ist neun Jahre alt und wir suchen gerade eine weiterführende Schule für sie.“ Es wird wohl eine Gesamtschule werden. „Das ist ein Punkt, der mich von meinem Vorgänger unterscheidet: Ich sehe vieles mit dem Blick einer berufstätigen Mutter.“
Hat Ex-Schulleiter Derksen ihr Tipps mit auf den Weg gegeben? „Der wichtigste war sicher, dass meine Tür immer offen sein muss. Ich möchte ansprechbar für alle sein.“ Deshalb will sie auch als Lehrerin präsent bleiben, auch wenn sie als Schulleiterin in Zukunft wohl weniger unterrichten wird. „Literatur werde ich auf jeden Fall weitermachen.“